Gesundheit heute

Avocadokernpulver

Avocadokernpulver
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Avocadokernpulver zählt zu den beliebtesten sogenannten Superfoods. Der Vorteil liegt auf der Hand: Das Pulver lässt sich leicht selbst herstellen. Statt den Kern einfach im Müll zu entsorgen, kann man ihn sinnvoll verwerten. Doch wie gesund ist das Kernpulver überhaupt? Bislang fehlen seriöse Antworten auf diese Frage, denn es gibt keine aussagekräftigen Studien.

Inhaltsstoffe von Avocadokernen

Die genaue Zusammensetzung von Avocadokernen ist nicht bekannt, da umfangreiche Untersuchungen fehlen und sich die Angaben kleinerer Untersuchungen stark voneinander unterscheiden. Einige Studien kamen zum Ergebnis, dass der Kern viele Ballaststoffe und wenig Fett enthält. Zusätzlich werden sekundäre Pflanzenstoffe wie Lutein erwähnt. Zu den weiteren Inhaltsstoffen zählen Aminosäuren, Carotinoide oder Bitterstoffe.
Diskutiert wird unter anderem eine möglich gesundheitsschädigende Wirkung des im Kern vorkommenden Bitterstoffes Persin. Studien belegten, dass er für Haustiere giftig ist. Bislang ist jedoch nicht bekannt, ab welchen Mengen er beim Menschen zu Vergiftungen führt.

Avocadokernpulver als Nahrungsergänzungsmittel

Avocadokernpulver lässt sich leicht zu Hause herstellen. Nach dem Trocknen lässt sich der Kern per Reibe, Mixer oder Kaffeemühle zu Pulver verarbeiten. Das Pulver kann auf verschiedene Weise verzehrt werden: Beliebt ist die Zugabe in Müsli oder Smoothies oder die Anwendung im Salatdressing.    
Befürworter des Avocado-Trends schreiben dem Kern positive Einflüsse auf die Gefäßgesundheit und das Immunsystem zu. Auch die Fettverbrennung soll angekurbelt werden sowie Gelenk- und Muskelschmerzen nachlassen. Studien, die die beworbenen Effekte belegen, gibt es nicht.

Avocadokern-haltige Produkte fallen derzeit (Stand: 09/2018) unter die Novel-Food-Verordnung. Der Verkauf von Avocadokernhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln ist in Europa nicht erlaubt.

Für wen ist Avocadokernpulver geeignet?

Die Verbraucherzentrale warnt: Aufgrund mangelnder Datenlage können mögliche gesundheitliche Risiken durch den Verzehr des pulverisierten Avocadokerns nicht ausgeschlossen werden. Sie rät deshalb grundsätzlich vom Verzehr von Avocadokernpulver ab.

Quelle: Verbraucherzentrale

Von: Sandra Göbel
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Vitamin D senkt Krebssterberate

Sonne und Supplemente sorgen beide für einen ausreichend hohen Vitamin-D-Spiegel im Blut.

Vitamin D senkt Krebssterberate

Nicht nur Knochenschutz

Vitamin D schützt nicht nur vor Osteoporose. Es verhindert auch Krebstodesfälle. Wieviele das bei einer Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D wären, hat das Deutsche Krebsforschungszentrum vorgerechnet.

Krebssterberate um 13 % gesenkt

Große Studien konnten zeigen, dass die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten die Sterberaten an Krebs um etwa 13 % senkt. Der Effekt zeigt sich zum Beispiel in Ländern, die ihre Lebensmittel mit Vitamin D anreichern. Anhand der Daten von 34 europäischen Ländern haben Wissenschaftler*innen vom Deutschen Krebsforschungszentrum DKFZ nun errechnet, wie sich eine generelle Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D auswirkt.

Die Forscher*innen kamen zu dem Ergebnis: In den Ländern, in denen dies erlaubt ist, werden pro Jahr 27.000 Krebstodesfälle vermieden. Würden alle 34 Länder Lebensmittel mit ausreichend Vitamin D versehen, ließen sich pro Jahr sogar 130.000 krebsbedingte Todesfälle verhindern, rechnen die Wissenschaftler*innen vom DKFZ vor.

Anreicherung in Deutschland nur mit Ausnahmegenehmigung

Nach EU-Recht ist die Zugabe von Vitamin D zu Lebensmitteln (z. B. Joghurt oder Streichfett) seit 2006 erlaubt. In Deutschland findet man nur relativ wenige angereicherte Produkte in den Regalen der Supermärkte. Das liegt daran, dass die D-Anreicherung hier grundsätzlich verboten ist – es sei denn, die Produkte haben eine Ausnahmegenehmigung (oder der Hersteller setzt sich darüber aufgrund des EU-Rechts hinweg).

Um die Vorteile einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung zu genießen, braucht es zum Glück keine angereicherten Lebensmittel. Ein großer Teil des Vitamin D wird durch Einfluss von Sonnenlicht in der Haut gebildet. Dafür genügt es, Hände, Arme und Gesicht zwei bis dreimal die Woche für etwa zwölf Minuten ungeschützt der Sonne auszusetzen. 10 bis 20% der nötigen Menge wird bei normaler Mischkost über die Nahrung aufgenommen (Eier, Speisepilze, Innereien, fetter Seefisch).

Beim Mangel helfen Supplemente

Im Winter hingegen gelingt es vielen Menschen nicht, ihren Vitamin-D-Bedarf zu decken. Auch alte Menschen und Personen, die selten im Freien sind oder sich einseitig ernähren, haben häufig einen Vitamin-D-Mangel. In diesem Fall helfen Nahrungsergänzungsmittel. Präparate mit Tagesdosen zwischen 10 bis 25 Mikrogramm sind apothekenpflichtig, solche mit einer Tagesdosis sogar verschreibungspflichtig. Wieviel man Vitamin D man einnehmen sollte, bespricht man aber sowieso am besten mit der Hausärzt*in. Denn Überdosierungen sind gefährlich, sie können zu Herzrhythmusstörungen oder Nierensteinen führen.

Quellen: DKFZ, RKI, SWR

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: FotoHelin/shutterstock.com