Gesundheit heute
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie wurde in Deutschland Ende der 1960er Jahre entwickelt und ist ein den freudschen Prinzipien folgendes, von der klassischen Psychoanalyse abgeleitetes Verfahren.
Der Begriff „tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie“ wird von den Krankenversicherungen und Ärztekammern benutzt. Diese haben ein Regelwerk herausgegeben, das festlegt, wer diese Therapieform ausüben darf und wie viele Stunden unter welchen Bedingungen höchstens von der Krankenkasse bezahlt werden.
Wie läuft die Therapie ab? Patient und Therapeut sitzen sich grundsätzlich gegenüber. Im Unterschied zur klassischen Psychoanalyse liegt der Fokus – wie in der Krisenintervention – auch hier auf der Bearbeitung aktueller Konflikte, der Therapeut interveniert jedoch stärker. Auch Gruppentherapie ist möglich.
Was ist das Therapieziel? Begrenzte Ziele in begrenzter Zeit: Die Symptome sollten vermindert, die Einsicht in innere Konflikte erweitert werden.
Für wen geeignet? Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie kann sowohl mit Erwachsenen als auch mit Kindern oder Jugendlichen bei leichten bis mittelschweren psychischen Erkrankungen durchgeführt werden.
Wie lange dauert die Therapie? Diese Therapie ist zeitlich auf 50 bis maximal 100 Sitzungen begrenzt und wird einmal wöchentlich durchgeführt.

Knapp sieben Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer generalisierten Angststörung.
Antidepressiva bezwingen auch Ängste
Ergebnis aus großer Datenanalyse
Wer ständig von Angst und Sorge niedergedrückt ist und seinen normalen Alltag kaum meistern kann, leidet womöglich unter einer generalisierten Angststörung. Dann hilft nicht nur die Psychotherapie – auch Antidepressiva können die Beschwerden lindern.
Sorgen lassen sich nicht kontrollieren
Hauptmerkmale der generalisierten Angststörung sind dauerhafte Sorgen und Ängste bezüglich alltäglicher Probleme, die sich nicht abstellen lassen. Meist beziehen sich die Ängste auf die Familie, Arbeit, Finanzen und Sicherheit. Diese Form der Angststörung ist häufig: Knapp sieben Millionen Menschen sind in Deutschland davon betroffen, jeder zwanzigste Erwachsene macht zumindest einmal im Leben damit Bekanntschaft. Frauen leiden doppelt so oft darunter wie Männer.
Behandelt wird die generalisierte Angststörung mit einer Psychotherapie. Aber auch Medikamente werden oft verschrieben. Ob die tatsächlich wirken, hat nun eine große Untersuchung überprüft. Forschende haben dazu 37 klinische Studien nochmal genauer analysiert. An über 12000 Betroffenen wurden darin die Effekte von antidepressiven Wirkstoffen gegenüber Placebo (Scheinmedikamenten) verglichen.
Alle Klassen ähnlich gut wirksam
Das Ergebnis: Antidepressiva konnten die Beschwerden deutlich stärker lindern als die Placebo-Behandlung. Die verschiedenen Klassen der Antidepressiva (z.B. selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer) unterschieden sich in ihrer Wirkung nicht. Patient*innen, die Antidepressiva erhielten, brachen die Behandlung seltener aufgrund mangelnder Wirksamkeit ab als diejenigen, die Placebo bekamen. Allerdings traten in der Antidepressiva-Gruppe mehr Nebenwirkungen auf als unter der Scheinbehandlung.
Langzeitwirksamkeit steht noch aus
Die meisten Studien dauerten nur bis zu zwölf Wochen, schreibt das Forscherteam. Ob die Effekte auch langfristig anhalten, ist deshalb noch offen und muss in weiteren Untersuchungen geprüft werden.
Quelle: Ärztezeitung, Cochrane Library