Gesundheit heute
Krankengymnastik und Ergotherapie bei Rheuma
Bewegung ist essentiell bei rheumatischen Erkrankungen, um langfristig die Beweglichkeit zu erhalten. Eine Studie der Universität Halle-Wittenberg hat kürzlich gezeigt, dass sich die Patienten dabei nicht schonen müssen. Die Kombination von Kraft- und Ausdauertraining, dreimal wöchentlich, etwa zwei Stunden lang, erzielte die besten Erfolge. Gezielte Krankengymnastik verfolgt in erster Linie folgende Ziele:
- Vorbeugung von Versteifungen, Fehlhaltungen und Fehlstellungen, Vermeidung ungünstiger Schonhaltungen
- Einüben von kompensierenden Bewegungsabläufen bei nicht mehr vollständig zu korrigierenden Veränderungen
- Steigerung der Muskelkraft zur Gelenkstabilisierung.
Die Ergotherapie hat bei der Behandlung fortgeschrittener rheumatologischer Erkrankungen einen zentralen Stellenwert. Hierzu zählen:
- Patientenschulungen über richtiges Verhalten und Hilfsmittel zum Schutz der Gelenke (Gelenkschutzberatung)
- Ausgleichsübungen bei dauerhaft eingetretenen Bewegungseinschränkungen
- Versorgung und Training mit Hilfsmitteln für Haushalt, Freizeit oder Beruf.

Bei manchen Patient*innen fängt die Kniearthrose im Regen an zu zwicken. Alles nur Einbildung?
Wetterfühlige Knochen gibt’s nicht
Mythos entkräftet
Bei feuchtem Wetter wird das Rheuma schlimmer – das hat schon die Großmutter gewusst. Und auch heutzutage klagen darüber viele Menschen, die an Erkrankungen von Knochen, Muskeln oder Gelenken leiden. Doch laut einer aktuellen Untersuchung gehören wetterfühlige Knochen ins Land der Phantasie - bis auf eine Ausnahme.
Meteoropathie unter der Lupe
Patient*innen mit rheumatoider Arthritis, Arthrose oder anderen muskuloskelettalen Erkrankungen berichten regelmäßig davon, dass ihnen ein Wetterwechsel in die Knochen fährt. Bei manchen werden die Beschwerden in nasskaltem Wetter schlimmer, andere leiden mehr in trockener Hitze. Die Wetterfühligkeit – wissenschaftlich Meteoropathie genannt – beschäftigt auch Forschende schon lange. Die Untersuchungsergebnisse dazu sind allerdings höchst widersprüchlich.
Ein australisches Team wollte jetzt klären, was es mit dem Phänomen auf sich hat. Dazu werteten sie in einer Übersichtsanalyse elf Studien mit über 15000 Patient*innen aus. Diese litten z. B. unter rheumatoider Arthritis, Hüft- oder Kniearthrose, Kreuzschmerzen, Gicht oder allgemeinen Muskel- und Gelenkschmerzen.
Das Ergebnis: Temperaturänderungen lösten bei den Betroffenen keine Schmerzen in den Knochen aus, und sie verschlimmerten auch vorhandene Beschwerden nicht. Das Gleiche galt für Veränderungen der Luftfeuchtigkeit und des Luftdrucks – auch sie standen in keinem Zusammenhang mit den Beschwerden der Erkrankten.
Gicht mag es nicht heißt und trocken
Eine Ausnahme war jedoch die Gicht: Ihr Krankheitsverlauf wurde vom Wetter beeinflusst. Hohe Temperaturen bei geringer Luftfeuchtigkeit verdoppelten das Risiko für Rötung, Schwellung und Schmerzen der befallenen Gelenke.
Wetteränderungen sind offenbar kein Risikofaktor dafür, dass Rheuma- oder Arthroseschmerzen ausgelöst oder verschlimmert werden, fasst das Forscherteam zusammen. Es sei denn, die Patient*in leidet unter Gicht: Das Zipperlein scheint durch trockene Hitze regelrecht angefeuert zu werden.