Gesundheit heute

Jod

Jod
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Abkürzung: J

Jod ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das zur normalen Funktion der Schilddrüse beiträgt. Als Hauptbestandteil der Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) hat es auf viele Stoffwechselvorgänge großen Einfluss: Der Energiestoffwechsel der Körperzellen, die Entwicklung von Nervensystem und Gehirn, die Funktion vieler Hormondrüsen sowie die Struktur der Haut werden durch eine ausreichende Jod-Versorgung des Körpers reguliert.

Vorkommen

Meeresfische, Garnelen und Algen enthalten besonders große Mengen an Jod. Aber auch Milchprodukte sind gute Nährstoffquellen. Der Jodgehalt von anderen Lebensmitteln pflanzlicher und tierischer Herkunft hängt vor allem von der Jodmenge im Boden und im Tierfutter ab. Zudem ist Jodsalz beziehungsweise jodiertes Speisesalz eine sehr wichtige Jodquelle für den Menschen.

Bedarf

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für die Jodzufuhr pro Tag:

  • Säuglinge 0–4 Monate: 40 Mikrogramm
  • Säuglinge 4–12 Monate: 80 Mikrogramm
  • Kinder 1–4 Jahre: 100 Mikrogramm
  • Kinder 4–7 Jahre: 120 Mikrogramm
  • Kinder 7–10 Jahre: 140 Mikrogramm
  • Kinder 10–13 Jahre: 180 Mikrogramm
  • Kinder 13–15 Jahre: 200 Mikrogramm
  • Jugendliche und Erwachsene 16–51 Jahre: 200 Mikrogramm
  • Jugendliche und Erwachsene ab 52 Jahre: 180 Mikrogramm
  • Schwangere: 230 Mikrogramm
  • Stillende: 260 Mikrogramm

Je nach Ernährungsweise wird der Gesamtjodbedarf oder ein Teil davon bereits über Lebensmittel gedeckt. Meistens genügt dafür schon der Verzehr von jodiertem Speisesalz und Meeresfisch (1- bis 2-mal pro Woche ). Zu den besonders jodhaltigen Lebensmitteln zählen zudem auch Milchprodukte sowie teilweise Wurstwaren oder Brot. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nennt als Höchstzufuhrmenge für jodhaltige Produkte 0,5 Milligramm pro Tag.

Mangelerscheinungen

Insbesondere bei sehr salzarmer Ernährung, dem Verzicht auf Fisch oder Milchprodukte sowie einseitiger vegetarischer Ernährung ist es möglich, dass die empfohlene tägliche Jodaufnahmemenge nicht erreicht wird. Bei starkem Jodmangel produziert die Schilddrüse dann nicht ausreichend Schilddrüsenhormone und Haarausfall, trockene Haut, Kälteempfindlichkeit, Gewichtszunahme, depressive Verstimmungen sowie eine vergrößerte Schilddrüse (Kropf) können die Folge sein. Eine zu geringe Jodaufnahme während Schwangerschaft, Stillzeit oder im Säuglingsalter kann zu schwerwiegenden Entwicklungs- und Funktionsstörungen beim Kind führen.

Jod als Nahrungsergänzungsmittel

Bei einer ausgewogenen Ernährung mit 1 bis 2 Fischmahlzeiten pro Woche und der Verwendung von Jodsalz sind jodhaltige Nahrungsergänzungsmittel nicht notwendig. Die zusätzliche Zufuhr von Jod kann in Einzelfällen sinnvoll sein, sollte aber stets mit dem Arzt abgesprochen werden. Gemäß EU-Richtlinien sind die Mineralstoffverbindungen Natriumjodid und -jodat sowie Kaliumjodid und -jodat in Nahrungsergänzungsmitteln für Deutschland und die Länder der EU zugelassen. Folgende gesundheitsbezogenen Aussagen zu Jod sind laut dem Amtsblatt der Europäischen Union zugelassen:

  • Jod trägt zu einer normalen kognitiven Funktion bei.
  • Jod trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.
  • Jod trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei.
  • Jod trägt zur Erhaltung normaler Haut bei.
  • Jod trägt zu einer normalen Produktion von Schilddrüsenhormonen und zu einer normalen Schilddrüsenfunktion bei.

