Gesundheit heute
Aufbau und Funktion des weiblichen Beckenbodens
Der Beckenboden ist der bindegewebig-muskulöse Boden der Bauch- und Beckenhöhle. Er wird hinten unter anderem durch den großen Darmschließmuskel, den Musculus levator ani, gebildet und ist durchbrochen vom Mastdarm. Dieser hintere Anteil heißt Diaphragma pelvis. Den vorderen Anteil, Diaphragma urogenitale genannt, bildet ein kompliziertes Geflecht von Muskelzügen und Bindegewebefasern, das bei der Frau leichter erschlaffen kann, weil hier Scheide und Harnröhre durchtreten müssen. Auch wird das Diaphragma urogenitale bei einer Geburt leicht durch Dammrisse oder -schnitte verletzt.
Der Beckenboden hat drei Aufgaben: sich anzuspannen, sich zu entspannen und bei Druckerhöhungen im Bauchraum, wie z. B. beim Niesen, einen Gegendruck aufzubauen:
- Die erste Funktion, das Anspannen, ist unerlässlich, um den Urin zu halten (der Mediziner sagt, die Kontinenz zu sichern). Dabei stützt die Beckenbodenmuskulatur maßgeblich die Harnröhre und den Schließmuskel der Harnblase.
- Der Beckenboden entspannt sich beim Wasserlassen, beim Stuhlgang, bei der Frau beim Geschlechtsverkehr sowie beim Mann bei einer Erektion. Beim Orgasmus pulsiert der Beckenboden, Anspannung und Entspannung wechseln sich also ab.
- Einen erheblichen Gegendruck muss der Beckenboden u. a. beim Tragen schwerer Lasten, beim Husten, Niesen, Lachen oder Hüpfen aufbauen; sonst käme es auch hier zum Urinverlust, genauer gesagt zur Dranginkontinenz.
Bei der Frau kann die Beckenbodenmuskulatur durch komplizierte Geburten geschwächt werden. Wird sie nicht nach jeder Geburt ausreichend trainiert (z. B. mit regelmäßiger Beckenbodengymnastik), droht die Senkung der Organe ins kleine Becken, was sich dann als Harninkontinenz und als Gebärmuttervorfall bemerkbar macht.

Die rosa Brustkrebsschleife ist ein Symbol für Aufklärung und Früherkennung bei Brustkrebs und Solidarität mit den Betroffenen.
7 Mythen rund um Brustkrebs
Von Bügel-BH bis Abbruch
Um den Brustkrebs ranken sich etliche Mythen. Bügel-Büstenhalter und Deos sollen ihn begünstigen, Stillen hingegen davor schützen. Was ist dran an diesen weit verbreiteten Behauptungen?
Häufigster Krebs bei Frauen
Bei Frauen in Deutschland ist Brustkrebs die häufigste Krebsart. Jedes Jahr wird er bei rund 70 000 Patientinnen diagnostiziert, zusätzlich entdeckt man etwa 6000 Vorstufen. Dank verbesserter Früherkennung und Fortschritten in der Therapie sind die meisten Brustkrebserkrankungen heilbar.
Viele Fake-News unterwegs …
Weil Brustkrebs so häufig ist, wird darüber viel gesprochen - und spekuliert. Neben gesicherten Fakten kursieren auch zahlreiche fragwürdige Behauptungen. Was ist Mythos, was hat einen wahren Kern?
- Deos mit Aluminium verursachen Brustkrebs. Falsch. Bisher gab es noch keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass die Nutzung von Deos Brustkrebs auslöst. Das Bundesinstitut für Risikobewertung stuft einen Zusammenhang zwischen Brustkrebs und aluminiumhaltigen Deos als sehr unwahrscheinlich ein.
- Büstenhalter können Brustkrebs auslösen. Falsch. Früher glaubte man, bügelhaltige BHs könnten die Lymphbahnen abklemmen und dadurch schädlich wirken. Diese Theorie gilt inzwischen widerlegt. Bügel-BHs haben keinen Einfluss auf die Entstehung von Brustkrebs.
- Brustkrebs betrifft nur ältere Frauen: Falsch. Auch junge Frauen unter 30 bekommen Brustkrebs, wenn auch seltener als ältere. Das Risiko für Brustkrebs steigt allerdings mit dem Altern an.
- Nur familiär belastete Frauen bekommen Brustkrebs. Falsch. Die Mehrheit der der Brustkrebspatientinnen hat keine genetische Veranlagung für Brustkrebs.
- Männer bekommen keinen Brustkrebs. Falsch: Auch Männer besitzen Brustdrüsengewebe und Milchgänge, die entarten können. Etwa 1 % aller Brustkrebserkrankungen betrifft Männer.
- Ein Knoten in der Brust bedeutet automatisch Krebs. Falsch: Viele Knoten sind gutartig, dazu gehören z. B. Zysten oder Fibroadenome. Ob gut- oder bösartiger Knoten kann nur durch die ärztliche Untersuchung geklärt werden, z. B. durch Mammografie, Ultraschall und die Gewebeentnahme.
- Ein Schwangerschaftsabbruch erhöht das Brustkrebsrisiko. Falsch: Hintergrund für diese Aussage ist eine umstrittene Studie aus den USA, deren Daten nie bestätigt wurden. Das Deutsche Krebsforschungszentrum hält es für möglich, dass diese Fehlinformation gezielt von Abtreibungsgegnern in Umlauf gebracht wurde.
Zwei häufig genannte Aussagen sind übrigens keine Mythen, sondern wissenschaftlich belegt: Stillen schützt vor Brustkrebs – je länger Frauen stillen, desto besser. Gleiches gilt für mehrfache Schwangerschaften: Verglichen mit kinderlosen Frauen haben Mehrfachmütter ein deutlich geringeres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.
Quelle:ptaheute