Gesundheit heute
CR-Mimetika
Da Kalorienreduktion einer der zumindest theoretisch vielversprechendsten Anti-Aging-Ansätze ist, diese von den meisten Menschen aber nur schwer umgesetzt werden kann, ruhen große Hoffnungen auf den CR-Mimetika (CR = Calorie Restriction). CR-Mimetika sollen den Stoffwechsel und die Hormone genauso günstig beeinflussen wie eine Kalorienreduktion, allerdings ohne dass letztere tatsächlich stattfindet. Sie täuschen dem Körper sozusagen eine verminderte Nahrungszufuhr vor.
Das derzeit am besten untersuchte CR-Mimetikum ist Resveratrol, ein sekundärer Pflanzenstoff, der unter anderem in der roten Weintraube vorkommt. Versuche an Tieren zeigen, dass Resveratrol ein am Alterungsprozess beteiligtes Gen stummschalten und die Lebenszeit von Hefen um immerhin 60 %, die von Fliegen und Würmern um 30 % verlängern kann. Bei übergewichtigen Mäusen ließen sich durch die Gabe von Resveratrol zudem positive Wirkungen auf den Stoffwechsel erzielen. Allerdings: Ob diese Wirkungen auch beim Menschen zum Tragen kommen, bleibt abzuwarten. Die bei den Versuchen mit Mäusen verwendeten Dosen entsprachen, auf das Gewicht des Menschen übertragen, immerhin einem Konsum von 100 Flaschen Rotwein.

Pflanzenproteine wie z.B. aus Bohnen helfen dabei, gesund alt zu werden.
Eiweiß fördert gesundes Altern
Vor allem Pflanzenproteine
Möglichst alt an Lebensjahren werden und dabei jung und gesund bleiben: Das ist der Wunsch der meisten Menschen. Doch wie lässt sich das Altern aufhalten? Offenbar hat dabei die Nahrung einen gewissen Einfluss.
3721 Krankenschwestern im Ernährungstest
Mit zunehmender Lebenserwartung wird es immer wichtiger, das körperliche und geistige Altern aufzuhalten. Denn was nutzt es, 99 zu werden, wenn man die letzten Jahrzehnte dahinsiecht? Ein amerikanisches Team ist nun der Frage nachgegangen, ob womöglich der Eiweißkonsum eine Rolle beim gesunden Altern spielen könnte – Hinweise darauf gab es schon länger.
Dazu nutzten die Forschenden die Daten von 3721 Krankenschwestern, die an der großen amerikanischen Nurses´Health Study teilgenommen hatten. Neben der kontinuierlichen Dokumentation von Gesundheitsdaten war bei den Frauen alle vier Jahre die Ernährung erfasst worden.
Pflanzliches Eiweiß am besten
Als „gesundes Altern“ definierte man die Abwesenheit von elf chronischen Krankheiten im Alter zwischen 70 und 93 Jahren. Bei diesen Erkrankungen handelte es sich um Herzinfarkt, koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Herzschwäche, Nierenschwäche, Krebs, Typ-2-Diabetes, chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Multiple Sklerose, Parkinson und amyotrophe Lateralsklerose. Außerdem gehörten zum gesunden Altern eine gute körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit.
Beim Gegenüberstellen der Gesundheitsdaten und der Ernährung stellte sich heraus: Die Proteine waren tatsächlich ausschlaggebend. Je mehr Eiweiß die Frauen konsumiert hatten, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass sie gesund alterten. Am effektivsten waren Pflanzenproteine: Eine Steigerung des Proteinanteils an der gesamten Energieaufnahme von 3% erhöhte die Aussicht auf gesundes Altern um 38%, wenn es sich um pflanzliche Proteine handelte, um 14% bei Milcheiweiß um 7% bei tierischem Eiweiß.
Soja und Hülsenfrüchte vorziehen
Ein hoher Nahrungsanteil von Eiweiß, insbesondere von pflanzlichem Eiweiß, wirkt zahlreichen Krankheiten und dem Abbau körperlicher und geistiger Leistung entgegen, kommentiert der Ernährungswissenschaftler Prof. Alfred Wirth. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Menschen über 65 Jahren eine Eiweißaufnahme von 1g/ pro Kilogramm Körpergewicht. Den Ergebnissen der Krankenschwester-Studie zufolge sollte man vermehrt zu pflanzlichen Proteinen greifen – und die finden sich vor allem in Soja, Hülsenfrüchten und Getreide.
Quellen: Cardio Vasc, The American Journal of Clinical Nutrition