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Acai

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Acai-Beeren sind die Früchte der Kohlpalme, die vor allem im Amazonasgebiet wächst. Sie sind etwa 1 cm groß und tragen im Erntestadium eine purpurrote Haut. Mittlerweile werden sie auch in Europa als „brasilianische Wunderbeeren“ beworben. Der Grund: Wegen ihrer hohen Konzentration an Antioxidanzien und Fettsäuren wirken sie angeblich entzündungshemmend und sollen damit vor Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen.

Inhaltsstoffe von Acai-Beeren

Acai ist reich an Mineralstoffen wie Kalzium (bis 300 mg pro 100 g Beeren) und Mangan (ca. 5 mg pro 100 ml Fruchtmark). Darüber hinaus enthält Acai Anthocyane, die den Beeren ihre Farbe verleihen und für die antioxidative Wirkung verantwortlich sind.
Acai-Beeren bestehen etwa zur Hälfte aus Fett und sind deshalb kalorienreich (250 kcal pro 100 g). In Europa wird meist das mit Wasser verdünntes Fruchtmark (Pulpe) verwendet, das nur noch 5–8 % Fett und etwa 4 % Zucker enthält.

Acai-Produkte als Nahrungsergänzungsmittel

Es gibt Acai-haltige Nahrungsergänzungsmittel als Saft, gefriergetrocknetes Pulver und Kapseln.Die gesundheitlichen Wirkungen von Acai-Produkten sind umstritten. Aussagekräftige Studien, die entzündungshemmenden Eigenschaften von Acai-Produkten nachweisen, fehlen noch.Im Mineralstoff- und Antioxidanzien-Gehalt stehen viele einheimische Früchte der Acai-Beere nicht nach. Beispielsweise Blaubeeren und Johannisbeeren gibt es zu deutlich günstigeren Preisen und ökologischeren Bedingungen.

Für wen sind Acai-Produkte geeignet?

Acai-Produkte sind für Menschen geeignet, die Calcium und Mangan zuführen möchten. In ihrer genauen Zusammensetzung und Konzentration unterscheiden sich die verfügbaren Produkte jedoch erheblich voneinander. Deshalb ist die gezielte Aufnahme eines Nährstoffes wie Kalzium durch Acai fast unmöglich.

Wechsel- und Nebenwirkungen von Acai-Produkten

Durch den Verzehr von Acai kann die von der Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) empfohlene Zufuhrmenge für Mangan schnell überschritten werden. Sie liegt für Erwachsene bei 3 Milligramm pro Tag, für Kinder von 7–11 Jahren zwischen 0,02-0,5 Milligramm Mangan pro Tag. Eine deutlich erhöhte Manganzufuhr kann die Eisenaufnahme verschlechtern. Dies muss vor allem bei Kindern, Vegetarier*innen und Menschen mit einem Eisenmangel berücksichtigt werden. Bei einer Überdosierung von Mangan drohen Muskelschmerzen, allgemeine Schwäche, Appetitlosigkeit und Sprachstörungen.

Die Verbrauchzentrale weist außerdem darauf hin, dass potentielle Wechselwirkungen mit Arzneimitteln oder allergische Reaktionen möglich sind und bei exotischen Lebensmitteln oft noch nicht untersucht wurden.

Acai-Produkte können mit Mineralölkohlenwasserstoffen kontaminiert sein. Werden diese gespeichert, drohen insbesondere Leber-Schäden

Quelle: Verbraucherzentrale

Von: Sandra Göbel, Überarbeitung und Aktualisierung: Marie Schläfer
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Vitamin D senkt Krebssterberate

Sonne und Supplemente sorgen beide für einen ausreichend hohen Vitamin-D-Spiegel im Blut.

Vitamin D senkt Krebssterberate

Nicht nur Knochenschutz

Vitamin D schützt nicht nur vor Osteoporose. Es verhindert auch Krebstodesfälle. Wieviele das bei einer Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D wären, hat das Deutsche Krebsforschungszentrum vorgerechnet.

Krebssterberate um 13 % gesenkt

Große Studien konnten zeigen, dass die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten die Sterberaten an Krebs um etwa 13 % senkt. Der Effekt zeigt sich zum Beispiel in Ländern, die ihre Lebensmittel mit Vitamin D anreichern. Anhand der Daten von 34 europäischen Ländern haben Wissenschaftler*innen vom Deutschen Krebsforschungszentrum DKFZ nun errechnet, wie sich eine generelle Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D auswirkt.

Die Forscher*innen kamen zu dem Ergebnis: In den Ländern, in denen dies erlaubt ist, werden pro Jahr 27.000 Krebstodesfälle vermieden. Würden alle 34 Länder Lebensmittel mit ausreichend Vitamin D versehen, ließen sich pro Jahr sogar 130.000 krebsbedingte Todesfälle verhindern, rechnen die Wissenschaftler*innen vom DKFZ vor.

Anreicherung in Deutschland nur mit Ausnahmegenehmigung

Nach EU-Recht ist die Zugabe von Vitamin D zu Lebensmitteln (z. B. Joghurt oder Streichfett) seit 2006 erlaubt. In Deutschland findet man nur relativ wenige angereicherte Produkte in den Regalen der Supermärkte. Das liegt daran, dass die D-Anreicherung hier grundsätzlich verboten ist – es sei denn, die Produkte haben eine Ausnahmegenehmigung (oder der Hersteller setzt sich darüber aufgrund des EU-Rechts hinweg).

Um die Vorteile einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung zu genießen, braucht es zum Glück keine angereicherten Lebensmittel. Ein großer Teil des Vitamin D wird durch Einfluss von Sonnenlicht in der Haut gebildet. Dafür genügt es, Hände, Arme und Gesicht zwei bis dreimal die Woche für etwa zwölf Minuten ungeschützt der Sonne auszusetzen. 10 bis 20% der nötigen Menge wird bei normaler Mischkost über die Nahrung aufgenommen (Eier, Speisepilze, Innereien, fetter Seefisch).

Beim Mangel helfen Supplemente

Im Winter hingegen gelingt es vielen Menschen nicht, ihren Vitamin-D-Bedarf zu decken. Auch alte Menschen und Personen, die selten im Freien sind oder sich einseitig ernähren, haben häufig einen Vitamin-D-Mangel. In diesem Fall helfen Nahrungsergänzungsmittel. Präparate mit Tagesdosen zwischen 10 bis 25 Mikrogramm sind apothekenpflichtig, solche mit einer Tagesdosis sogar verschreibungspflichtig. Wieviel man Vitamin D man einnehmen sollte, bespricht man aber sowieso am besten mit der Hausärzt*in. Denn Überdosierungen sind gefährlich, sie können zu Herzrhythmusstörungen oder Nierensteinen führen.

Quellen: DKFZ, RKI, SWR

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: FotoHelin/shutterstock.com