Gesundheit heute
Glaskörpereinblutungen
Glaskörpereinblutungen: Einblutung in den Glaskörperraum infolge einer Verletzung, einer (altersbedingten) Glaskörperabhebung, einer Retinopathie oder eines zentralen Netzhautvenenverschlusses. Die verminderte Transparenz des Glaskörpers führt zu einer Verschlechterung bis hin zum Verlust der Sehleistung. Behandelt werden die Ursachen der Einblutung. Geringe Blutmengen resorbiert der Körper meist von selbst, bei schweren Einblutungen muss häufig der Glaskörper entfernt werden.
Symptome und Leitbeschwerden
- Plötzliches Sehen von schwarzen Schatten, einem Mückenschwarm oder Rußregen
- Rötliche Verfärbung des Gesichtsfelds
- Visusminderung, d. h. schlechter werdende Sehschärfe.
Wann zum Arzt oder in die Augenklinik
Am gleichen Tag, bei
- schnellem Nachlassen der Sehschärfe, die oft als Trübung der Sicht erlebt wird
- rötlicher Verfärbung des Gesichtsfeldes
Hinweis: Diabetiker sind besonders gefährdet.
Demnächst, wenn
- immer wieder "Punkte" oder "Mücken" auftauchen und verschwinden.
Die Erkrankung
Der Glaskörper liegt zwischen Linse und Netzhaut und besteht zu 98 % aus Wasser, zu 2 % aus Hyaluronsäure und zu einem geringen Anteil aus einem feinen Netz von Kollagenfasern. Mit seiner gelartigen Konsistenz hält er die Augenform stabil, und durch seine Transparenz kann das von der Linse gesammelte Licht brechungsfrei die Netzhaut erreichen.
Dringt Blut aus den Blutgefäßen des Auges in den Glaskörper, hat das je nach Ausmaß unterschiedliche Auswirkungen: Es werden kleine Rußflecken oder Schwebeteilchen wahrgenommen, manche Patienten sehen wandernde Punkte oder Spinnweben. Da sich die im Glaskörper flottierenden Blutpartikelchen mit der Schwerkraft nach unten bewegen, treten diese Schwebephänomene typischerweise morgens nach dem Aufstehen aus dem Liegen auf.
Weitere Symptome sind Gesichtsfeldausfälle oder eine trüb-rötliche Verfärbung des Gesichtsfelds. Bei leichten Einblutungen ist die Sehschärfe häufig nicht beeinträchtigt. Je stärker die Glaskörperblutung jedoch ist, desto wahrscheinlicher ist eine Visus-Minderung. Schon etwa 1 Teelöffel Blut im Glaskörper reicht, dass der Betroffene nur noch grobe Handbewegungen wahrnimmt. In sehr schweren Fällen kann der Patient vorübergehend erblinden und umgekehrt der Augenarzt Schwierigkeiten haben, überhaupt in das Auge hineinzusehen.
Ursachen für Einblutungen in den Glaskörper gibt es viele:
- Gefäßabrisse bei einer Netzhautablösung
- Retinopathie, z. B. bei Diabetes mellitus (hier kommt es zur Bildung neuer, krankhafter Blutgefäße in der Netzhaut, die schon bei leichtem Blutdruckanstieg reißen und zu Blutungen in den Glaskörper führen)
- Blutungen aus einem Gefäßtumor der Netzhaut
- Stumpfe Augenprellungen (v. a. beim Sport) oder Augenperforation bei Verletzungen
- Glaskörperabhebung (siehe altersbedingte Glaskörperveränderungen)
- Bluthochdruck.
Diagnosesicherung
Der Augapfel wird vom Augenarzt mit einem Augenspiegel oder einem Kontaktglas untersucht. Dabei erkennt er im Glaskörper Blut, manchmal sieht er auch einen waagrechten Flüssigkeitsspiegel. Häufig findet der Arzt bei dieser Untersuchung schon die Quelle der Blutung. Bei sehr starker Blutung ist die Sicht gestört und es sind weitere Untersuchung zur Auffindung der Ursache nötig, z. B. eine Ultraschalluntersuchung, ein CT oder eine Angiografie (Gefäßuntersuchung) der Augengefäße.
Differenzialdiagnosen
Die wichtigste Differenzialdiagnose ist die Netzhautablösung, die unbehandelt schnell zu schweren Sehminderungen führt. Eine weitere Differenzialdiagnose ist die altersbedingte Glaskörperveränderung mit ihren meist harmlosen Mouches volantes.