Alle Aussagen beziehen sich auf die normalen Körperfunktionen und beinhalten keinerlei Möglichkeit zur Leistungssteigerung. Eine Aufnahme von Jod über das normale Maß hinaus bringt keine gesundheitlichen Vorteile für den Verbraucher.

Überversorgung mit Jod

Meeresalgen und Meertang können sehr große Mengen an Jod enthalten, so dass bereits nach einem Konsum von 1 bis 10 Gramm Meeresalgen die tägliche Höchstmenge von 500 Mikrogramm überschritten wird. Diese Überversorgung mit Jod kann von den Symptomen einer Schilddrüsenüberfunktion, wie Herzrasen, Bluthochdruck, Gewichtsverlust, Nervosität und Schlafstörungen, begleitet sein. Auch immunologisch bedingten Erkrankungen der Schilddrüse durch eine überhöhte Jodzufuhr sind möglich. Daher sollte die Einnahme von jodhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln immer ärztlich kontrolliert werden. Insbesondere Personen mit Schilddrüsenerkrankungen sollten auf die eigenmächtige Einnahme jodhaltiger Nahrungsergänzungsmittel verzichten.

Quellen: Verbraucherzentrale; C. Leitzmann: Ernährung in Prävention und Therapie: EIn Lehrbuch, Georg Thieme Verlag, 2009; Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Ernährungsbericht und Referenzwerte zu Jod; Bundesinstitut für Risikobewertung; Europäische Komission


Von: Simone Lang; Überarbeitung und Aktualisierung: Marie Schläfer
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Mikronährstoffe fürs Herz

Auch Nahrungsergänzungsmittel helfen dabei, Herz und Gefäße gesund zu halten.

Mikronährstoffe fürs Herz

Nützlich oder schädlich?

Ob Nahrungsergänzungsmittel dabei helfen, Herz und Gefäße gesund zu halten, wird immer wieder kontrovers diskutiert. Jetzt gibt es Hinweise, dass zumindest einige von ihnen doch vor Schlaganfall und Herzinfarkt schützen können.

Herzgesundheit fördern

Das Beste für die Herzgesundheit ist, sich viel zu bewegen, sich gesund zu ernähren, nicht zu rauchen und Übergewicht zu vermeiden. Zusätzlich werden seit Jahren regelmäßig neue Nahrungsergänzungsmittel fürs Herz angepriesen. Die Palette reicht von Vitaminen über Aminosäuren und Mineralstoffe bis zu Bestandteilen exotischer Gewürze. Meist folgt die Ernüchterung auf dem Fuß, d. h. die erwünschten Wirkungen lassen sich in klinischen Studien nicht nachweisen oder der Effekt bleibt unklar.

Folsäure, Coenzym Q10 und Omega-3-Fettsäuren schützen

Jetzt hat sich ein chinesisches Team der Sache noch einmal angenommen und die Daten von 884 qualitativ hochwertigen Studien genauestens analysiert. Fast 900.000 Teilnehmer*innen hatten darin 27 Mikronährstoffe eingenommen. Der Einnahme wurden die Daten zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kardiovaskulär bedingtem Tod gegenübergestellt.

Und siehe da: Einige der Nahrungsergänzungsmittel hatten offenbar doch einen Einfluss auf Herz und Gefäße. Omega-3-Fettsäuren senkten das Risiko, an einer Herz- oder Gefäßerkrankung zu versterben, um 7%. Außerdem reduzierten sie das Herzinfarktrisiko um 15% und die Wahrscheinlichkeit, eine koronare Herzkrankheit zu entwickeln, um 14%. Folsäure reduzierte um 16% das Risiko für Schlaganfälle, Coenzym Q10 senkte die Gesamtsterblichkeit um 32%.

Beta-Carotin gefährlich?

Auch einige andere Mikronährstoffe wie Magnesium, Zink, Flavonole und Quercetin könnten dieser Untersuchung zufolge einen positiven Effekt auf Herz und Gefäße haben. Keinen Effekt zeigten dagegen die Vitamine C und E sowie Beta-Carotin. Letzteres erhöhte sogar die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden.

Offenbar können einige Mikronährstoffe das Herz schützen. Jetzt gilt es, diese Ergebnisse durch weitere Untersuchungen zu unterstreichen. Und vor allem herauszufinden, welche Dosierungen erforderlich und ob bestimmte Kombinationen vorteilhaft sind.

Quelle: www.kardiologie.org

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Robert Kneschke/shutterstock.com