Gesundheit heute

Zahnaufhellende Behandlung

Die Zähne spielen für das Aussehen eine große Rolle. Wer schöne Zähne hat, zeigt sie gerne beim Lächeln – dagegen kann es schon auffallen, wenn jemand auf Fotos immer den Mund geschlossen hält. Eine zahnmedizinische Behandlung hat neben der funktionellen daher immer auch eine ästhetische Komponente. Nicht umsonst sind zahnfarbene Füllungen und Kronen im sichtbaren Zahnbereich eine Kassenleistung.

1564_GTV_Home_Bleaching.jpg|Sichtbarer Erfolg: Die Zähne sind nach 10-tägigem Home Bleaching deutlich heller geworden (Zahnfarbe A 1 statt A 3,5). |[GTV 1564]|Vorher-Nachher-Bilder einer zahnaufhellenden Behandlung mittels Home-Bleaching

Bleaching. Für manche Behandlungen wie das Aufhellen von Zähnen gibt es jedoch keine medizinische Notwendigkeit, sie sind rein kosmetisch. Mit zunehmendem Alter verfärben sich die Zähne ganz natürlich. Der weiße Zahnschmelz wird mit der Zeit dünner, so dass das gelbliche Zahnbein stärker durchscheint und die Zähne insgesamt gelber wirken. Auch färbende Nahrungs- und Genussmittel wie schwarzer Tee, Kaffee, Rotwein oder Zigaretten hinterlassen im Lauf der Jahre Spuren. Verfärbungen können zudem durch Medikamente (z. B. Mundspülungen mit Chlorhexidin) und Verletzungen (z. B. abgestorbene Zähne) entstehen.

Beim Bleaching (Bleichung, Zahnaufhellung) wird der Zahnschmelz einzelner Zähne chemisch gebleicht. Als Wirkstoff dient vor allem Wasserstoffperoxid, ein Stoff, der z. B. auch in Blondierungen enthalten ist. Vor dem Bleaching muss eine professionelle Zahnreinigung stattfinden, bei der Zahnstein und Zahnbeläge entfernt werden. Das bringt oft schon bemerkenswerte Verbesserungen und kann ein Bleaching überflüssig machen. Selbst wenn nicht, ist es eine notwendige Vorbereitung für das spätere Bleichen, schließlich soll der Zahnschmelz gebleicht werden und nicht die darauf angesammelten Beläge.

Es gibt verschiedene Methoden der Zahnaufhellung:

Power Bleaching. Das so genannte Power Bleaching (In-Office-Bleaching) findet unter Kontrolle des Zahnarztes in der Praxis statt, hier wird hochkonzentriertes Wasserstoffperoxid eingesetzt. Das Zahnfleisch wird während des Bleichens abgedeckt und anschließend vorsichtig von etwaigen Bleichmittelresten gesäubert. Abschließend fluoridieren der Zahnarzt oder eine Assistentin die Zähne.

Internal Bleaching. Abgestorbene Zähne lassen sich durch Internal Bleaching aufhellen. Dazu öffnet der Arzt den Zahn unter hygienischen Bedingungen, füllt ein Bleichmittel ein und bestrahlt den Zahn mit starkem Licht. Diese Behandlung wird bis zum gewünschten Erfolg wiederholt, zwischen den verschiedenen Sitzungen verschließt der Arzt den Zahn provisorisch. Am Ende bekommt der Zahn eine neue dauerhafte Füllung.

Home Bleaching. Wer möchte, kann seine Zähne auch selbst zuhause bleichen (Home Bleaching). Dafür fertigt der Zahnarzt mithilfe eines Gebissabdrucks passende Plastikschienen für die Zähne. In diese Schienen füllt der Patient einen milden Bleichstoff, dann trägt er sie über Nacht. Diese Behandlung wird jeden Abend wiederholt und bis zu mehreren Wochen fortgesetzt – je nachdem, wie sehr die Zähne aufgehellt werden sollen.

Mittlerweile gibt es auch beschichtete Plastikfolien zum Aufkleben auf die Zähne in Apotheken zu kaufen, aber auch sie sollten nicht ohne Beratung durch den Zahnarzt benutzt werden. Home Bleaching ist zwar relativ schonend, kann aber trotzdem zu Schäden führen. Zum Beispiel dringt Bleichmittel an Stellen mit unbehandelter Karies in den Zahn ein und schädigt diesen, ähnliches gilt für Risse im Zahnschmelz. Das Bleichmittel reizt zudem das Zahnfleisch und verstärkt eine eventuell bestehende Parodontitis, auch eine vorübergehende Kälte- oder sonstige Überempfindlichkeit ist möglich. Diese Nebenwirkungen treten beim Power Bleaching in der Zahnarztpraxis deutlich seltener auf, da hier entsprechend vorgesorgt wird.

Von: Dr. med. dent. Gisbert Hennessen, Thilo Machotta, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Fluoridlack auf Kasse

Zusätzlich zum Zähneputzen schützt Fluoridlack vom Zahnarzt die Kinderzähne vor Karies.

Fluoridlack auf Kasse

Für alle Kinder unter 6

Fluoride machen den Zahnschmelz hart und schützen so vor Karies. Als Kassenleistung gab es den schützenden Lack aber bisher nur für bestimmte Kinder. Das hat sich nun geändert.

Schutzschicht auf dem Zahnschmelz

Fluoride haben für die Zähne eine ganz besondere Bedeutung: Zusammen mit Kalzium bilden sie eine schützende Schicht auf den Zahnschmelz. Das beugt Angriffen durch Bakterien und Säuren vor. Außerdem helfen Fluoride beim Einbau des festigenden Kalziumphosphats in den Zahnschmelz und fördern damit die Reparatur von kleinen Defekten. Das alles zusammen führt dazu, dass Fluoride vor Karies schützen – was in vielen Studien bewiesen ist.

Kleine Kinder sind besonders kariesgefährdet, denn sie können ihre Zähne noch nicht so gut putzen. Doch gerade beim Milchgebiss ist es wichtig, dass es gesund bleibt. Deshalb empfehlen Zahnärzt*innen die Gabe von Fluoriden, sei es in spezieller Kinderzahnpasta oder als Tabletten. Wichtig dabei: Fluoridzahnpasta und Fluoridtabletten dürfen nicht kombiniert angewendet werden, sonst droht leicht eine Überdosierung mit Fluor.

Vier Mal im Jahr Zähne lackieren lassen

Fluoridlack ist eine weitere Möglichkeit, die kleinen Zähne zu schützen. Er darf zusätzlich zu Fluoridtabletten oder -zahnpasta angewendet werden. Aufgetragen auf die Zähne wird der Lack von der Zahnärzt*in, idealerweise zwei Mal pro Halbjahr.

Bisher hat die Kasse das nur für Kinder unter drei Jahren und für 3- bis 6-Jährige mit Karies oder hohem Kariesrisiko bezahlt. Seit April dieses Jahres haben nun alle Kinder im Alter bis 6 Jahre Anspruch auf den Lack – und zwar zwei Mal pro Kalenderhalbjahr.

Quelle: Ärztezeitung

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Cavan Images