Gesundheit heute
Tränensackentzündung
Tränensackentzündung (Dakryozystitis): Akute oder chronische Entzündung von Tränensack und -gang, meist auf dem Boden einer Verengung oder eines Verschlusses des Tränenwegesystems.
Die Entzündung des Tränensacks ist die häufigste Erkrankung der ableitenden Tränenwege, eine Entzündung der Tränenkanälchen (Canaliculitis) kommt seltener vor. Behandelt wird antibiotisch, häufig muss nach Abklingen der Entzündung der Tränenabflussweg operativ wiederhergestellt werden.
Symptome und Leitbeschwerden
- Einseitige Schwellung des Tränensacks
- Tränenträufeln
- Rötung (auch von Bindehaut und Unterlid)
- Schmerzen, besonders bei Berührung, die in Stirn- und Zahnregion ausstrahlen können
- Eventuell Eiter aus dem unteren Tränenpünktchen
- Möglicherweise Fieber.
Wann zum Arzt
In den nächsten Wochen, wenn
- sich die Schwellung nicht bessert.
Heute noch, wenn
- Fieber, Rötung und/oder Schmerzen auftreten.
Die Erkrankung
Krankheitsentstehung
Bei einer akuten Tränensackentzündung (akute Dakryozystitis) ist der Abfluss der Tränenwege an einer Stelle zwischen Tränensack und Nase verengt bzw. verstopft. Die Tränenflüssigkeit fließt nicht mehr ab, die Augen tränen. Weil die gestaute Tränenflüssigkeit ein idealer Nährboden für Bakterien wie z. B. Staphylokokken, Pneumokokken und Haemophilus influenzae ist, kommt es leicht zur Entzündung des Tränensacks.
Oft wandern die Keime auch aus infizierten Nachbarregionen wie z. B. den Nasennebenhöhlen ein. Mögliche Ursache für die Blockade der Tränenwege sind Verletzungen, angeborene Fehlbildungen oder Lidinfektionen.
In seltenen Fällen ist bei Kleinkindern der Tränengang noch nicht voll entwickelt, dann spricht man von einer Dakryozystitis neonatorum.
Nachdem die akute Entzündung abgeklungen ist, bleiben Rötung und Schwellung manchmal dauerhaft bestehen. Eine solche chronische Tränensackentzündung (chronische Dakryozystitis) kann sich aber auch ohne vorangegangene akute Phase entwickeln.
Komplikationen
Kapseln sich die Bakterien im Tränensack zu einem Abszess ein und bricht dieser spontan durch, entsteht eine Tränensackfistel. Wenn sich die Infektion auf Lider und Wange ausbreitet, spricht man von einer Dakryophlegmone, aus der sich eine Blutvergiftung entwickeln kann. Wandern die Keime ins Gehirn, droht eine Gehirnentzündung.
Diagnosesicherung
Die Tränensackentzündung erkennt der Arzt gut an Rötung, Schwellung und Sekret im Augenwinkel. Für den Erregernachweis gewinnt er durch leichten Druck auf den Tränensack Sekret und Eiter aus dem Tränenpünktchen. Zum Ausschluss einer Nasennebenhöhleninfektion überweist er den Patienten zum Röntgen bzw. an einen HNO-Arzt.
Behandlung
Die Behandlung richtet sich nach der Grunderkrankung. Um ein breites Erregerspektrum abzudecken, werden Antibiotika sofort lokal angewendet (Salbe mit Gentamicin) und systemisch verabreicht (etwa Cefuroxim). Wenn nötig, stellt der Arzt nach Ermittlung des Erregers die Therapie auf ein Antibiotikum mit einem anderen Wirkspektrum um. Hat sich ein Abszess gebildet, eröffnet ihn der Arzt, damit die Erreger samt Eiter abfließen und sich nicht in andere Regionen ausbreiten.
Um eine chronische Tränensackentzündung zu verhindern, muss nach Abklingen der Entzündung der Tränenabfluss wieder hergestellt werden. Dafür schafft der Arzt operativ je nach Lokalisation der Engstelle eine neue direkte Verbindung zwischen Tränensack und unterem Nasengang (Dakryozystorhinostomie). Der Zugang erfolgt bei dieser Operation entweder klassisch von außen oder endonasal, d. h. über die Nase.
Kinder mit angeborener Tränengangstenose und wiederkehrenden Tränensackentzündungen operiert man in der Regel frühzeitig, d. h. nach Beendigung des 1. Lebensjahres.
Bei einer Dakryozystitis neonatorum kann man zunächst einige Wochen abwarten. Liegt neben dem Tränenlaufen eine akute Infektion vor, setzt der Arzt antibiotische Augentropfen ein. Wird das Augentränen nicht besser, müssen im Alter von 3–6 Monaten die Tränenwege sondiert und gespült werden.
Prognose
Nach erfolgreicher Operation liegen die Heilungsraten bei 80–90 %.
