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Cranberry-Produkte

Cranberry-Produkte
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Synonyme: Kranbeere, Moosbeere

Cranberrys sind kleine rote Beeren, die meist in Nordamerika, mittlerweile aber auch in Deutschland, angebaut werden. Geschmacklich sind sie am ehesten mit den heimischen Preiselbeeren vergleichbar. Roh sind die sauren Früchte kaum genießbar. Deshalb werden sie meist getrocknet und gezuckert oder als Pulver in Nahrungsergänzungsmitteln verkauft. Regelmäßig eingenommen – so das Versprechen – verhindern sie Harnwegsentzündungen.

Inhaltsstoffe der Cranberry

Cranberrys enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe. Besonders interessant ist der hohe Anthocyanidin-Gehalt. Denn den Anthocyanidinen, die zu den Flavonoiden gehören, werden zahlreiche heilende Wirkungen nachgesagt. Bei vielen sind die Cranberry-Produkte nur zur Vorbeugung von Blasenentzündungen bekannt. Doch Wissenschaftler*innen hoffen, in den Beeren auch ein Heilmittel gegen Krebs, Magengeschwüre oder Arteriosklerose zu finden.

Außerdem enthalten Cranberrys hohe Mengen Vitamin C.

Cranberry-Produkte als Nahrungsergänzungsmittel

Es gibt Cranberry-Produkte als Kapseln, Tabletten, Saft oder Sirup. Für die Wirkung der kleinen roten Beere wird vor allem ein Inhaltsstoff verantwortlich gemacht: Proanthocyanidin. Wissenschaftler*innen vermuten, dass der sekundäre Pflanzenstoff verhindert, dass sich die krankmachenden Bakterien an der Harnblasenwand anheften. Beim nächsten Toilettengang werden die Keime einfach mit dem Urin ausgespült – und die Blasenentzündung ist abgewendet. Doch auch wenn der Wirkmechanismus logisch klingt, ist er bisher nur in Laborexperimenten bewiesen. Für die Wirksamkeit bei Menschen fehlen Beweise. Eine Metanalyse, die viele Studien zusammengefasst hat, kommt zu dem Schluss, dass Cranberry-Produkte weder eine Blasenentzündung verhindern, noch heilen.

Viele Wissenschaftler*innen gehen jedoch mittlerweile davon aus, dass die aufgenommene Anthocyanidin-Menge in den Studien zu gering war. Sie betrug meist 36 Milligramm. Neuere Studien verwenden deshalb Mengen von bis zu 100 Milligramm Anthocyanidinen – eine Menge, die nur in Nahrungsergänzungsmitteln vorkommt. Allerdings stehen die Ergebnisse der Studien noch aus. Bis die Studien durchgeführt und veröffentlicht werden, dauert es aber noch ein paar Jahre.

Ebenso unsicher, aber vielversprechend sind die Effekte der Cranberry-Produkte auf Krebs oder Arteriosklerose. Auch bei Magengeschwüren, die durch das Bakterium Helicobacter pylori verursacht wurden, gibt es erste Hinweise für eine heilende Wirkung der Cranberrys. Doch auch hier fehlen beweisende Studien, die dann auch Rückschlüsse auf die notwendige Dosis ermöglichen würden.

Für wen sind Cranberry-haltige Nahrungsergänzungsmittel geeignet?

Prinzipiell spricht nichts dagegen, die Wirkung der Cranberrys auf Blasenentzüdungen selbst zu testen. Vor dem Einsatz empfiehlt sich jedoch ein Gespräch über die Therapiemöglichkeiten mit der behandelnden Ärzt*in.

Wechselwirkungen von Cranberry-Produkten

Cranberrys interagieren mit einigen Arzneimitteln, wie Blutverdünnern. Außerdem beeinflussen sie den Abbau mancher Medikamente, z. B. Tacrolismus. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, klärt den Einsatz der Cranberry-Produkte also besser mit der Ärzt*in oder der Apotheker*in ab.  

Cranberrys enthalten außerdem Oxalsäure, die in hohen Mengen Nierensteine verursacht. Wer hier empfindlich ist, verzichtet besser.

Quelle: Verbraucherzentrale, Cochrane Review, MSKCC, Leitlinie Blasenentzündung

Von: Sandra Göbel, Überarbeitung und Aktualisierung: Marie Schläfer
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Länger leben mit grünem Tee?

Wenn Teetrinken mit Entspannung zusammenkommt, ist das doppelt gut für Herz und Kreislauf.

Länger leben mit grünem Tee?

Eher geringer Effekt nachweisbar

Grünem Tee wird schon lange eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt - bei Darmerkrankungen, gegen Alzheimer, Krebs, oder ganz besonders gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aber  ist an dem Gesundheitsmythos wirklich etwas dran?

Teetrinken gegen Krankheiten

Immer wieder wird berichtet, dass das Trinken von Tee die Gesundheit fördern soll. Bei den klassischen Tees aus der Teepflanze tut sich besonders der grüne, also nicht fermentierte Tee hervor. Er enthält kein Koffein, aber reichlich positive Inhaltsstoffe wie Polyphenole. Das soll gegen viele Erkrankungen helfen, besonders gegen solche des Herz-Kreislauf-Systems. Fachleute wollten nun wissen, ob grüner Tee diese Versprechen wirklich halten kann und haben die Studienlage nochmal geprüft.

Kleiner Effekt

Zur Wirkung von grünem Tee gibt es zahlreiche Studien. Immerhin handelt es sich um das wichtigste Traditionsgetränk in Ostasien. Sicher ist: Wenn grüner Tee wirklich eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System hat, dann ist sie wahrscheinlich eher klein. Ein Studienbeispiel schätzt: Nur 3 von 10.000 Menschen verlängern ihr Leben, wenn sie über 11 Jahre hinweg täglich 2 Tassen grünen Tee trinken. Ein derart kleiner Effekt ist schwer nachzuweisen. Vielleicht achteten die Teetrinkenden von vornherein eher auf einen gesunden Lebensstil?

Um den Einfluss des Lebensstils auszuschließen, verglichen andere Studien die Einnahme von Kapseln mit Grüntee-Extrakt oder wirkungslosem Placebo – und wieder ergab sich ein positiver Effekt in Form von niedrigerem Blutdruck und verringerten Cholesterinwerten. Dennoch bremsen die Wissenschaftler*innen die Euphorie. Die betreffende Studie lief nur über wenige Wochen. Ob der Effekt dauerhaft hält und ob Kapseln und Teetrinken überhaupt vergleichbar sind, bleibt offen.

Vorsicht mit Grüntee-Kapseln

Wer nicht gerne Tee trinkt, aber nicht auf mögliche Gesundheitseffekte verzichten will, kann die Inhaltsstoffe von grünem Tee auch konzentriert in Kapselform zu sich nehmen. Doch Vorsicht: Während Grüntee als Getränk in keiner Menge schadet, sollte man bei den Kapseln zurückhaltender sein. Der Inhaltsstoff Epigallocatechingallat (EGCG) kann, über einen langen Zeitraum hinweg in hohen Mengen konsumiert, Leberschäden nach sich ziehen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat daher einen Grenzwert von 800 mg EGCG täglich festgelegt.

Quellen:

Von: Christine Sladky; Bild: mauritius images / Cavan Images / Jonathan Chapman