Gesundheit heute
Silizium
Abkürzung: Si
Silizium ist überall: Als Bestandteil von Sand oder Stein bildet es endlose Wüsten- und Berglandschaften. Doch auch in Pflanzen, Tieren und Menschen ist das Metall reichlich vorhanden. Besonders Knochen, Zähne, Bindegewebe, Haut, Haare und Nägel enthalten große Mengen an Silizium. Doch ob es in diesem Geweben auch eine wichtige Funktion erfüllt oder sich nur durch Zufall dort anreichert, darüber diskutieren Wissenschaftler*innen noch immer. Vermutet wird, dass es wichtig für den Einbau von Kalzium in die Knochen und die Stabilität des Bindegewebes ist. Durch wissenschaftliche Studien ist das jedoch noch nicht bewiesen.
Vorkommen
Silizium ist in allen Nahrungsmitteln enthalten. Pflanzliche Lebensmittel wie Getreide oder Wurzelgemüse enthalten jedoch besonders hohe Mengen des Metalls. Tierische Lebensmittel enthalten wenig Silizium.
Bedarf
Der tägliche Silizium-Bedarf kann bisher nur geschätzt werden. Wissenschaftler*innen vermuten, dass 5-10 Milligramm pro Tag ausreichen.
Mangelerscheinungen
Bisher wurden keine Mangelsymptome bei Menschen beobachtet. Lediglich Tierversuche weisen darauf hin, dass bei einem Silizium-Mangel die Bildung von Knochen und Bindegewebe gestört ist. Ob diese Ergebnisse jedoch ohne Weiteres auf Menschen übertragbar sind, ist unklar.
Um seine Silizium-Versorgung muss sich also niemand Sorgen machen. Durch eine ausgewogene Ernährung nehmen Menschen vermutlich mehr als genug Silizium auf, nämlich circa 20-50 Milligramm – mehr als das Vierfache der notwendigen Menge.
Silicium als Nahrungsergänzungsmittel
Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln bieten Silizium in verschiedenen Formen an. Am bekanntesten ist wohl die „Kieselerde“. Doch auch Monomethylsilantriol – auch organisches Silizium genannt - wird immer wieder angeboten. Die Nahrungsergänzungsmittel unterscheiden sich in Ihrer Bioverfügbarkeit – also dem für den Körper verwertbaren Anteil des Produkts. Daher variieren die Dosierungsempfehlungen der unterschiedlichen Formen stark.
Für die Wirkung der Nahrungsergänzungsmittel gibt es bisher jedoch keine Beweise. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die Studienlage zu Silizium als Nahrungsergänzungsmittel unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse waren ernüchternd: Weder für die Knochengesundheit noch die Stabilität von Nägeln, Haaren oder Bindegewebe sieht die EFSA einen Vorteil durch Silizium. Offen bleibt, ob sich diese Einschätzung durch weitere Studien ändert.
Überversorgung
In der Vergangenheit wurde immer wieder diskutiert, ob zu viel Silizium Harnsteine fördert. Durch neuste Untersuchungen konnte diese Behauptung jedoch widerlegt werden.
Dennoch hat das Bundesinstitut für Risikobewertung Höchstmengen für die verschiedenen Formen des Siliziums festgelegt. Welche Form im speziellen Produkt enthalten ist, lässt sich meist unter „Inhaltsstoffe“ auf der Rückseite der Verpackung nachlesen. Die Höchstmengen sind:
- Siliziumdioxid: maximal 350 Milligramm pro Tag
- Kieselsäure (oder auch Silicagel): 100 Milligramm pro Tag
- Cholin-stabilisiert Orthokieselsäure: 10 Milligramm pro Tag
- Organisches Silizium (z.B Monomethylsilantriol): 10 Milligramm pro Tag
Nach bisherigem Wissensstand scheint Silizium nur beim Einatmen schädlich zu sein. Bergleute, die viel Silizium-haltigen Staub eingeatmet haben, leiden oft an der Krankheit „Silicose“ oder „Staublunge“, bei der die Lunge schrittweise ihre Funktion einstellt.
Quellen: Elmadfa und Leitzmann: Ernährung des Menschen, utb, 2019; Verbraucherzentrale, EFSA, BFR

Wenn Teetrinken mit Entspannung zusammenkommt, ist das doppelt gut für Herz und Kreislauf.
Länger leben mit grünem Tee?
Eher geringer Effekt nachweisbar
Grünem Tee wird schon lange eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt - bei Darmerkrankungen, gegen Alzheimer, Krebs, oder ganz besonders gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aber ist an dem Gesundheitsmythos wirklich etwas dran?
Teetrinken gegen Krankheiten
Immer wieder wird berichtet, dass das Trinken von Tee die Gesundheit fördern soll. Bei den klassischen Tees aus der Teepflanze tut sich besonders der grüne, also nicht fermentierte Tee hervor. Er enthält kein Koffein, aber reichlich positive Inhaltsstoffe wie Polyphenole. Das soll gegen viele Erkrankungen helfen, besonders gegen solche des Herz-Kreislauf-Systems. Fachleute wollten nun wissen, ob grüner Tee diese Versprechen wirklich halten kann und haben die Studienlage nochmal geprüft.
Kleiner Effekt
Zur Wirkung von grünem Tee gibt es zahlreiche Studien. Immerhin handelt es sich um das wichtigste Traditionsgetränk in Ostasien. Sicher ist: Wenn grüner Tee wirklich eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System hat, dann ist sie wahrscheinlich eher klein. Ein Studienbeispiel schätzt: Nur 3 von 10.000 Menschen verlängern ihr Leben, wenn sie über 11 Jahre hinweg täglich 2 Tassen grünen Tee trinken. Ein derart kleiner Effekt ist schwer nachzuweisen. Vielleicht achteten die Teetrinkenden von vornherein eher auf einen gesunden Lebensstil?
Um den Einfluss des Lebensstils auszuschließen, verglichen andere Studien die Einnahme von Kapseln mit Grüntee-Extrakt oder wirkungslosem Placebo – und wieder ergab sich ein positiver Effekt in Form von niedrigerem Blutdruck und verringerten Cholesterinwerten. Dennoch bremsen die Wissenschaftler*innen die Euphorie. Die betreffende Studie lief nur über wenige Wochen. Ob der Effekt dauerhaft hält und ob Kapseln und Teetrinken überhaupt vergleichbar sind, bleibt offen.
Vorsicht mit Grüntee-Kapseln
Wer nicht gerne Tee trinkt, aber nicht auf mögliche Gesundheitseffekte verzichten will, kann die Inhaltsstoffe von grünem Tee auch konzentriert in Kapselform zu sich nehmen. Doch Vorsicht: Während Grüntee als Getränk in keiner Menge schadet, sollte man bei den Kapseln zurückhaltender sein. Der Inhaltsstoff Epigallocatechingallat (EGCG) kann, über einen langen Zeitraum hinweg in hohen Mengen konsumiert, Leberschäden nach sich ziehen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat daher einen Grenzwert von 800 mg EGCG täglich festgelegt.
Quellen: