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Maqui-Beere

Maqui-Beere
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Synonyme: Chilenische Weinbeere, Aristotelia chilensis

Maqui-Beeren sind die kleinen, dunkelvioletten Früchte des Maqui-Baums, der in Chile wächst. In jüngster Zeit wird die Maqui verstärkt als „Superbeere“ beworben, also als ein Lebensmittel mit außergewöhnlich hohem Nährstoffgehalt. Die Inhaltsstoffe sollen unter anderem das Immunsystem stärken oder Entzündungen des Bewegungsapparates lindern. Im Fokus steht dabei vor allem der Pflanzenfarbstoff Anthocyan. Er zählt zur Gruppe der Antioxidanzien, welche die Körperzellen vor schädlichen Reaktionen schützen.

Inhaltsstoffe von Maqui-Produkten

Frische Maqui-Beeren enthalten einen hohen Anteil des Pflanzenfarbstoffs Anthocyan. Er verleiht den Beeren die kräftige violette Farbe. Als Antioxidanz verhindert Anthocyan Oxidationsprozesse in den Körperzellen, die durch aggressive Sauerstoffverbindungen (sogenannte freie Radikale) ausgelöst werden. Indem der Farbstoff die freien Radikale abfängt, schützt er die Zellen vor Schäden.

Darüber hinaus sind sie reich an Mineralstoffen wie Eisen, Kalium und Kalzium sowie an den Vitaminen C, D und A.

Maqui-Produkte als Nahrungsergänzungsmittel

In Nahrungsergänzungsmitteln werden meist Maqui-Extrakten verwendet. Diese werden zu Saft, Kapseln oder Pulver weiterverarbeitet. Ein Hauptkritikpunkt an Maqui-Produkten bezieht sich auf die meist fehlende Kennzeichnung ihrer genauen Zusammensetzung. So ist beispielsweise der Gehalt an Anthocyanen für den Verbraucher nicht ersichtlich. Auch schwankt die Zusammensetzung von Produkt zu Produkt.

Einige Hersteller bewerben ihre Maqui-Produkte mit einem hohen ORAC-Wert. Dieser Wert gibt an, wie viele freie Radikale durch 1 Gramm Maqui-Beere neutralisiert werden können. Die Lebensmittelüberwachung bewertet den ORAC-Wert jedoch als irreführend: Bei ORAC-Werten handelt es sich nämlich um reine Laborwerte, die sich nicht auf den Menschen übertragen lassen.

Für wen sind Maqui-Produkte geeignet?

Maqui-Beeren oder -Produkte können zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung beitragen. Sie eignen sich insbesondere für Menschen, die ihre Aufnahme an Antioxidanzien erhöhen möchten. Dabei gilt es jedoch zu bedenken: Eine offizielle Zufuhrempfehlung für Antioxidanzien gibt es nicht.
Eine gute und oft preiswertere Alternative zu verarbeiteten Maqui-Produkten sind die einheimischen dunklen Beeren, also beispielsweise Brombeere, Heidelbeere, Johannisbeere oder rote Weintraube. Auch sie enthalten von Natur aus große Mengen an Anthocyan, Vitaminen und Mineralstoffen.

Nebenwirkungen von Maqui-Produkten

Es liegen nicht ausreichend Studien vor, um die Sicherheit von Maqui-Produkten beurteilen zu können – weder hinsichtlich ihres Wechselwirkung- und Allergiepotenzials noch hinsichtlich einer möglichen Schadstoffbelastung.

Quelle: Verbraucherzentrale

Von: Sandra Göbel
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Vitamin D senkt Krebssterberate

Sonne und Supplemente sorgen beide für einen ausreichend hohen Vitamin-D-Spiegel im Blut.

Vitamin D senkt Krebssterberate

Nicht nur Knochenschutz

Vitamin D schützt nicht nur vor Osteoporose. Es verhindert auch Krebstodesfälle. Wieviele das bei einer Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D wären, hat das Deutsche Krebsforschungszentrum vorgerechnet.

Krebssterberate um 13 % gesenkt

Große Studien konnten zeigen, dass die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten die Sterberaten an Krebs um etwa 13 % senkt. Der Effekt zeigt sich zum Beispiel in Ländern, die ihre Lebensmittel mit Vitamin D anreichern. Anhand der Daten von 34 europäischen Ländern haben Wissenschaftler*innen vom Deutschen Krebsforschungszentrum DKFZ nun errechnet, wie sich eine generelle Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D auswirkt.

Die Forscher*innen kamen zu dem Ergebnis: In den Ländern, in denen dies erlaubt ist, werden pro Jahr 27.000 Krebstodesfälle vermieden. Würden alle 34 Länder Lebensmittel mit ausreichend Vitamin D versehen, ließen sich pro Jahr sogar 130.000 krebsbedingte Todesfälle verhindern, rechnen die Wissenschaftler*innen vom DKFZ vor.

Anreicherung in Deutschland nur mit Ausnahmegenehmigung

Nach EU-Recht ist die Zugabe von Vitamin D zu Lebensmitteln (z. B. Joghurt oder Streichfett) seit 2006 erlaubt. In Deutschland findet man nur relativ wenige angereicherte Produkte in den Regalen der Supermärkte. Das liegt daran, dass die D-Anreicherung hier grundsätzlich verboten ist – es sei denn, die Produkte haben eine Ausnahmegenehmigung (oder der Hersteller setzt sich darüber aufgrund des EU-Rechts hinweg).

Um die Vorteile einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung zu genießen, braucht es zum Glück keine angereicherten Lebensmittel. Ein großer Teil des Vitamin D wird durch Einfluss von Sonnenlicht in der Haut gebildet. Dafür genügt es, Hände, Arme und Gesicht zwei bis dreimal die Woche für etwa zwölf Minuten ungeschützt der Sonne auszusetzen. 10 bis 20% der nötigen Menge wird bei normaler Mischkost über die Nahrung aufgenommen (Eier, Speisepilze, Innereien, fetter Seefisch).

Beim Mangel helfen Supplemente

Im Winter hingegen gelingt es vielen Menschen nicht, ihren Vitamin-D-Bedarf zu decken. Auch alte Menschen und Personen, die selten im Freien sind oder sich einseitig ernähren, haben häufig einen Vitamin-D-Mangel. In diesem Fall helfen Nahrungsergänzungsmittel. Präparate mit Tagesdosen zwischen 10 bis 25 Mikrogramm sind apothekenpflichtig, solche mit einer Tagesdosis sogar verschreibungspflichtig. Wieviel man Vitamin D man einnehmen sollte, bespricht man aber sowieso am besten mit der Hausärzt*in. Denn Überdosierungen sind gefährlich, sie können zu Herzrhythmusstörungen oder Nierensteinen führen.

Quellen: DKFZ, RKI, SWR

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: FotoHelin/shutterstock.com