Gesundheit heute

Asthma-Inhalationstherapie

Die Inhalation von Medikamenten, das „Asthmaspray“ ist unverzichtbarer Teil der Asthmatherapie. Bei ihm gelangen die Wirkstoffe über das Einatmen des Aerosols, also des Gases mit den darin gelösten Schwebstoffen, sofort in die Lunge und können dort direkt ihre Wirkung entfalten. Der Organismus wird auf diese Weise kaum belastet, da nur kleine Mengen der Wirkstoffe in die Blutbahn gelangen. Die Gefahr, dass es etwa bei Anwendung von inhalierbarem Kortison zu den ganzen Körper betreffenden unerwünschten Wirkungen kommt, ist also gering. Die Inhalation des Aerosols bedarf einer gewissen Übung, da andernfalls lediglich der Mund – und Rachenbereich mit dem Medikament benetzt wird. Unterschieden werden:

  • Treibgasbetriebene Dosieraerosole: Bei Dosieraerosolen ist der Wirkstoff in einem Treibgas gelöst. Erfolgt die Freisetzung des Aerosols mit der Hand, muss gleichzeitig mit der Auslösung des Sprühstoßes tief eingeatmet werden, sonst verpufft der feine Nebel in der Luft. Bei atemzugsgesteuerten Systemen löst die Einatmung den Sprühstoß aus – das separate Auslösen per Hand entfällt.
  • Pulverinhalatoren: Bei einem Pulverinhalator wird der Wirkstoff als fein gemahlenes Pulver und ohne zusätzliche Treibmittel freigesetzt (Trockeninhalation). Das Medikament wird mithilfe des eigenen Atemzugs inhaliert. Damit muss die Auslösung des Sprühstoßes mit der Atmung nicht mehr koordiniert werden. Pulverinhalatoren sind in der Anwendung leichter als Dosieraerosole. Es gibt nicht auffüllbare Einzeldosissysteme und Pulverinhalatoren, die mehrmals aufgefüllt werden können.

Die besten Therapieerfolge bei Asthma werden erzielt, wenn konsequent auch in anfallsfreien Perioden inhaliert und die Technik des Inhalierens fehlerfrei beherrscht wird. Hierfür empfiehlt sich die Teilnahme an einer Asthmaschulung.

Als zusätzliche Inhalationshilfe für die Anwendung von Sprays kann ein Spacer verwendet werden. Das ist eine röhrenförmige Plastikkammer, die dem Mundstück des Asthmasprays aufgesetzt wird und das Aerosol aufnimmt, bevor es dann vom Sprühstoß unabhängig eingeatmet werden kann. Spacer erleichtern die korrekte Anwendung von Sprays besonders für Kinder und ältere Menschen, denen die gleichzeitige Koordination der tiefen Einatmung mit dem ausgelösten Sprühstoß oft schwerfällt.

Von: Kristine Raether-Buscham, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Heuschnupfen bei Schwangeren lindern

Niesattacken aufgrund einer Pollenallergie sind auch in der Schwangerschaft eine Quälerei.

Heuschnupfen bei Schwangeren lindern

Ohne Gefahr fürs Kind

Frauen mit Pollenallergien bleiben auch in der Schwangerschaft nicht von Schniefnase, Niesattacken und juckenden Augen verschont. Doch welche Antiallergika können werdende Mütter gefahrlos anwenden?

Pollensaison reicht von Januar bis Oktober

Heuschnupfen ist weit verbreitet und quält die Betroffenen inzwischen von Januar bis in den späten Oktober. Dabei machen die Pollen auch vor Schwangeren nicht Halt. Bleibt es bei den schon bekannten Beschwerden wie Naselaufen, juckende Augen und Niesattacken, darf man sich mit Rat aus der Apotheke selbst behandeln. Kommt es dabei jedoch zu Kurzatmigkeit, trockenen Husten oder pfeifender Atmung, sollte die Ärzt*in aufgesucht werden.

Nicht alle Antihistaminika geeignet

Zur Selbstbehandlung mit Tabletten werden Schwangeren die Antihistaminika Loratadin und Cetirizin empfohlen. Für beide Präparate gibt es auf dem Portal Embryotox über 5000 bzw. 1300 Erfahrungsberichte, bei denen keine schädigende Wirkung auf das Kind aufgetreten sind. Trotzdem rät die Packungsbeilage dazu, den Einsatz vorsorglich mit der behandelnden Ärzt*in zu sprechen.

Für Schwangere ungeeignete Antihistaminika sind Dimetidin und Bilastin. Dimetidin hat in seltenen Fällen bei Einnahme durch die Mutter beim Neugeborenen Zittrigkeit und Durchfall ausgelöst. Für den sehr neuen Wirkstoff Bilastin gibt es bisher noch nicht genügend Daten, um die Einnahme in der Schwangerschaft als sicher einzustufen.

Lindernde Augentropfen und Nasensprays

Auch Augentropfen und Nasensprays dürfen bei Pollenallergie in der Schwangerschaft eingesetzt werden. Für die verstopfte oder laufende Nase wird in erster Linie der Wirkstoff Cromoglicinsäure empfohlen. Wichtig: Cromoglicinsäure erreicht erst nach 24 bis 48 Stunden seine maximale Wirkung, es ist daher sinnvoll, die Anwendung schon vorbeugend zu starten. Daneben helfen auch Nasensprays mit Kochsalz oder Meersalz. Sie reinigen die Nasenschleimhaut und spülen Allergen aus.

In Augentropfen hilft Cromoglicinsäure gegen allergisches Augenjucken. Diese Präparate gelten in der gesamten Schwangerschaft und in der Stillzeit als sicher.

Vorbeugen senkt Pollenbelastung

Vorbeugen ist auch bei der Pollenallergie überaus hilfreich. Folgende Maßnahmen helfen, den Kontakt mit den Allergenen zu reduzieren: 

  • Pollenvorhersage beachten und Freizeitaktivitäten danach planen. In der Stadt ist die Pollenkonzentration frühmorgens am niedrigsten, auf dem Land abends ab ca. 19 Uhr.
  • Im Auto einen Pollenfilter in die Lüftung einbauen, an Fenster Pollenschutzgitter montieren. 
  • Das Einschleppen von Pollen durch Kleidung verhindern: Wäsche nicht im Freien trocknen um keine Pollen „einzufangen“ und draußen getragen Kleidung nicht im Schlafzimmer ausziehen und ablegen. 
  • Nach längerem Aufenthalt im Freien Pollen durch Duschen und Haarewaschen vom Körper entfernen.

Quelle: pta heute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Connect Images / Martin Leigh