Ihr Apotheker empfiehlt
- Achten Sie beim Auftragen der Augensalbe auf penible Hygiene, waschen und desinfizieren Sie Ihre Hände mehrmals täglich.
- Feuchte Umschläge mit desinfizierenden Zusätzen beschleunigen den Heilungsverlauf.
- Leiden Sie unter einem Sicca-Syndrom, behandeln Sie Ihre Augen nach Angaben des Arztes. Trockene Augen und fehlender Tränenfluss sind ein idealer Nährboden für die bakterielle Besiedelung und eine Tränensackentzündung.
- Bei Kleinkindern darauf achten, dass sie sich nicht mit schmutzigen Händen die Augen reiben.
Komplementärmedizin
Die Homöopathie setzt bei der akuten bakteriellen Dakryozystitis Calendula officinalis und Calcium sulfuricum, bei der chronischen Form Staphisagria über 3 Monate hinweg ein.
Bitte keine Kamille verwenden, wenn Sie Kompressen aufs Auge legen möchten. Denn Kamille befördert Reizungen und allergische Hautausschläge. Besser eignen sich Augentrost oder Calendula: Brühen Sie dafür einen Tee aus einem Viertelliter Wasser und einem Teelöffel getrocknete Ringelblumenblüten (Calendula) oder Augentrostkraut, tunken Sie die Kompresse hinein und wringen Sie diese gut aus. Legen Sie die Kompresse dann etwa 15 Minuten auf das Auge.

Neben der Tönung ist bei Sonnenbrillen der 100%ige Schutz vor UV-Strahlen wichtig.
Sonnenbrille schützt vor Augenschäden
Ab UV-Index von 3 aufsetzen
Ob am Strand, auf der Terrasse oder im Gebirge: Dass man in der Sonne die Haut vor UV-Strahlen schützen muss, ist inzwischen selbstverständlich. Weniger bekannt ist, dass auch die Augen Schutz vor dem UV-Licht benötigen.
Schäden von Entzündung bis Krebs
In den letzten Jahren hat die UV-Strahlung auf der Erde deutlich zugenommen. Das erhöht auch die Gefahr für Sonnenschäden an den Augen, warnt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft. Durch intensives UV-Licht kann es beispielsweise zu schmerzhaften Entzündungen an Binde- und Hornhaut kommen. Manchmal entwickelt sich auch ein Pterygium, also eine dreiecksförmige Gewebewucherung, die vom Augenwinkel auf die Hornhaut zuwächst. Weitere UV-Licht bedingte Schäden sind Linsentrübung (Grauer Star) sowie gut- und bösartige Tumoren der Augen.
UV-Index und Sonnenbrille
Um die Augen vor Schäden durch UV-Strahlung zu schützen, sollte man zunächst den UV-Index beachten. Er wird inzwischen nicht nur beim Deutschen Wetterdienst, sondern auch in vielen Wetter-Apps angezeigt. Seine Skala reicht von 3 bis 11. Schutzmaßnahmen wie eine Sonnenbrille empfehlen Augenärzt*innen schon ab einem Wert von 3.
Bei einem UV-Index ab 8 sollte man sich in den zwei Stunden vor und nach Sonnenhöchststand gar nicht draußen aufhalten. Insgesamt wird im Sommer an der Küste meist ein UV-Index von bis zu 9, in süddeutschen Gebirgsregionen sogar von 11 erreicht.
Zertifizierung muss sein
Das Angebot von Sonnenbrillen ist riesig. Viele davon sind jedoch von geringer Qualität. Wichtig ist, dass die Gläser CE-zertifiziert sind und damit der EU-Norm DIN EN ISO 12312 entsprechen. Dabei sollte auch auf die Filterkategorie geachtet werden. Sie gibt die Lichtdurchlässigkeit des Glases an und reicht von 0 (100 % Lichtdurchlässigkeit, kein Schutz) bis 4 (nur noch bis zu 8% Lichtdurchlässigkeit, extremer Schutz, fürs Autofahren nicht mehr geeignet). Für den Strand und das Gebirge empfehlen Expert*innen die Kategorie 3, sie lässt mit einer dunklen Tönung nur maximal 18% des Lichts an die Augen.
Noch besser ist es, wenn die Brille die Aufschrift UV400 oder 100 Prozent UV-Schutz trägt. Damit ist gewährleistet, dass alle UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern herausgefiltert werden.
Sonnenbrille auch bei Kontaktlinsen
Kontaktlinsenträger*innen sollten ihre Augen ebenfalls mit einer geeigneten Sonnenbrille schützen. Das gilt auch bei Linsen mit integriertem UV-Schutz. Denn diese decken nur die Pupille und einen kleinen Bereich der Iris ab – die Lider und die empfindliche Bindehaut bleiben der Strahlung ausgesetzt. Eine Sonnenbrille verschafft Abhilfe. Zudem bietet sie auch Blendschutz, was Kontaktlinsen nicht leisten können.
Quellen: ptaheute