Gesundheit heute

Hormonstimulation der Eierstöcke

Hormonstimulation: Anregung der Bildung von Eibläschen in den Eierstöcken durch die Einnahme von Hormontabletten; häufig mit nachfolgender Auslösung des Eisprungs durch eine Hormoninjektion (HCG), in der Regel im Rahmen einer IVF oder ICSI-Behandlung.

Frauen mit extrem unregelmäßigem Zyklus oder mit Zyklen ohne Eisprung oder ganz ausbleibender Monatsblutung (Amenorrhoe) benötigen hormonelle Hilfe, um zum Eisprung zu kommen. Dazu nimmt die Frau entweder Clomifen-Tabletten ein (in der Regel fünf Tage) oder spritzt sich für mehrere Tage bis Wochen niedrigdosiertes FSH unter die Haut, wodurch das Heranreifen eines oder mehrerer Eibläschen unterstützt wird. Bei mehr als zwei Eibläschen steigt das Mehrlingsrisiko, weshalb in diesem Fall der Abbruch der Behandlung oder die Verringerung der Eibläschen durch eine Punktion ratsam sein kann. Anschließend wird durch eine Injektion des Hormons Beta-HCG der Eisprung ausgelöst.

Von: Dr. med. Andrea Stadler, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Dicksein torpediert Kinderwunsch

Bei Übergewicht klappt es mit dem Kinderkriegen oft nicht so gut wie bei Paaren, die normalgewichtig sind.

Dicksein torpediert Kinderwunsch

Erschwerte Schwangerschaft

Es gibt viele Gründe, warum es bei manchen Paaren mit dem Kinderwunsch nicht klappt. Einer davon ist Übergewicht – und zwar sowohl bei Frauen als auch bei Männern.

Risiko für Fehlgeburt erhöht

Die Fruchtbarkeit wird von etlichen Faktoren negativ beeinflusst. Sie reichen vom Alter, übermäßigem Rauchen und Alkoholkonsum über Krankheiten bis hin zu Umweltgiften. Auch das Körpergewicht spielt eine Rolle dabei, ob Frauen schwanger werden. Wie stark der Einfluss ist, wurde in einer niederländischen Studie mit 3605 Frauen und ihren Partnern untersucht.

Im Vergleich zu normalgewichtigen Frauen hatten diejenigen mit Übergewicht (BMI 25 bis 29,9) eine um 10 % geringere Chance, innerhalb eines Monats schwanger zu werden. Bei adipösen Frauen (BMI über 30) war diese Chance sogar um 18 % vermindert. Außerdem erhöhten Übergewicht und Adipositas das Risiko für Fehlgeburten um über 40%, errechnete das holländische Forscherteam.

BMI steigt, Fruchtbarkeit sinkt

Doch nicht nur das Körpergewicht der Frau kann den Kinderwunsch torpedieren. Mit jeder steigenden Einheit des BMI nahm auch bei den Männern die Fruchtbarkeit ab. Eine Adipositas erhöhte ihr Risiko für eine Subfertilität um 67%. Die Subfertilität war definiert als ein über zwölfmonatiger Versuch, dass die Partnerin schwanger wurde oder das Nutzen von Reproduktionstechnologie wie z.B. eine künstliche Befruchtung.

Vor der Empfängnis Gewicht normalisieren

Ein BMI über dem Normalbereich in der Zeit vor der Empfängnis reduziert die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft und erhöht das Fehlgeburtsrisiko, fasst das Autorenteam zusammen. Sie empfehlen, bei unerfülltem Kinderwunsch sowohl bei den Müttern als auch bei den Vätern in spe das Gewicht zu optimieren.

Quelle: Ärzteblatt

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Ievgen Chabanov / Alamy / Alamy Stock Photos