Gesundheit heute

Masern-Impfung

Masern-Viren verursachen schwere grippeähnliche Erkrankungen mit hohem Fieber, typischen roten Flecken auf der Haut und gefährlichen Komplikationen wie Entzündungen des Gehirns. 2018 starben weltweit circa 140.000 Menschen an einer Masern-Infektion. Betroffen waren vor allem Kinder unter 5 Jahren.

Wo und wie kann ich mich mit Masern anstecken?

Masern-Viren gibt es auf der ganzen Welt. Sie sind hochansteckend. Die Viren verbreiten sich über kleinste Tröpfchen in der Luft, die zum Beispiel beim Husten oder Niesen in die Umwelt gelangen (Tröpfcheninfektion). Auch Sekrete sind ansteckend, also zum Beispiel kleinste Speichelmengen von Masern-Erkrankten. Für eine Ansteckung müssen Personen keinen direkten Kontakt miteinander haben. Masern-Viren können bis zu 2 Stunden in der Raumluft verbleiben, nachdem sich eine erkrankte Person dort aufgehalten hat.

Welche Symptome verursachen Masern?

Eine Masern-Erkrankung verläuft in zwei Stadien. Im ersten Stadium treten grippeartige Symptome auf, die nach einer kurzen Pause im zweiten Stadium noch stärker werden: Dann kommt es zum Beispiel zu hohem Fieber und den typischen roten Hautflecken. Gefürchtet sind vor allem die Komplikationen einer Masern-Erkrankung, etwa einer Entzündung des Gehirns (Masernenzephalitis). Diese kann tödlich verlaufen oder hinterlässt in vielen Fällen bleibende Schäden wie Lähmungen. Noch Jahre nach der Erkrankung kann es zu einer besonderen Form von Gehirnentzündung kommen (subakute sklerosierende Panenzephalitis), die immer tödlich ist. Diese besondere Form der Gehirnentzündung ist bei Kindern unter 5 Jahren deutlich häufiger als bei Älteren.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Ziel ausgerufen, Masern vollständig "auszurotten". Dafür ist es nötig, auf der ganzen Welt eine sehr hohe Impfquote zu erreichen. Bisher ist die Ausrottung aber noch nicht gelungen. Auch in Deutschland ist die Impfquote zu niedrig.

Wer sollte sich gegen Masern impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Masern-Impfung als Standardimpfung allen Kindern ab 11 Monaten. Eine Grundimmunität ist nach zwei Impfungen erreicht. Die zweite Impfung kann 4 Wochen nach der ersten Impfung gegeben werden. Verabreicht wird in der Regel ein Kombinationsimpfstoff, der auch vor Röteln und Mumps schützt. Manche Impfstoffe enthalten zudem einen Schutz vor Windpocken (Varizellen). Kinder dürfen schon ab 9 Monaten geimpft werden, wenn sie in eine Kita aufgenommen werden.

Masern sind hochansteckend und auch in Deutschland versterben noch immer 3–7 Menschen pro Jahr an den Masern. Deshalb besteht in Deutschland eine Impfpflicht für Personen, die in Kindergärten oder Arztpraxen arbeiten – sowie auch für Kinder, die in Kindergärten gehen. Durch die Impfpflicht sollen vor allem auch Kinder geschützt werden, die nicht gegen die Masern geimpft werden können. Das sind beispielsweise Kinder mit einer Immunschwäche.

Fehlen Impfungen, können diese im Erwachsenenalter nachgeholt werden.

Die aktuellen Impfempfehlungen der STIKO finden Sie hier.

Von: Dr. rer. nat. Annette Diekmann-Müller, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | Aktualisiert von Sara Steer
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Long-COVID – auch Kinder betroffen

Kinder leiden ebenso häufig unter Long-COVID wie Erwachsene.

Long-COVID – auch Kinder betroffen

Anders als bei Erwachsenen

Long-Covid trifft nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche. Forschende haben nun herausgefunden, dass die Beschwerden je nach Altersgruppe variieren.

Rate so hoch wie bei den Erwachsenen

Die üblen Folgen nach einer Coronainfektion machen auch vor Kindern nicht halt: 10 bis 20 Prozent der an COVID-19 erkrankten 6- bis 17-Jährigen entwickeln Symptome von Long-COVID. Damit ist die Rate an Long-COVID etwa gleich hoch wie bei den Erwachsenen. Allerdings leiden junge Menschen offenbar unter anderen Beschwerden als ältere Generationen. Das zeigt eine Studie aus den USA.

Untersucht wurden zwei Gruppen: Knapp 900 Schulkinder im Alter von 6 bis 11 Jahren und fast 4500 Teenager zwischen 12 und 17 Jahren. In beiden Gruppen befanden sich Heranwachsende mit und ohne vorherige Coronainfektion. Zwischen der COVID-Erkrankung und der Erhebung waren durchschnittlich 506 Tage bei den Kindern, und 556 Tage bei den Jugendlichen vergangen.

Eher Bauchschmerzen und Geschmacksverlust als Brainfog

Von den insgesamt 89 bekannten Long-COVID-Symptomen traten bei den Kindern und Jugendlichen Kopfschmerzen, Schlafprobleme und Gedächtnisstörungen besonders häufig auf. Brainfog, eine ungewöhnlich starke Erschöpfung nach Belastung (postexertionelle Malaise), Fatigue oder Schwindel – also die Symptome, die bei den Erwachsenen typisch sind – waren bei ihnen eher selten.

Bei manchen Beschwerden gab es auch Unterschiede zwischen Schulkindern und die Teenagern: So litten die 6- bis 11-Jährigen vermehrt unter Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Bei den Jugendlichen traten vorwiegend Geschmacks- und Geruchsverlust auf, auch anhaltende Müdigkeit und muskuloskelettale Schmerzen machten ihnen vermehrt zu schaffen.

Quelle: JAMA

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Connect Images / Pancake Pictures