Gesundheit heute

Bewegung in der Schwangerschaft

Sport in der Schwangerschaft ist empfehlenswert. Solange der Muttermund geschlossen ist, ist Schwimmen bis zur Geburt möglich. Besonders für den Rücken ist es die ideale Stärkungsgymnastik. Auch gemütliches Radfahren (nicht aber Mountainbiking über Stock und Stein), Gymnastik, Aqua-Jogging und Wandern eignen sich für Schwangere.

Sportarten mit erhöhtem Unfallrisiko wie Skifahren oder Reiten und Sportarten, die man nicht abbrechen kann – z. B. Segeln und Bergsteigen – sollten jedoch gemieden werden.

Sportarten, zu denen schnelle, ruckartige Bewegungen gehören und die die Beckenbodenmuskulatur belasten, sind ebenfalls ungünstig, z. B. Tennis, Squash und Trampolinspringen.

Im Fitness-Studio ist beim Muskelaufbautraining Vorsicht geboten; insbesondere Bauchmuskeltraining und Übungen mit starker Beanspruchung der Sehnen und Bänder sind zu meiden.

Kraft- und Leistungssport sollten während der Schwangerschaft tabu sein. Sie belasten den Körper so stark, dass es zu einer Minderversorgung des Ungeborenen kommen kann.

Ansonsten gilt: Solange sich die Schwangere wohl und nicht überlastet fühlt, ist Bewegung für sie sehr gut.

Von: Dr. med. Katja Flieger, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
Zurück
Alle 3 Monate zum Augencheck

Hohe Blutzuckerwerte in der Schwangerschaft gefährden die Netzhaut.

Alle 3 Monate zum Augencheck

Schwangere mit Diabetes

Werdende Mütter mit Diabetes sollten sich regelmäßig die Augen kontrollieren lassen. Denn bei ihnen können während der Schwangerschaft Netzhautschäden auftreten – die im schlimmsten Fall sogar zu einer Erblindung führen.

Auch Netzhautgefäße betroffen

Hohe Blutzuckerwerte sind Gift für die Gefäße. Deshalb leiden Menschen mit Diabetes besonders oft an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch die Gefäße in der Netzhaut sind in Gefahr: Werden sie geschädigt, spricht man von einer diabetischen Retinopathie, die je nach Ausmaß zu Sehproblemen bis hin zum Sehverlust führen kann.

In der Schwangerschaft ist das Risiko für diabetische Retinopathien groß. Damit das Kind genügend Glukose erhält, verändern die Schwangerschaftshormone den Blutzuckerhaushalt der Mutter. Gesunde Frauen können dies ausgleichen – Diabetikerinnen häufig nicht. In der Folge sind ihre Blutzuckerwerte oft erhöht, was den Gefäßen in der Netzhaut schadet.

Bei beiden Diabetesformen möglich

Zu Netzhautschäden kommt es bei schwangeren Diabetikerinnen relativ häufig: In einer Studie mit über 1600 Betroffenen wies jede zweite Frau eine diabetische Retinopathie auf. Insbesondere Frauen mit einem Typ-1-Diabetes waren davon betroffen, aber auch werdende Mütter mit einem Diabetes Typ 2 litten daran.

Augencheck mindestens einmal pro Schwangerschaftsdrittel

Egal welche Form von Diabetes: Die diabetische Retinopathie ist bei Schwangeren nicht nur häufig. Sie schreitet bei ihnen erfahrungsgemäß auch viel schneller voran als bei gesunden Müttern. Deshalb sind für schwangere Diabetikerinnen Augenkontrollen besonders wichtig. Am besten lassen sie sich schon bei Kinderwunsch von einer Augenärzt*in untersuchen und beraten.

Liegen bereits Netzhautschäden vor, können diese mit Medikamenten oder dem Laser behandelt werden. Während der Schwangerschaft sollte bei allen Diabetikerinnen die Augen regelmäßig kontrolliert werden. Expert*innen empfehlen eine Untersuchung pro Schwangerschaftsdrittel. Bei diagnostizierten Netzhautschäden sind, abhängig vom Befund, Kontrollen sogar alle vier Wochen ratsam.

Auch nach der Geburt kontrollieren

Wichtig ist zudem: Das Risiko für Netzhautverschlechterungen besteht auch nach der Geburt weiter. Fachleute empfehlen deshalb, die Augen noch mindestens ein weiteres Jahr nach der Entbindung regelmäßig augenärztlich kontrollieren zu lassen.

Quelle: Ärztezeitung

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Aleksey Boldin / Alamy / Alamy Stock Photos