Gesundheit heute

Das P.E.C.H.-Schema – Soforthilfe am Unfallort

P steht für Pause – das Training wird sofort abgebrochen, der verletzte oder schmerzende Körperteil wird ruhig gestellt.

E steht für Eis – sofern keine offene Wunde besteht, wird die betroffene Stelle umgehend gekühlt. Geeignet sind kalte Umschläge (z.B. Kühlpackungen, ein in kaltem Wasser getränktes Tuch) oder eine mit Eisstücken gefüllte Plastiktüte. Eissprays sind weniger empfehlenswert, da sie manchmal zu lokalen Erfrierungen führen. Aus dem gleichen Grund ist es wichtig, die Kältepackung nicht direkt auf die Haut zu legen, sondern die Stelle erst mit einem Tuch abzudecken. Die Kälteanwendung zielt darauf ab, die lokale Blutzirkulation zu verringern, die Entzündungsreaktion zu mindern und der Bildung eines Blutergusses entgegenzuwirken. Außerdem lindert sie Schmerzen und reduziert Schwellungen. Die Kühlung wirkt am besten, wenn sie innerhalb der ersten 15 Minuten nach der Verletzung beginnt und mindestens 20 Minuten andauert.

C steht für Compression (Kompression): Um große Blutergüsse zu vermeiden, empfiehlt sich die Anlage eines elastischen Druckverbands (Kompressionsverband), möglichst mit leichter Spannung unter Einschluss des kalten Umschlags. Bei Verwendung eines prall gefüllten Kältebeutels ist es allerdings oft zweckmäßiger, den Druckverband darunter anzulegen. Der Kältebeutel wird dann mit einem weiteren Verband fixiert.

H steht für Hochlagerung – diese Maßnahme dient vor allem dazu, Schwellung und Einblutungen zu verringern.

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Gelenkspritze bringt wenig

Ob Gelenkspritzen den Arthroseschmerz lindern, ist für einige Substanzen fraglich.

Gelenkspritze bringt wenig

Schmerzende Knie- oder Hüftarthrose

Gegen die Arthrose ist offenbar kein Kraut gewachsen: Die oft empfohlene Spritze ins Gelenk ist selten effektiv, egal ob Hyaluronsäure oder plättchenreiches Plasma injiziert wird.

Jede zweite Frau im Alter betroffen

Arthrose ist eine Volkskrankheit, die vor allem im Alter auftritt. Von den Frauen über 65 Jahren leidet fast jede zweite daran, bei den Männern jeder dritte. Am häufigsten sind Hände, Knie und Hüfte betroffen. Zu den medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten neben der Einnahme von Schmerzmitteln gehört auch das Einreiben der Gelenke mit entzündungs- und schmerzhemmenden Gelen. Reicht dies nicht aus, werden oft Spritzen ins Gelenk empfohlen, z. B. mit Kortison, Hyaluronsäure oder plättchenreichem Plasma.

Nur Kortison hilft gegen Schmerzen

Doch wie gut wirken die Gelenkspritzen gegen Arthrose? Das hat nun ein internationales Team von Expert*innen anhand der Daten von mehr als 50 hochwertigen Studien mit Tausenden Betroffenen untersucht. Injiziert wurden Hyaluronsäure, Kortison oder autologe Therapien wie plättchenreiches Plasma bzw. Stammzellen.

Die Ergebnisse in puncto Schmerzlinderung waren mehr als enttäuschend: Einzig das Kortison Triamcinolon erreichte eine klinisch bedeutsame Schmerzlinderung nach zwei und sechs Wochen; längerfristig nahm der Effekt jedoch zunehmend ab. Hyaluronsäure erwies sich sowohl nach zwei als auch nach sechs Wochen als nahezu wirkungslos, ähnlich sah es bei der Verabreichung von plättchenreichem Plasma oder Stammzellen aus.

Gelenkfunktion nicht verbessert

In 19 der analysierten Studien ging es auch um die Besserung der Gelenkfunktion. Hier waren die Ergebnisse noch entmutigender: Kein einziger der injizierten Wirkstoffe konnte die Beweglichkeit der arthrotischen Gelenke verbessern.

Die Forschenden widmeten sich auch der Verträglichkeit der jeweiligen Gelenkspritzen. Es zeigte sich, dass vor allem die Injektion von Hyaluronsäure ein deutlich erhöhtes Risiko für schwere Nebenwirkungen hatte. Unter Hyaluronsäure gab es zudem vermehrt Therapieabbrüche. Wie es damit bei den anderen Therapien aussah, konnte aufgrund der Daten nicht bewertet werden.

Placeboeffekt bei Hyaluronsäure und RPR?

Befürworter der Gelenkspritzen mit Hyaluronsäure oder autologen Therapien geben immer wieder an, dass ihre Produkte wirken. Die Ergebnisse dieser Metaanalyse hochwertiger Studien widersprechen dieser Annahme, betonen die Studienautor*innen. Sie vermuten, dass eventuelle Verbesserung nach solchen Gelenkspritzen auf einen Placeboeffekt zurück gehen.

Quellen: RKI, Ärztezeitung

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Henazdi Pechan /Alamy / Alamy Stock Photos