Gesundheit heute

Krisenintervention

Die Krisenintervention (psychodynamische Kurztherapie, Fokaltherapie) ist die am häufigsten eingesetzte Form der Psychotherapie. Oft findet auch eine akute Krisenintervention statt.

Wie läuft die Therapie ab? In der Krisenintervention sitzen sich Therapeut und Patient gegenüber, wobei der Therapeut als Erstes versucht, das Kernproblem des Patienten herauszufinden. Der Patient spricht seine Gefühle und Gedanken direkt zu diesem Kernproblem aus, wobei das Verhalten des Patienten gegenüber dem Therapeuten der wichtigste Ansatzpunkt zur Deutung des seelischen Konflikts darstellt.

Was ist das Therapieziel? Ziel ist die Überwindung einer akuten Krise, es werden (nur) der aktuelle Hauptkonflikt und damit zusammenhängende vordringliche Probleme und Gefühle bearbeitet.

Für wen geeignet? Geeignet vor allem für Patienten nach akuten Krisen oder für Patienten mit aktuellen Konflikten (wie Trennung vom Partner, Tod naher Angehöriger oder schwere Erkrankungen), die relativ rasche psychotherapeutische Hilfe benötigen. Gut geeignet auch für Patienten, die längere Therapien ablehnen.

Wie lange dauert die Therapie? Die Therapie umfasst zirka 25 Sitzungen.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Gisela Finke in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
Zurück

Aktuelle Beiträge zum Thema

  • Depressionen bei Männern erkennen
    Blind für Gefühle?

    Depressionen werden bei Männern oft nicht diagnostiziert. Das liegt nicht nur daran, dass die Vertreter des „starken Geschlechts“ psychische Probleme ungern zugeben. Männer haben…

    mehr

  • Wie ADHS-Medikamente langfristig helfen
    Weniger Suizide, seltener krank

    ADHS-Medikamente wirken einerseits, indem sie akute Beschwerden lindern. Sie haben darüber hinaus aber auch langfristig einen positiven Einfluss auf das Leben der Betroffenen, wie…

    mehr

  • Wie gut helfen Antidepressiva?
    Bessere Ergebnisse als in Studien

    Wie gut ein Medikament wirkt, scheint nicht nur von der richtigen Dosierung abzuhängen. Zumindest für Antidepressiva zeigt eine Umfrage, dass auch andere Faktoren wichtig sind,…

    mehr

  • Yoga und Joggen gegen Depressionen
    Sport als Stimmungsmacher

    Sport hilft gegen Depressionen. Am meisten trifft das offenbar für Joggen, Kraftsport und Yoga zu. Dabei gilt: Je intensiver trainiert wird, desto besser.

    Rund 4 Millionen…

    mehr

  • Krankheitsangst raubt Lebensjahre
    Gefährliche Hypochondrie

    Hypochonder*innen werden oft belächelt oder sogar ausgelacht. Doch das ist nicht fair: Denn sie sterben tatsächlich früher als andere Menschen. Nur meist nicht an der Erkrankung,…

    mehr

  • Antidepressiva bezwingen auch Ängste
    Ergebnis aus großer Datenanalyse

    Wer ständig von Angst und Sorge niedergedrückt ist und seinen normalen Alltag kaum meistern kann, leidet womöglich unter einer generalisierten Angststörung. Dann hilft nicht nur…

    mehr