Gesundheit heute
Glaukom-Check (Grüner Star)
Der Grüne Star wird unter Augenärzt*innen auch Glaukom genannt. Bei der Augenerkrankung wird der Sehnerv nach und nach geschädigt. Betroffene bemerken den Grünen Star durch Sehstörungen und Gesichtsfeldausfälle, also blinde Bereiche beim Betrachten der Umgebung. Oft, aber nicht immer, ist gleichzeitig der Augeninnendruck erhöht. Im schlimmsten Fall führt die Erkrankung zur vollständigen Erblindung des betroffenen Auges.
Das Problem: Viele Betroffene merken lange nichts von der Erkrankung und suchen deshalb erst spät eine Augenärzt*in auf. Eine frühzeitige Behandlung ist aber entscheidend für den Therapieerfolg, denn eine Schädigung des Sehnervs und der damit einhergehende Verlust der Sehfähigkeit ist unumkehrbar. Eine Früherkennung soll helfen, die Erkrankung im oft noch symptomlosen Frühstadium zu diagnostizieren.
Zur Früherkennung des Grünen Stars werden verschiedene Untersuchungen angeboten:
- Augenspiegelung: Die Augenärzt*in schaut mit einem speziellen Instrument in das Auge und überprüft, ob der Sehnerv geschädigt ist.
- Messung des Augeninnendrucks: Vor der Untersuchung betäubt die Ärzt*in das Auge mit speziellen Augentropfen. Dann misst sie mit einem speziellen Messkolben den Druck im Auge. Eine Alternative ist die Messung per Luftstoß. Diese Untersuchung empfinden viele Patient*innen als angenehmer. Allerdings ist die Methode weniger genau im Vergleich zum Messkolben.
- Untersuchung des vorderen Augenabschnitts mit dem Spaltlampenmikroskop: Der Arzt überprüft hier, ob der Abfluss des Kammerwassers behindert ist.
- Messung des Gesichtsfelds: Hier werden der Sehbereich überprüft und blinde Stellen erkannt.
- Zu einer gründlichen Untersuchung gehört auch eine Erfassung der Krankheitsgeschichte, der Lebensumstände und möglicher Beschwerden.
Üblicherweise besteht die der Glaukom-Check aus der Messung des Augeninnendrucks und der Augenspiegelung. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten von 20 – 40 Euro für gesunde Menschen ohne Risikofaktoren meist nicht.
Bei Beschwerden oder bei Patient*innen mit Risikofaktoren ist die Untersuchung meistens kostenlos. Ein erhöhtes Risiko für einen Grünen Star haben zum Beispiel:
- Menschen höheren Alters
- Menschen, deren Elternteil oder Geschwister einen Grünen Star haben
- Menschen mit dunkler Hautfarbe
- Menschen mit starker Kurzsichtigkeit
- Menschen mit Diabetes mellitus
Bewertung
Die Untersuchungen gehen recht schnell, sind schmerzfrei und risikoarm. Ob Menschen ohne Beschwerden und ohne besonderes Risiko aber von einem Glaukom-Check profitieren, lässt sich nicht beurteilen. Bisher fehlen Studien, die den Nutzen einer frühen Behandlung auf den Verlauf der Erkrankung untersucht haben.
Die Fachgesellschaften deutscher Augenärzt*innen empfehlen die Früherkennung trotzdem für Menschen über 40 Jahren alle 5 Jahre. Menschen über 60 Jahre sollten sogar alle 2-3 Jahre zur Vorsorge. Liegen Risikofaktoren vor, sehen die Ärzt*innen noch engere Abstände als sinnvoll an. Zu der Untersuchung sollte eine Augendruckmessung und eine Augenspiegelung gehören.
Wie bei allen Selbstzahler-Leistungen sollten Patient*innen bei solchen Empfehlungen kritisch nachfragen – denn die Augenärzt*innen profitieren finanziell von der Untersuchung und es liegt deswegen möglicherweise ein Interessenskonflikt vor. Haken Sie also am besten nach, warum die Augenärzt*in in Ihrem speziellen Fall die Untersuchung als sinnvoll betrachtet.
Die Früherkennung bietet jedoch keine vollständige Sicherheit. Denn immer wieder übersehen Ärzt*innen Glaukome. Andererseits werden in einigen Fällen Patient*innen mit auffälligen Untersuchungsergebnissen behandelt, obwohl sie nie Sehstörungen entwickelt hätten. Ob die Untersuchung im Einzelfall sinnvoll ist, klären Interessierte deshalb am besten in einem persönlichen Beratungsgespräch mit der Ärzt*in.

Huch, jetzt piekst es doch … Impfen ist zwar nicht ganz angenehm, aber effektiv und sicher.
Aluminium in Impfstoffen ist sicher
Sorge unbegründet
Aluminium ist in vielen Impfstoffen enthalten. Manche befürchten, dass dadurch neurologische Schäden oder Allergien hervorgerufen werden. Doch die Sorge ist zum Glück offenbar unbegründet.
Aluminium boostert den Impfstoff
In vielen Impfstoffen finden sich Aluminiumsalze als Hilfsstoffe. Aus gutem Grund: Sie verstärken die Immunantwort und ermöglich so, dass geringere Mengen des eigentlichen Impfstoffs verabreicht werden können – bei gleichem Schutz. Zu den mit Aluminium versetzten Impfstoffen gehören insbesondere die gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Hämophilus influenzae, Pneumokokken und Hepatitis A und B.
Das bei der Impfung verabreichte Aluminium ist äußerst niedrig dosiert. Es wird im Körper genauso abgebaut, wie wenn man es über die Nahrung aufnimmt. Trotzdem gab es Befürchtungen, das Leichtmetall in den Impfstoffen könne vor allem bei Kindern negative Effekte auf das Immunsystem oder das Gehirn haben.
1,2 Millionen Kinder untersucht
Eine neue dänische Untersuchung gibt nun Entwarnung. Darin analysierten die Forschenden die Gesundheitsdaten von 1,2 Millionen Kindern, die zwischen 1997 und 2018 geboren wurden. In diesem Zeitraum wurde in Dänemark mit verschiedenen aluminiumhaltigen Impfstoffen geimpft.
Die Kinder wurden vom zweiten bis mindestens zum 5. Lebensjahr nachbeobachtet. Die Forschenden berechneten zunächst die jeweilige durch Kinderimpfungen verursachte Gesamtaufnahme an Aluminium in den ersten beiden Lebensjahren. Dann prüften sie, ob es einen Zusammenhang zwischen der aufgenommenen Aluminiummenge und 36 Autoimmunerkrankungen, neun allergischen Erkrankungen und fünf Störungen der neurologischen Entwicklung gab.
Risiko nicht erhöht
Dabei stellte sich heraus, dass die Aluminiumzufuhr über Kinderimpfstoffe kein erhöhtes Gesundheitsrisiko nach sich zog – weder für allergische oder autoimmune Erkrankungen noch für neurologische Störungen. Nur bei extrem seltenen Krankheiten gab es sehr geringfügige Effekte, die sich statistisch nicht sicher beurteilen lassen. Hier raten die Forschenden, langfristig weitere Daten zu erheben.
Quelle: Ärztezeitung / Annals of Internal Medicine