Gesundheit heute
Das Akupunktur-Paradox
Die Akupunktur beinhaltet eine intensive Begegnung von Arzt und Patient. Es ist anzunehmen, dass sich ein Teil der für die Akupunktur nachgewiesenen Erfolge auf die Wirkung dieser zeitintensiven Interaktion stützt. Die Akupunktur ist damit in einer paradoxen Situation: Manche Krankenkassen wollen die Akupunktur generell in ihren Leistungskatalog aufnehmen, unter anderem, um damit im Kampf um attraktive, d.h. relativ gesundheitsbewusste Patienten punkten zu können. Und sie können sich dabei auf die von den Krankenkassen selbst durchgeführten Studien stützen, die der Akupunktur – wenn auch keine spezifische, so doch eine insgesamt positive – Wirkung bescheinigen.
Die meisten Akupunkteure sind von einer Übernahme durch die Kassen allerdings wenig begeistert – denn Kassenleistungen werden weitaus schlechter honoriert als Privatleistungen. Im Fünf-Minuten-Takt des Praxisalltags aber würde das Verfahren der Akupunktur möglicherweise „auf ein reines Nadelstechen“ reduziert werden, wie Prof. Dominik Irnich befürchtet
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- Akupunktur: Grundlagen und Bewertung
- Die verschiedenen Heilverfahren in Listenform
- Mit der Akupunktur verwandte Verfahren
Ingwer als Heilmittel
Heilpflanze des Jahres 2018
Der Ingwer-Shot – ein Gläschen gepressten Ingwers pur oder mit Zitrone und Honig – soll das Immunsystem in Schwung bringen. Doch Ingwer kann noch mehr für die Gesundheit tun.
Ingwer: Gut für Verdauung und Immunsystem
In der asiatischen Medizin hat Ingwer seit Jahrtausenden einen festen Platz unter den Arzneipflanzen. Nun wird die Heilkraft der Knolle auch in Europa zunehmend bekannt. Nicht ohne Grund trägt Ingwer den Titel „Heilpflanze des Jahres 2018“. Im Wurzelstock des Ingwers befinden sich bis zu drei Prozent ätherisches Öl, das unter anderem die Substanzen beta-Eudesmol, Zingiberen und Curcumen enthält. „Die in der Pflanze enthaltenen Substanzen helfen zum Beispiel gegen Reiseübelkeit und Brechreiz – und zwar vergleichbar gut wie chemische Mittel“, berichtet der Apotheker Sven Seißelberg. Darüber hinaus kurbelt das Immunsystem an, wirkt muskelentspannend und schmerzlindernd.
Ingwer anwenden: Frisch oder als Fertigmittel
Die Apotheke bietet viele verschiedene Darreichungsformen der Ingwer an, etwa Tabletten, Kapseln oder Tropfen. Wer lieber frischen Ingwer verarbeiten möchte, kann diesen zum Beispiel frisch geschält kauen oder als Heißgetränke aufbrühen. Dazu einfach frische Ingwerscheiben mit kochendem Wasser übergießen und einige Minuten ziehen lassen. Damit die wertvollen ätherischen Öle dabei nicht verdampfen, sollte die Tasse oder Kanne bis zum Trinken abgedeckt werden.
Auch pflanzliche Mittel können Wechselwirkungen hervorrufen – da macht Ingwer keine Ausnahme. Seine Inhaltsstoffe hemmen beispielsweise die Blutgerinnung. Wer also gerinnungshemmende Medikamente einnimmt oder chronisch krank ist, sollte Ingwer nur noch Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker als Arzneimittel anwenden. Vorsicht gilt auch für Patienten mit einem sensiblen Magen und Gallensteinen, denn Ingwer fördert die Bildung von Magensäure.
Quelle: Kaufmännische Krankenkasse (KKH)