Gesundheit heute

Aufbau und Funktion von Magen und Zwölffingerdarm

Anatomisch gesehen kann man sich den Magen wie ein schräg im Oberbauch liegendes Croissant vorstellen. Neben dem Mageneingang (Magenmund, Kardia) bildet das obere Ende eine kuppelförmige Wölbung, den Magengrund (Magenfundus). Den größten Anteil macht der Magenkörper (Korpus) aus, der sich nach unten zum Antrum (Pförtner-Vorraum) verengt. Das untere Ende enthält den Magenpförtner (Magenausgang, Pylorus), der den Übergang zum Zwölffingerdarm (Duodenum) bildet und als Schließmuskel wirkt.

Während der Verdauung zieht sich die Magenwand immer wieder zusammen, bewegt den Speisebrei hin und her und schiebt ihn schließlich mittels peristaltischer Wellen weiter Richtung Magenausgang. Die Nahrung wird dabei immer weiter zerkleinert und unter Einwirkung des Magensafts für die chemische Verdauung vorbereitet, die sich im Dünndarm anschließt. Zahlreiche Drüsen und Zellen in der Magenschleimhaut bilden den Magensaft. Er enthält Salzsäure, die Krankheitserreger abtötet, Enzyme zur Eiweißverdauung (Pepsin und seine inaktive Vorstufe Pepsinogen), Schleimstoffe, die sich schützend auf die Magenschleimhaut legen sowie den Intrinsic factor (Intrinsic-Faktor), eine Eiweißverbindung, die zur Aufnahme von Vitamin B12 notwendig ist.

Die Nahrung verweilt unterschiedlich lange im Magen. Während Wasser schon nach etwa 20 Minuten den Magen verlassen hat, bleibt feste Nahrung so lange im Magen, bis die einzelnen Teile nur noch einen Durchmesser von weniger als 3 mm haben. Das kann mehrere Stunden dauern. Von den verschiedenen Nahrungsbausteinen bleiben die Fette am längsten, die Kohlenhydrate am kürzesten im Magen.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. Bernadette Andre-Wallis
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Mehr Darmkrebs bei den Jüngeren

Ein Darmkrebsscreening erfolgt mittels Stuhltest auf Blut oder eine Darmspiegelung.

Mehr Darmkrebs bei den Jüngeren

Vorsorge nicht vergessen!

Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten. Erfreulich ist, dass die Erkrankungsraten schon seit Jahren sinken. Das trifft allerdings nicht für alle Altersgruppen zu.

Krebstodesraten jährlich berechnet

Seit 1970 werden von europäischen Behörden die Daten zu den jährlichen Krebs-Todesfällen gesammelt. Nehmen bestimmte Krebsarten dabei ab oder zu, lassen sich daraus interessante Schlüsse ziehen: Z. B. ob Vorbeugemaßnahmen greifen oder ob bestimmte Bevölkerungsgruppen krebserregenden Einflüssen ausgesetzt sind.

Berechnet werden dabei immer die Gesamttodesraten und die einzelner Krebserkrankungen. Die neuesten Zahlen sind ermutigend: Denn insgesamt sterben in Europa immer weniger Menschen an Krebs. Seit 2018 sind die Krebstodesraten bei den Frauen um etwa 4% und Männern um etwa 6% gesunken. Auch beim Darmkrebs hat sich der günstige Trend der letzten Jahrzehnte in Europa weiter fortgesetzt. Das gilt allerdings nur für Menschen höheren Alters, wie die europäischen Statistiker*innen berechnet haben.

Bei jungen Frauen steigt die Rate

Denn in der Gruppe der 25- bis 49-Jährigen ist die Anzahl der Darmkrebs-Todesfälle in vielen Ländern nicht nur nicht gesunken, sondern in einigen Regionen sogar angestiegen. Bei den spanischen Männern wurden 5,5% mehr Darmkrebstote verzeichnet, bei den polnischen 5,9%. Am stärksten mit plus 7,9% ist der Anstieg jedoch bei den deutschen Frauen.

Warum immer mehr jüngere Menschen an Darmkrebs erkranken und daran sterben, ist unklar. Womöglich spielt es eine Rolle, dass die Menschen in Europs immer ungesünder leben und häufiger die für den Darmkrebs bekannten Risikofaktoren entwickeln. Dazu gehören Übergewicht und Fettleibigkeit, hohe Blutzuckerspiegel und der Typ-2-Diabetes. Auch wer übermäßig Alkohol trinkt und sich zu wenig bewegt, läuft Gefahr, einen Darmkrebs zu entwickeln.

Früheres Screening gefordert

Doch nicht nur in Europa, auch in den USA werden Darmkrebserkrankte immer jünger. Fachleute fordern deshalb weltweit, das Alter für das Darmkrebsscreening auf 45 Jahre zu senken. Denn je früher man den Krebs erkennt, desto besser lässt er sich behandeln. In Deutschland wird die Früherkennung ab 50 Jahren empfohlen, bei Risikofaktoren wie einer chronischen Darmerkrankung oder einer familiären Belastung auch schon früher.

Quelle: Ärzteblatt

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / BSIP / B. Boissonnet