Gesundheit heute

Mumps-Impfung

Mumps-Viren verursachen typische Entzündungen der Ohrspeicheldrüsen, die mit Fieber einhergehen können. Vor allem bei jungen Erwachsenen kommt es zudem zu Hodenentzündungen und Brustentzündungen.

Wo und wie kann ich mich mit Mumps anstecken?

Mumps-Viren gibt es auf der ganzen Welt. Die Viren verbreiten sich über kleinste Tröpfchen in der Luft, die zum Beispiel beim Husten oder Niesen in die Umwelt gelangen (Tröpfcheninfektion). Auch der direkte Kontakt zu Speichel ist eine Ansteckungsquelle. Mumps-Viren sind sehr empfindlich und können in der Umwelt nur wenige Stunden überleben.

Welche Symptome verursacht Mumps?

Das typische Symptom einer Mumps-Erkrankung ist eine schmerzhafte Entzündung der Ohrspeicheldrüse. Vor Einführung der Impfung erkrankten vor allem Kinder, heute sind überwiegend junge Erwachsene betroffen. Bei jungen Erwachsenen ist die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen größer, also zum Beispiel die Entzündung von Hoden oder der Brust. Seltenere Komplikationen sind Hirnhaut- und Hirnentzündungen.

Wer sollte sich gegen Mumps impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Mumps-Impfung als Standardimpfung allen Kindern von 11–14 Monaten. Mit der zweiten Dosis im Alter von 15–23 Monaten erreichen die Geimpften einen Impfschutz von 88 Prozent. Einen vollständigen Schutz bietet die Impfung nicht. Geimpft wird meist mit einem Kombinationsimpfstoff, der gleichzeitig vor Masern, Röteln und Windpocken schützt.

In einigen Berufen ist der Impfschutz besonders wichtig, zum Beispiel bei der Arbeit in medizinischen Einrichtungen. In der Vergangenheit ist es zu größeren Ausbrüchen unter jungen Menschen an Universitäten gekommen. Deswegen wird die Impfung beispielsweise auch ganz besonders Menschen empfohlen, die an Hoch-, Fach- oder Berufsschulen arbeiten.

Die aktuellen Impfempfehlungen der STIKO finden Sie hier.

Von: Dr. rer. nat. Annette Diekmann-Müller, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | Aktualisiert von Sara Steer
Zurück
Babys sicher Vitamin D geben

Vitamin D kann dem Säugling als Tablette oder als Tropfen gegeben werden.

Babys sicher Vitamin D geben

Das richtige Produkt wählen!

Zur Stärkung der Knochen sollen im ersten Lebensjahr alle Säuglinge Vitamin D bekommen. Doch bei der Gabe wird vieles falsch gemacht: immer wieder kommt es zu Überdosierungen.

Krumme Beine ohne Vitamin D

Vitamin D ist für eine gesunde Entwicklung der Knochen unabdingbar. Es fördert die Kalziumaufnahme und den Einbau des Minerals in das Knochengewebe. Fehlt Vitamin D, droht eine Rachitis. Der Knochen bleibt weich und die Unterschenkel der Kinder verbiegen sich zu den typischen rachitischen O-Beinen.

Säuglinge können ihren Vitamin-D-Bedarf nicht über die Eigenproduktion decken. Auch über die Muttermilch und die Säuglingsnahrung wird meist zu wenig Vitamin D zugeführt. Deshalb empfehlen die Leitlinien eine Vitamin-D-Gabe ab der ersten bis zweiten Lebenswoche. Sie soll bis zum zweiten Frühsommer durchgeführt werden, je nach Geburtsmonat also mindestens ein bis eineinhalb Jahre. Termingeborene Kinder bekommen 400 bis 500 Internationale Einheiten (I.E.) pro Tag, Frühgeborene in den ersten Lebensmonaten bis zu 1.000 I.E. täglich.

Für diese Rachitisprophylaxe gibt es spezielle Vitamin-D-Tropfen oder -Tabletten, die von der Ärzt*in verschrieben werden. Die Tabletten sollen in Wasser gelöst und direkt, also nicht mit der Mahlzeit, verabreicht werden. Tropfen kann man dagegen der Milch oder dem Brei hinzufügen – allerdings erst, wenn dieser abgekühlt ist.

Finger weg von Nahrungsergänzungmitteln

Nahrungsergänzungsmittel mit hoch dosiertem Vitamin D sind überall frei zu bekommen. Diese Produkte sind jedoch für die Rachitisprophylaxe bei Säuglingen gänzlich ungeeignet, betonen Expert*innen der Arzneimittelkomission der deutschen Ärzteschaft (AKDÄ). Denn insbesondere flüssige Präparate bergen das Risiko einer Überdosierung. Es drohen Störungen der Herzfunktion und des Nervensystems, und langfristig kann es zu schweren Nierenproblemen kommen.

Gefährliche Weichgummis

Ebenfalls gewarnt wird vor Vitamin-D-haltigen Weichgummis. Sie sind mit 2.000 I.E. Vitamin D3 pro Stück viel zu hoch dosiert für Kinder. Probepäckchen von Erwachsenen sollten außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Sie können mit Gummibärchen verwechselt und gegessen werden – und dadurch zu schweren gesundheitlichen Folgen führen.

Quelle: AKDÄ, Arzneiverordnung in der Praxis

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Kirill Ryzhov / Alamy / Alamy Stock Photos