Behandlung
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Blutung:
- Augenverletzungen werden augenchirurgisch versorgt, Blutungen aus Netzhautgefäßen mit dem Laser gestoppt.
- Liegt der Einblutung eine Netzhautablösung zugrunde, muss diese aufgrund der Gefahr der Erblindung schnellstmöglich behandelt werden.
- Andere verursachende Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus werden medikamentös eingestellt, eine diabetische Retinopathie sachgerecht behandelt.
Leichte Blutungen resorbiert der Körper in der Regel nach wenigen Wochen von selbst (so etwa wie bei einem blauen Fleck). Sollten sich die Glaskörpereinblutungen jedoch auch nach 2–3 Monaten nicht von allein auflösen, wird der Augenarzt zu einer Entfernung des Glaskörpers (Vitrektomie) raten. Damit der Augapfel ohne den stabilisierenden Glaskörper nicht in sich zusammenfällt, muss er mit Gas, Silikon oder Kochsalz gefüllt werden.
Prognose
Nach einer Glaskörperblutung bleiben häufig Trübungen zurück, wenn größere Rückstände des Hämoglobins im gefäßfreien Glaskörper verbleiben.
Ihr Apotheker empfiehlt
Es dauert eine Weile, bis der Körper die Einblutungen von selbst auflöst und resorbiert. In dieser Zeit ist es sinnvoll, mit erhöhtem Oberkörper zu schlafen, damit die Partikel auch nachts im Augapfel nach unten sinken und dadurch leichter resorbiert werden.

Auch Kinder blicken immer mehr auf Bildschirme - und auch immer früher.
Zu viel Bildschirm schadet den Augen
Bei Erwachsenen und Kindern
Die Zeit, die Erwachsene und Kinder vor Bildschirmen verbringen, nimmt stetig zu. Ob Erwachsene, Jugendliche oder gar Kleinkinder - Spiele und andere Unterhaltungsprogramme gibt es für jedes Alter. Doch was bedeutet das für die Augengesundheit?
Von Display zu Display
Vom Computerbildschirm zum TV zur Spielekonsole: die Zeit vor dem Bildschirm steigt stetig. Und die Nutzung beginnt immer früher. Zahlreiche Forscher*innen haben sich daher mit den Auswirkungen von Bildschirmnutzung auf die Augen beschäftigt.
Düstere Aussichten – oder eher kurzsichtige
Als Ergebnis der Studien zeigt sich: Jede Stunde, die täglich vor dem Bildschirm verbracht wird, erhöht das Risiko für eine Kurzsichtigkeit um durchschnittlich 21 %. Besonders deutlich lässt sich das bei den ersten 4 Stunden Bildschirmnutzung nachweisen: Erhöht die erste Stunde Bildschirmzeit das Risiko für eine Kurzsichtigkeit noch um 5 %, sind es bei 4 Stunden täglich erschreckende 97 %. Bei mehr als 4 Stunden Bildschirmnutzung pro Tag steigt das Risiko dann nicht mehr so stark. Besteht bereits eine Kurzsichtigkeit, ist die Gefahr für eine Verschlimmerung noch höher, im Schnitt 54 %.
Einig sind sich die Forschenden auch darin, dass die Nutzung mehrerer verschiedener Medien wie PC, TV und Spielekonsole das Risiko für Kurzsichtigkeit eher weiter erhöht.
Angesichts dieser Ergebnisse befürchten Forscher *innen, dass im Jahr 2050 jeder zweite Mensch auf der Welt kurzsichtig sein wird.
Der Lichtstreif am unteren Rand
Andersherum vermuten die Forschenden, dass eine Bildschirmnutzung von weniger als 1 Stunde täglich folgenlos bleiben könnte. Wer also weniger als eine Stunde vor dem Bildschirm sitzt, tut den Augen etwas Gutes. Doch Vorsicht: Auch andere Tätigkeiten, die in der Nähe stattfinden, belasten die Augen in ähnlicher Weise. Der Griff zum konventionellen Buch statt zum Tablet ist also eher nicht die Lösung.
Hilfreich wirkt es dagegen, Zeit draußen zu verbringen. Wenn der Blick dann nicht am Smartphone klebt, sondern in die Ferne schweift, finden auch die Augen Entspannung.
Quellen JAMA, Kinderärzte im Netz, The Guardian