Gesundheit heute
Blutdruckselbstmessgeräte
Für Blutdruckselbstmessungen gibt es automatische Messgeräte mit leicht abzulesender digitaler Anzeige der Blutdruckwerte. Neben der klassischen Messung am Oberarm werden auch Messgeräte für das Handgelenk und sogar für Finger angeboten. Für korrekte Blutdruckmessungen ist zu beachten:
- Körperliche Anstrengungen oder innere Anspannung, z. B. die Angst vor der Untersuchung, führen schnell zur vorübergehenden Blutdrucksteigerung (dem „Weißkittelhochdruck“). Darum sollte der Blutdruck erst nach einer Ruhephase von etwa 5 Minuten gemessen werden. Zwischen zwei Blutdruckmessungen sollte ein Abstand von wenigstens 1 Minute eingehalten werden.
- Messen Sie Ihren Blutdruck stets zu gleichen Zeiten, um vergleichbare Werte zu erhalten. Morgens und nachmittags sind Blutdruckwerte eher höher, in der Mittagszeit und nachts sinken sie. Messen Sie den Blutdruck jeweils morgens und abends vor den Mahlzeiten und vor der Einnahme blutdrucksenkender Medikamente. Wegen der natürlichen Blutdruckschwankung sagen einzelne auffällige Messwerte wenig aus. Nur bei stabilen Messwerten genügt es, den Blutdruck an einem Tag der Woche morgens und abends zu kontrollieren.
- Die am Oberarm ermittelten Blutdruckwerte sind die genauesten. Ein übliches Blutdruckmessgerät ist für einen durchschnittlichen Erwachsenen gedacht – für außergewöhnlich starke Armumfänge müssen breitere und für Kinderarme schmalere Blutdruckmanschetten verwendet werden.
- Blutdruckmessgeräte für das Handgelenk liefern ebenfalls brauchbare Ergebnisse. Sie sind aber störanfälliger und können besonders bei älteren Menschen ungenaue Blutdruckwerte zeigen. Durch Vergleichsmessungen am Oberarm, z. B. beim Arztbesuch, können Sie die Messergebnisse vergleichen. Auch bei der Handgelenksmessung müssen Sie die Blutdruckmanschette auf Herzhöhe halten, indem Sie die Hand mit der Blutdruckmanschette auf die gegenüberliegende Schulter legen.
- Blutdruckmessungen am Finger sind ungenau und daher nicht zu empfehlen.
- Bei ständigen Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern liefern alle automatischen Blutdruckmessgeräte nur stark schwankende Blutdruckwerte. Deshalb müssen Mittelwerte aus mehreren Messungen gebildet werden. Genauere Ergebnisse sind hier mit „altmodischen“ Blutdruckmessgeräten zu erreichen, bei denen der Blutdruck mit dem Stethoskop ermittelt wird. Auch solche Blutdruckmessgeräte sind zur Selbstmessung erhältlich.
Suchen Sie sich unter den vielen angebotenen Blutdruckmessgeräten dasjenige heraus, mit dessen Bedienung Sie am besten zurechtkommen. Die Stiftung Warentest, die Deutsche Hochdruckliga (unter www.hochdruckliga.info/gstext.htm) und Fachgeschäfte helfen bei der Qualitätsbeurteilung einzelner Geräte.

Wenn es sich nachts nicht ausreichend abkühlt, steigt das Risiko für Schlaganfälle.
Heiße Nächte bedrohen das Gehirn
Schlaganfallrisiko steigt
Heiße Nächte können gefährlich werden: Steigen die Temperaturen über einen Schwellenwert, erhöht sich das Risiko für Schlaganfälle.
Klimawandel mit schweren Folgen
Hohe Außentemperaturen werden in Zeiten des Klimawandels auch in Deutschland zunehmend zu einem Problem. Das gilt nicht nur für extreme Hitze tagsüber, die vor allem Herzkranken zum Verhängnis werden kann. Auch nachts nehmen die Gesundheitsrisiken zu: Kühlt die Umgebung nicht ausreichend ab, drohen vermehrt Schlaganfälle, wie eine Arbeitsgruppe vom Helmholtz Zentrum München anhand von Wetter- und Gesundheitsdaten herausgefunden hat.
Grundlage ihrer Analyse waren Daten aus der Region Augsburg, die in den Monaten Mai bis Oktober der Jahre 2006 bis 2012 und 2013 bis 2020 erfasst worden waren. Den stündlich erfassten Temperaturen stellten die Forscher*innen die erlittenen Herz-Kreislauf-Ereignisse gegenüber.
Über 14,6° C nachts wird’s gefährlich
Insgesamt kam es in beiden Zeiträumen zu über 8000 Schlaganfällen und knapp 3000 transitorischen ischämischen Attacken (TIA). In heißen Nächten, in denen die Temperatur nicht unter 14,6° C abgesunken war, erhöhte sich sowohl das Risiko für Schlaganfälle als auch für TIA. Im Vergleich zu kühleren Nächten stieg es jeweils um 7 %, errechneten die Wissenschaftler*innen. Frauen und Menschen über 65 Jahren waren für hitzebedingte Schlaganfälle besonders gefährdet.
Vor allem zwei Gründe werden für das erhöhte Schlaganfallrisiko verantwortlich gemacht: Bei fehlender Abkühlung trocknet der Körper aus, und es drohen Elektrolytstörungen und Kreislaufversagen. Außerdem unterliegt die Körpertemperatur einem tageszeitlichen Rhythmus mit den tiefsten Werten gegen 4 Uhr morgens. Kommt dieser Rhythmus nachts aus dem Takt, fehlen häufig die Tiefschlafphasen, und das Gehirn kann sich nicht ausreichend regenerieren.
Quelle: European Heart Journal