Gesundheit heute
Bildschirmarbeit: Was Augenärzte gegen trockene Augen empfehlen
Viele Menschen leiden unter trockenen oder schmerzenden Augen bei der Arbeit am Bildschirm. Experten sagen aber, dass von PC-Bildschirmen selbst keine Gefahr für unsere Sehorgane ausgehe, wohl aber vom falschen Umgang mit dem Bildschirm. Dazu gehören ein falscher Sehabstand vom Auge zum Bildschirm, ungünstige Lichtverhältnisse ebenso wie eine falsche (Sitz-)Haltung. Hinzu kommt, dass bei konzentrierter längerer Computerarbeit das Auge auf den Bildschirm starrt. Der Lidschlag ist unregelmäßig, in der Folge werden Horn- und Bindehaut zu wenig benetzt. Deshalb:
- Legen Sie öfter eine Pause ein. Empfohlen wird, nach jeweils 1 Stunde für 5 Minuten die Arbeit am Bildschirm ruhen zu lassen. In Österreich ist eine Pause von 10 Minuten pro Stunde Bildschirmarbeit sogar vom Gesetzgeber vorgeschrieben.
- Nutzen Sie Flachbildschirme, die augenschonender sind. Generell gilt: Kleine unscharfe Schrift und Verzeichnungen auf dem Bildschirm ermüden die Augen besonders. Der Monitor sollte es dem Auge leicht machen: Sein Bild sollte scharf, gleichmäßig hell und flimmerfrei sein
- Halten Sie zwischen Bildschirm und sich einen Abstand von 50–70 cm ein.
- Lassen Sie ihre Sehleistung für die Computerentfernung messen und gegebenenfalls eine Brille anpassen und tragen Sie die Brille regelmäßig bei PC-Arbeit.

Auch Kinder blicken immer mehr auf Bildschirme - und auch immer früher.
Zu viel Bildschirm schadet den Augen
Bei Erwachsenen und Kindern
Die Zeit, die Erwachsene und Kinder vor Bildschirmen verbringen, nimmt stetig zu. Ob Erwachsene, Jugendliche oder gar Kleinkinder - Spiele und andere Unterhaltungsprogramme gibt es für jedes Alter. Doch was bedeutet das für die Augengesundheit?
Von Display zu Display
Vom Computerbildschirm zum TV zur Spielekonsole: die Zeit vor dem Bildschirm steigt stetig. Und die Nutzung beginnt immer früher. Zahlreiche Forscher*innen haben sich daher mit den Auswirkungen von Bildschirmnutzung auf die Augen beschäftigt.
Düstere Aussichten – oder eher kurzsichtige
Als Ergebnis der Studien zeigt sich: Jede Stunde, die täglich vor dem Bildschirm verbracht wird, erhöht das Risiko für eine Kurzsichtigkeit um durchschnittlich 21 %. Besonders deutlich lässt sich das bei den ersten 4 Stunden Bildschirmnutzung nachweisen: Erhöht die erste Stunde Bildschirmzeit das Risiko für eine Kurzsichtigkeit noch um 5 %, sind es bei 4 Stunden täglich erschreckende 97 %. Bei mehr als 4 Stunden Bildschirmnutzung pro Tag steigt das Risiko dann nicht mehr so stark. Besteht bereits eine Kurzsichtigkeit, ist die Gefahr für eine Verschlimmerung noch höher, im Schnitt 54 %.
Einig sind sich die Forschenden auch darin, dass die Nutzung mehrerer verschiedener Medien wie PC, TV und Spielekonsole das Risiko für Kurzsichtigkeit eher weiter erhöht.
Angesichts dieser Ergebnisse befürchten Forscher *innen, dass im Jahr 2050 jeder zweite Mensch auf der Welt kurzsichtig sein wird.
Der Lichtstreif am unteren Rand
Andersherum vermuten die Forschenden, dass eine Bildschirmnutzung von weniger als 1 Stunde täglich folgenlos bleiben könnte. Wer also weniger als eine Stunde vor dem Bildschirm sitzt, tut den Augen etwas Gutes. Doch Vorsicht: Auch andere Tätigkeiten, die in der Nähe stattfinden, belasten die Augen in ähnlicher Weise. Der Griff zum konventionellen Buch statt zum Tablet ist also eher nicht die Lösung.
Hilfreich wirkt es dagegen, Zeit draußen zu verbringen. Wenn der Blick dann nicht am Smartphone klebt, sondern in die Ferne schweift, finden auch die Augen Entspannung.
Quellen JAMA, Kinderärzte im Netz, The Guardian