Gesundheit heute

Rota-Virus-Impfung

Rota-Viren verursachen Durchfall-Erkrankungen, die vor allem für Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen gefährlich sein können.

Wo und wie kann ich mich mit Rota-Viren anstecken?

Rota-Viren sind weit verbreitet. Besonders viele Infektionen treten von Februar bis April auf. Die Viren werden über den Stuhl ausgeschieden und dann zum Beispiel über die Hände verbreitet. Vor allem in Ländern mit niedrigem Hygienestandard wird das Virus auch oft über Trinkwasser oder verunreinigte Lebensmittel übertragen. Die Viren sind sehr widerstandsfähig und können in der Umwelt gut überleben. Außerdem genügen schon kleinste Virusmengen, um sich anzustecken.

Welche Symptome verursacht eine Rota-Virus-Infektion?

Ob eine Infektion mit Rota-Viren gefährlich wird, hängt zu großen Teilen vom Alter ab. Kinder unter 2 Jahren erkranken oft schwer. Sie leiden dann unter starkem wässrigem Durchfall und Erbrechen, oft auch mit Fieber. Weil die Kinder schnell viel Wasser verlieren, droht eine Austrocknung (Dehydratation), die sogar tödlich sein kann. Die meisten Menschen infizieren sich ein oder mehrere Male im Leben mit Rota-Viren. Mit jeder Infektion lernt das Immunsystem dazu und baut einen Schutz gegen das Virus auf. Erwachsene erkranken deswegen in aller Regel nur leicht oder gar nicht. Erst im Alter über 60 Jahre sind schwerere Verläufe wieder häufiger, weil das Immunsystem dann nicht mehr so gut funktioniert.

Wer sollte sich gegen Rota-Viren impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Rota-Virus-Impfung als Standardimpfung allen Kindern ab 6 Wochen. Eine Grundimmunität ist nach 2 oder 3 Schluck-Impfungen (je nach Impfstoff) erreicht. Zwischen den Impfungen muss ein Abstand von mindestens 4 Wochen liegen. Die Kinder sollten die erste Impfung allerspätestens mit 12 Wochen erhalten. Der Grund ist, dass die Impfung in sehr seltenen Fällen eine Einstülpung des Darmes begünstigt (Invagination). Davon betroffen ist bei 100.000 Impfungen ungefähr ein Impfling. Das Risiko steigt mit dem Alter des Kindes.

Die aktuellen Impfempfehlungen der STIKO finden Sie hier.

Von: Dr. rer. nat. Annette Diekmann-Müller, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | Aktualisiert von Sara Steer
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Impfen schützt auch das Herz

Impfen ist für Menschen mit Herzerkrankungen ganz besonders wichtig.

Impfen schützt auch das Herz

Doppelter Effekt

Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und der Verzicht aufs Rauchen gehören zu den zentralen Faktoren für die Herzgesundheit. Doch man kann noch mehr für Herz und Gefäße tun: sich regelmäßig impfen lassen.

Erhöhter Sauerstoffbedarf und geschwächter Muskel

Virale und bakterielle Infektionen wirken sich auf verschiedene Weise auf das Herz aus. Sie können den Sauerstoffbedarf der Herzmuskelzellen erhöhen und dadurch bei Patient*innen mit koronarer Herzkrankheit Angina-pectoris-Anfälle oder einen Herzinfarkt auslösen. Durch Anstoßen entzündlicher Prozesse schaden sie den Gefäßen, zudem können Bakterien und Viren den Herzmuskel schwächen - was vor allem für Menschen mit bekannter Herzschwäche gefährlich wird. 

Mehr Influenza, mehr Infarkte

Bekannt ist solch ein schädigender Einfluss auf Herz und Gefäße für Grippe- und Coronaviren, RSV, Herpes-zoster-Viren, Parainfluenza- und Adenoviren sowie für Pneumokokken. So stieg z.B. mit der Anzahl der Influenzafälle in einer amerikanischen Studie die Rate an Krankenhauseinweisung aufgrund von Herzschwäche und Herzinfarkt. Andere Untersuchungen zufolge haben Menschen mit bestehender Herz-Kreislauf-Erkrankung ein erhöhtes Risiko, an einer Virusinfektion zu sterben.

Impfungen können die Herzgefahr durch Virusinfektionen senken, betonen deutsche Kardiolog*innen. Studien haben gezeigt, dass gegen Influenza Geimpfte ein deutlich geringeres Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall hatten als Ungeimpfte. Und selbst wenn es zu einem akutem Herzinfarkt kam, hatte das Impfen positive Auswirkungen: Dann senkte die Impfung das Risiko, am Infarkt zu sterben.

Ähnlich gute Ergebnisse weist die Zoster-Impfung auf. Sie konnte das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse um 50% senken. Für weitere Impfungen laufen gerade Studien, deren Ergebnisse mit Spannung erwartet werden.

Drei Impfungen empfohlen

Deutsche Kardiolog*innen empfehlen deshalb, Impfungen nicht nur als Schutz vor Infektionen, sondern auch als Prävention gegen Herz-Kreislauf-Ereignisse zu nutzen. Ganz besonders gilt dies für folgende Impfungen: 

  • Influenzaimpfung. Alle Patient*innen mit akutem Koronarsyndrom sollten gegen Influenza geimpft werden.
  • Pneumokokkenimpfung. Patient*innen mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz) sollten alle fünf bis zehn Jahre eine Pneumokokkenimpfung erhalten. 
  • COVID-19-Impfung. Wie alle anderen profitieren auch Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen von der Coronaimpfung. Ganz besonders gilt dies für Betroffene mit Herzschwäche, koronarer Herzkrankheit und Diabetes.

Quelle: SpringerMedizin

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Johnér