Gesundheit heute
Das medizinische Fachgebiet Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
Neben den Bereichen Hals, Nase und Ohren, die der Name des Fachgebiets widerspiegelt, behandeln Hals-Nasen-Ohren-Ärzte Erkrankungen der Nasennebenhöhlen, der Mundhöhle, des Rachens sowie der oberen Luft- und Speiseröhre. Die Übergänge zu anderen Fachgebieten sind fließend, so sind z. B. auch Zahnärzte für die Mundhöhle zuständig.
Traditionell gehört außerdem auch die Behandlung von Störungen der akustischen Kommunikation zur Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO, Oto-Rhino-Laryngologie). Die Pädaudiologie beschäftigt sich mit der Empfangsseite, also mit der akustischen Wahrnehmung und speziell mit Hörstörungen im Kindesalter. Die Phoniatrie (wörtlich: Stimmheilung) dagegen umfasst die Senderseite, also Störungen des Stimm- und Sprachsystems sowie des Schluckens. Seit 1992 gibt es eine spezielle Ausbildung zum Facharzt für Sprach, Stimm- und kindliche Hörstörungen (anfangs noch Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie).
Phoniater arbeiten eng mit Logopäden zusammen, ihre Arbeitsteilung funktioniert ähnlich der zwischen Orthopäden und Krankengymnasten: Logopäden sind vor allem therapeutisch tätig und helfen den Patienten mit praktischen Übungen.
Wenn ein Patient ein Hörgerät benötigt, übernimmt entweder der verordnende Arzt oder ein Hörgeräteakustiker die Auswahl eines geeigneten Geräts und seine Anpassung an den Patienten. Nach der Meisterprüfung dürfen Hörgeräteakustiker sich selbstständig machen. Manche Hörgeräteakustiker haben zusätzlich eine Fortbildung zum Pädakustiker absolviert – dieser Begriff ist jedoch nicht geschützt und keine Garantie dafür, dass der Betrieb über ausreichende Erfahrung mit hörgeschädigten Kindern verfügt.

Nikotinpflaster sind eine Möglichkeit, die Raucherentwöhnung zu unterstützen.
Pflaster oder Pille besser?
Mit dem Rauchen aufhören
Die einen wollen es mit Willenskraft schaffen, andere setzen auf Nikotinersatzprodukte oder Medikamente: Für die Raucherentwöhnung gibt es zahlreiche Strategien. Doch welche ist am erfolgreichsten?
Vareniclin verdoppelt die Erfolgschance
Sich das Rauchen abzugewöhnen ist überaus schwer. Deshalb klappt es bei den meisten auch nicht ohne Unterstützung – wenn überhaupt. In einer Analyse von 75 Raucherentwöhnungsstudien mit mehr als 45 000 Teilnehmer*innen haben jetzt Forschende des renommierten Cochrane Instituts die Wirksamkeit verschiedener Methoden verglichen.
- Cytisin versus Placebo. Die Chance, vom Nikotin loszukommen, ist unter Cytisin etwa 30% höher als unter Placebo (Scheinmedikament). Unerwünschte Wirkungen traten unter dem Inhaltsstoff aus Goldregen und unter dem Scheinmedikament gleich häufig auf. Aufgrund der z.T. geringen Qualität der Cytisinstudien hat dieses Ergebnis allerdings nur mäßige Sicherheit, betonen die Forscher*innen.
- Vareniclin versus Placebo. Die Wahrscheinlichkeit, mit Vareniclin rauchfrei zu werden, ist mehr als doppelt so hoch wie mit Placebo – und das sogar bei hoher Sicherheit. Allerdings treten unter dem Wirkstoff auch mehr Nebenwirkungen auf als unter Placebo.
- Vareniclin versus Cytisin. Einige Studien verglichen die Wirkung beider Medikamente direkt. Insgesamt schafften es in der Vareniclingruppe mehr Teilnehmende, mit dem Rauchen aufzuhören als in der Cytisingruppe. Auch hier traten mehr unerwünschte Ereignisse unter Vareniclin auf. Die Ergebnisse sind mit Vorsicht zu interpretieren, da die entsprechenden Studien sehr unterschiedlich waren.
- Vareniclin versus Bupropion. Unter Vareniclin hören mit hoher Sicherheit mehr Menschen mit dem Rauchen auf als unter Bupropion. Eindeutige Hinweise auf Unterschiede bezüglich Nebenwirkungen ergaben sich in den betreffenden Studien nicht.
- Vareniclin versus Nikotinersatztherapie. Mit Vareniclin sind die Chancen, vom Rauchen weg zu kommen, höher als mit Nikotinkaugummis oder Nikotinpflaster. Werden allerdings beide Nikotinersatzmittel kombiniert, unterscheidet sich die Entwöhnungsrate nicht von der unter Vareniclin.
Mehr unerwünschte Wirkungen
Die Arbeitsgruppe zieht aus den Ergebnissen folgende Schlüsse: Vareniclin und Cytisin helfen bei der Raucherentwöhnung mehr als ein Placebo oder gar kein Medikament. Zudem ist Vareniclin wirksamer als Bupropion oder eine einzelne Nikotinersatzmethode, wahrscheinlich auch effektiver als Cytisin. Allerdings kommen unter Vareniclin mehr unerwünschte Wirkungen vor.
Quelle: Cochrane Library