Gesundheit heute
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie wurde in Deutschland Ende der 1960er Jahre entwickelt und ist ein den freudschen Prinzipien folgendes, von der klassischen Psychoanalyse abgeleitetes Verfahren.
Der Begriff „tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie“ wird von den Krankenversicherungen und Ärztekammern benutzt. Diese haben ein Regelwerk herausgegeben, das festlegt, wer diese Therapieform ausüben darf und wie viele Stunden unter welchen Bedingungen höchstens von der Krankenkasse bezahlt werden.
Wie läuft die Therapie ab? Patient und Therapeut sitzen sich grundsätzlich gegenüber. Im Unterschied zur klassischen Psychoanalyse liegt der Fokus – wie in der Krisenintervention – auch hier auf der Bearbeitung aktueller Konflikte, der Therapeut interveniert jedoch stärker. Auch Gruppentherapie ist möglich.
Was ist das Therapieziel? Begrenzte Ziele in begrenzter Zeit: Die Symptome sollten vermindert, die Einsicht in innere Konflikte erweitert werden.
Für wen geeignet? Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie kann sowohl mit Erwachsenen als auch mit Kindern oder Jugendlichen bei leichten bis mittelschweren psychischen Erkrankungen durchgeführt werden.
Wie lange dauert die Therapie? Diese Therapie ist zeitlich auf 50 bis maximal 100 Sitzungen begrenzt und wird einmal wöchentlich durchgeführt.

Manche Männer neigen bei Depressionen dazu, mehr Alkohol zu trinken.
Depressionen bei Männern erkennen
Blind für Gefühle?
Depressionen werden bei Männern oft nicht diagnostiziert. Das liegt nicht nur daran, dass die Vertreter des „starken Geschlechts“ psychische Probleme ungern zugeben. Männer haben häufig auch andere depressive Symptome als Frauen.
Hohe Dunkelziffer
Jede sechste Frau soll im Verlauf ihres Lebens unter zumindest einer Depression leiden. Bei Männern ist das Untersuchungen zufolge nur jeder zwölfte. Weil die Suizidrate bei ihnen aber dreimal so hoch ist wie bei Frauen, zweifeln Expert*innen an diesen Zahlen. Sie glauben, dass erheblich mehr Männer Depressionen haben und die Dunkelziffer deshalb hoch ist.
Dafür gibt es einige Gründe. Zum einen das tradierte Männerbild: Der starke Mann ist kontrolliert, erfolgreich, weint nicht und macht keine Fehler. Männer, die so denken und fühlen, suchen bei psychischen Problemen seltener Hilfe. Auch das typisch männliche Kommunikationsverhalten erschwert die Diagnose. Im ärztlichen Sprechzimmer neigen Männer dazu, Probleme zu verharmlosen und von psychischen Beschwerden gar nicht zu berichten.
Aggression statt Trauer
Ein weiterer Stolperstein bei der Diagnose einer „männlichen“ Depression sind die Beschwerden selbst. Zwar empfinden auch Männer Trauer, Mut- oder Antriebslosigkeit, können diese aber schlechter benennen als Frauen. Fachleute sprechen deswegen von einer „Depressionsblindheit“.
Außerdem zeigen Männer einige Beschwerden außerhalb der üblichen Depressionssymptomatik. Dazu gehören vor allem
- Ärger
- Aggression und Gereiztheit
- erhöhter Alkoholkonsum
- auffälliges soziales Verhalten wie Feindseligkeit oder unkontrollierte Handlungen.
Medikamente wirken geschlechtsspezifisch
Bei der Therapie der Depression gibt es ebenfalls geschlechtsspezifische Unterschiede. Männer sprechen besser auf trizyklische Antidepressiva an, Frauen auf Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI). Die Verhaltenstherapie scheint allerdings betroffenen Männern und Frauen gleich gut zu helfen.
Quelle:Springer Medizin