Gesundheit heute
Verdauungssystem im Alter
Viele Menschen nehmen in Kauf, im Alter nach und nach die Zähne zu verlieren. Sie empfinden die damit verbundene eingeschränkte Kaufunktion sowie die Ästhetik zwar als Problem. Aber als eines, das der Zahnarzt mit Teil- und Vollprothesen weitgehend beheben kann – dies jedoch durchschnittlich nur für die mäßige Zahl von etwa zehn Jahren: Solange Zähne vorhanden sind, wird der Druck beim Kauen über die Aufhängung der Zähne in den Zahntaschen als Zug und nicht als Druck auf den Knochen weitergegeben – und regt so den Knochenaufbau an. Weil sich der Kieferknochen durch die fehlende Zugbelastung bei Prothesenträgern zurück bildet, lockert sich die Prothese und muss erneuert oder neu unterfüttert werden. Wenn die Prothesen mit künstlichen Zahnwurzeln (Implantaten) im Knochen verankert werden, kann der Rückbildung des Kiefers zwar vorgebeugt werden, aber auch diese müssen meist nach etwa zehn Jahren ausgetauscht werden.
Besser ist es also, den Zahnverlust von vornherein zu vermeiden und dafür bestehen beste Voraussetzungen. Es gibt kaum ein Organ, das so gut auf Anti-Aging-Strategien – sprich Zahnpflege und Mundhygiene – anspricht, wie die Zähne. Bei guter Pflege können die eigenen Zähne bis ins hohe Alter erhalten bleiben.
Magen-Darm-Trakt. In Speiseröhre, Magen, Dünn- und Dickdarm (Magen-Darm-Trakt) schrumpft die Muskulatur, die für die Verdauung und den Transport des Nahrungsbreis zuständig ist. Zudem verändert sich die Darmflora. Beides sind Gründe, weshalb sich besonders ältere Menschen mit Verstopfungen herumplagen.
Leber und Bauchspeicheldrüse sind im Alter nicht mehr so aktiv. Dadurch werden in der Leber verstoffwechselte Substanzen wie Medikamente und Alkohol langsamer abgebaut.

Wer geistig und körperlich aktiv bleibt, hat im Kampf gegen die Demenz gute Karten.
Demenz mit Lebensstil vermeiden?
Von Ausbildung bis Kartenspiel
Nicht nur Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes mellitus begünstigen die Entwicklung einer Demenz. Auch soziale Faktoren haben einen Einfluss auf die Hirngesundheit. Sie zu beachten könnte helfen, dem geistigen Verfall entgegenzuwirken.
Ausbildung, Arbeit und Lebensstil
Die Demenz ist eine Erkrankung, die aufgrund medizinischer Ursachen entsteht. Dazu gehören z. B. Durchblutungsstörungen des Gehirns, eine Degeneration mit Rückgang der Hirnmasse und vermutlich auch Ablagerungen im Gehirn. Doch offenbar gibt es auch wirtschaftliche und soziale Faktoren, die einen Einfluss auf die Ausbildung einer Demenz haben.
Das ist das Ergebnis einer US-amerikanischen Beobachtungsstudie mit über 20.000 Erwachsenen. Die Teilnehmenden wurden seit 1992 begleitet und waren zu Beginn der Untersuchung über 50 Jahre alt. Die Analyse ihrer Daten brachte folgende Erkenntnisse:
- Alte Menschen ohne eine formale Bildung entwickelten häufiger eine Demenz als diejenigen, die eine Ausbildung absolviert hatten. Das Risiko sank mit der Dauer der Ausbildung, wobei der erreichte Abschluss keine Rolle spielte.
- Menschen, die nie berufstätig waren, hatten ein doppelt so hohes Risiko für eine Demenz als diejenigen, die 40 Jahre lang im Beruf waren.
- Auch Behinderungen spielten eine Rolle. Von denjenigen, die im Alter von 60 Jahren gehandicapt waren, erkrankten bis zum Alter von 80 Jahren 39% an einer Demenz. In der Gruppe ohne Behinderung waren es weniger als 10%.
- Der Lebensstil hatte ebenfalls einen Einfluss. Wer auch leichte körperliche Bewegung mied oder dazu nicht in der Lage war, hatte ein höheres Demenzrisiko als Personen, die sich täglich körperlich bewegten.
- Hobbys waren teilweise auch mit einem geringen Demenzrisiko assoziiert. Wer häufiger Wortspiele machte, sich mit Karten- oder Brettspielen wie Schach beschäftigte, im Garten arbeitete oder kleinere Reparaturen im Haus oder am Auto vornahm, entwickelte seltener eine Demenz als passive alte Menschen.
Kausalität noch nicht bewiesen
Den Autor*innen zufolge liefert diese Arbeit zusätzliche Belege dafür, wie wichtig einzelne Maßnahmen wie ein aktiver Lebensstil für die Hirngesundheit sind. Bei der Beurteilung der Ergebnisse ist es jedoch wichtig, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handelt. Das bedeutet, dass zwar Zusammenhänge erkannt wurden, eine Kausalität jedoch (noch) nicht bewiesen ist.
Quellen Ärzteblatt, RAND Corporation