Gesundheit heute
Anti-Aging-Phytotherapeutika
Als geeignete pflanzliche Anti-Aging-Wirkstoffe werden monatlich neue Hoffnungsträger von der Presse gekürt. Mal ist es die Sägepalme, mal der Ingwer, und der Rotwein thront als stattlicher Anti-Aging-Kaiser über all den ansonsten eher bitter schmeckenden Anwendungen. Die beiden im Folgenden besprochenen Heilpflanzen haben immerhin nicht nur eine große Tradition, sondern auch eine wissenschaftlich gesicherte Wirkung.
Ginseng kommt aus Asien und soll, regelmäßig eingenommen, die körperliche und geistige Energie, die Libido und die allgemeine Fitness steigern. Für die Wirkung ursächlich sind die Saponine aus der Wurzel, die einen bitteren Geschmack verleihen, und zusätzliche sekundäre Pflanzenstoffe. Nebenwirkungen gibt es kaum, jedoch ist die Wirksamkeit von Ginseng begrenzt. So hat sich eine angebliche die Demenzentwicklung bremsende Wirkung nicht nachweisen lassen. Nachgewiesen ist ein die Blutgerinnung verlangsamender Effekt von Ginseng, der erwünscht sein kann. Vor operativen Eingriffen ist jedoch die Einnahme dem Operateur mitzuteilen.
Seit langem ist bekannt, dass grüner Tee bei der Verdauung hilft. Durch eine japanische Studie mit 40 000 Erwachsenen gilt aber auch als plausibel, dass er dem Alterungsprozess entgegensteuert – so sank die Sterberate bei den Studienteilnehmern, die mindestens fünf Tassen täglich tranken, um 17 %. Besonders Todesfälle wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren seltener. Das könnte an den im grünen Tee enthaltenen Katechinen (gehören zu den Flavonoiden) liegen, denen auch andere Studien vorbeugende Wirkungen zusprechen, auch gegen Krebs

Bei vorübergehend niedrigeren Testosteronspiegeln können Bewegung, eine gesunde Ernährung und Abspecken gegen die Beschwerden helfen.
Dem Testosteron-Abfall entgegen wirken
Bewegung und Alkoholverzicht
Wechseljahre wie die Frauen haben Männer nicht. Ihr Hormonspiegel sinkt nicht abrupt, sondern nur langsam. Trotzdem leiden viele unter Beschwerden. Und einige wenige benötigen sogar eine Testosteronsubstitution.
Testosteron sinkt langsam
Die Wechseljahre der Frauen zeichnen sich dadurch aus, dass innerhalb kurzer Zeit die Östrogenspiegel drastisch absinken. Nach der Umstellung werden fast keine Östrogene mehr produziert und die Fruchtbarkeit ist beendet. Bei Männern sieht das etwas anders aus: Ab dem 40. Lebensjahr sinkt der Testosteronspiegel jährlich um etwa 1 %. Zeugungsfähig bleiben die Männer aber meist bis ins hohe Alter.
Muskelabbau und Libidoverlust möglich
Von ihrem sinkenden Testosteronspiegel bemerken die meisten zunächst wenig. Erst mit zunehmendem Alter kommt es zu Beschwerden. So berichten Männer vor allem ab 60 Jahren über Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Muskelabbau und Libidoverlust, sagt der Berliner Endokrinologe Prof. Dr. Sven Diederich. Weitere mögliche Symptome von Testosteronmangel sind depressive Verstimmung, Gewichtszunahme und Antriebslosigkeit.
Wichtig zu wissen: Nicht immer liegt diesen Beschwerden ein Hormonmangel zugrunde. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schilddrüsenprobleme oder eine obstruktive Schlafapnoe können sie hervorrufen. Betroffene sollten deshalb immer ärztlichen Rat suchen. Ob ein Testosteronmangel vorliegt, lässt sich durch eine Blutuntersuchung feststellen.
Oft durch Lebensstil ausgelöst
Von einem echten Hormonmangel sprechen Mediziner*innen erst bei Testosteronwerten unter 8 Nanomol pro Liter im Blut. Dahinter können Erkrankungen des Hodens oder der Hypophyse stecken, die lebenslang behandelt werden müssen.
Viel häufiger handelt es sich jedoch um vorübergehend niedrige Werte, betont der Experte. Auslöser sind Schlafmangel, Übergewicht, starker Stress oder Alkoholmissbrauch. Deshalb hilft in diesen Fällen oft eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung, ausgewogener Ernährung und dem Verzicht auf Alkohol und Nikotin.
Keine Selbstbehandlung mit Hormonen
Von frei verkäuflichen Hormon-Boostern rät die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologe (DGE) dringend ab. „Testosteron ist kein Lifestyle-Mittel, sondern ein lebenswichtiges Hormon“, warnt die Ärztin und DGE-Sprecherin Birgit Harbeck. Bei Verdacht auf einen Hormonmangel sei keinesfalls die Selbsttherapie mit Hormonen, sondern der Gang in eine endokrinologische Fachpraxis der richtige Weg.
Quelle: Pressemeldung DGE