Gesundheit heute

Tierbisse

Jedes Jahr werden in Deutschland über 20 000 Kinder von Hunden so stark gebissen, dass sie ins Krankenhaus müssen; drei Viertel der Bissverletzungen betreffen Kopf und Gesicht. Da Bisswunden stark von den natürlichen Mundbakterien der „Täter“ verunreinigt sind, heilen sie oft schlecht. Das gilt auch für Menschenbisse sowie Bisse durch Katzen, deren spitze Zähne sich tief ins Fleisch bohren.

Maßnahmen

Sind die Verletzungen leichterer Art, waschen Sie die Wunde mit lauwarmem Wasser und Seife. Bedecken Sie die Wunde mit einer sterilen Auflage oder einem Pflaster. Infizierte Wunden erkennt man an einer Schwellung und Rötung, die sich immer stärker um die Wunde herum ausbreiten. Infizierte und tiefe Bisswunden, besonders solche im Gesicht, sollten vom Arzt versorgt werden; dies ist auch aus rechtlichen Gründen zweckmäßig (Schadenersatz). Gehen Sie deshalb sofort zum Arzt. Oft müssen in solchen Fällen Antibiotika eingenommen werden.

Bisse durch tollwutgefährdete Tiere. Bei Füchsen, aber auch verwilderten Hunden, ist eine Infektion mit dem Tollwuterreger nicht auszuschließen. Besteht Tollwutverdacht, muss der Betroffene innerhalb von 72 Stunden gegen Tollwut geimpft werden. Dies ist die einzige Möglichkeit, die Infektion zuverlässig zu verhindern. Ärzte empfehlen eine Impfung:

  • Bei jedem Biss durch ein Wildtier
  • Wenn das beißende Tier nicht eingefangen werden konnte
  • Wenn sich ein Haustier tollwutverdächtig, also ungewöhnlich zutraulich oder aggressiv, verhält.

Von: Dres. med. Katharina und Sönke Müller; Dr. med. Arne Schäffler
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Sicher plantschen im Garten-Pool

Kleine Kinder lassen sich vom höheren Rand eines Framepools nicht aufhalten.

Sicher plantschen im Garten-Pool

Damit kein Unglück passiert

Planschbecken und Framepools sprießen jetzt im Sommer wie Pilze aus dem Boden. Klar, was gibt es für Kinder Schöneres, als im eigenen Garten im Wasser zu plantschen? Damit kein Unglück passiert, sollten Eltern jedoch einige Sicherheitsaspekte beachten.

Ein hoher Rand hält Kinder nicht auf

Jährlich ertrinken bis zu 200 Kleinkinder in Europa, viele davon im heimischen Garten. Denn selbst ein Miniplanschbecken mit wenigen Zentimeter Wassertiefe ist gefährlich für die Kleinen. Rutscht das Kind aus und gerät es mit dem Kopf unter Wasser, kann es leicht ertrinken.

Immer beliebter werden auch die aufstellbaren Framepools. Diese haben einen relativ stabilen Rahmen und erreichen eine Wassertiefe von bis zu einem Meter. Wer glaubt, der hohe Rand schütze Kleinkinder vor dem Ertrinken, irrt. Denn Kinder sind besonders findig darin, überall hin zu gelangen. Schnell haben sie einen Gegenstand an den Rand des Aufstellpools geschoben, klettern daran herauf und drohen, über den Rand ins Wasser zu fallen.

Schwimmhilfen schützen nicht vorm Ertrinken

Wer sich und seinem Nachwuchs im heißen Sommer ungetrübten Badespaß gönnen möchte, sollte deshalb folgende Sicherheitsvorkehrungen treffen:

  • Den Pool immer so aufbauen, dass er gut sichtbar ist. Auch Sonnenschirme oder Paravents dürfen die Sicht auf die badenden Kinder nicht behindern.
  • Kinder niemals unbeaufsichtigt baden oder plantschen lassen. Kleine Kinder können auch bei niedrigem Wasserstand innerhalb weniger Minuten ertrinken.
  • Schwimmhilfen bieten keinerlei Schutz gegen Ertrinken und ersetzen die Aufsicht durch die Eltern nicht.
  • Kletterhilfen aus der Nähe des Pools entfernen. Dazu gehören z.B. Hocker, Getränkekisten und Gartenstühle- oder -liegen.
  • In größeren Pools oder im Schwimmbad sollten sich Kleinkinder immer in Reichweite (Armlänge!) eines Erwachsenen befinden.
  • Traditionelle Swimmingpools immer mit einem Zaun mit selbstschließender Tür umgeben. Auf diese Weise können Kinder nicht unbemerkt hineingelangen.
  • Sind Pool oder Plantschbecken nicht in Gebrauch, sollten sie kein Wasser enthalten. Wer das Wasser drin lässt, muss im Garten spielende Kleinkinder permanent beaufsichtigen.

Nicht vergessen sollte man auch andere Wasserstellen im Garten. Regentonnen, Gartenteiche oder sogar Vogeltränken können Kleinstkindern schnell zum Verhängnis werden. Wer kleine Kinder im Haus hat, sollte diese Wasserstellen sicher abdecken und Vogeltränken außerhalb der Reichweite von Kindern anbringen.

Quelle: Ökotest

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Anna Brusnicyna/shutterstock.com