Gesundheit heute

Verätzungen

Verätzungen sind durch Säuren und Laugen verursachte Gewebezerstörungen. Sie treten im Bereich von Mund, Speiseröhre, Magen, Haut und Augen auf. Häufigste Ursache für eine Verätzung – insbesondere bei Kindern – ist der fahrlässige Umgang mit ätzenden Substanzen, zum Beispiel mit Pflanzenschutzmitteln oder starken Reinigungsmitteln.

Maßnahmen. Spülen Sie die betroffene Hautfläche sofort und ausgiebig unter fließendem Wasser. Notfalls helfen auch andere Flüssigkeiten wie Milch oder Sprudel, aber keine alkoholhaltigen Flüssigkeiten. Falls keine Flüssigkeit zur Hand ist, tupfen Sie die ätzende Substanz vorsichtig ab. Verwenden Sie hierzu möglichst sterile Wundauflagen oder saubere Stofftücher.

Geben Sie das Behältnis oder die Verpackung des Ätzmittels unbedingt mit in die Klinik, da es für die Weiterbehandlung wichtig ist, die Substanz zu kennen. Denken Sie auch an den Eigenschutz und versuchen Sie, mit dem Giftstoff und der Spülflüssigkeit selbst nicht in Kontakt zu geraten. Im Zweifelsfall Gummihandschuhe anziehen!

Bei Verätzungen des Munds, der Speiseröhre oder des Magens den Betroffenen niemals zum Erbrechen bringen!

Von: Dres. med. Katharina und Sönke Müller; Dr. med. Arne Schäffler
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Vorsicht beim Sprung ins Wasser

Bei großen Temperaturunterschieden kann der Sprung ins Wasser gefährlich werden.

Vorsicht beim Sprung ins Wasser

Achtung Kälteschock

Was gibt es Schöneres, als bei großer Hitze ins kühle Nass zu springen? Doch hier ist Vorsicht angesagt: Durch einen Kälteschock kann die Erfrischung lebensbedrohlich sein.

Tauchreflex hält Wasser aus den Atemwegen

In der Sommerhitze sind Badeseen und das Meer verlockend. Denn je nach Lage ist das Wasser noch kühl genug für eine Erfrischung. Unvermittelt oder überhitzt sollte man allerdings nicht in kalte Gewässer springen. Denn dann droht ein lebensgefährlicher Kälteschock.

Dahinter stecken zwei körpereigene Reflexe. Zum einen der Tauchreflex. Durch ihn hält man unwillkürlich den Atem an, sobald Wasser ins Gesicht gelangt. Der Tauchreflex sorgt dafür, dass kein Wasser in die Atemwege eindringt. Gleichzeitig wird das parasympathische Nervensystem aktiviert und dadurch der Herzschlag verlangsamt.

Schnellatmung arbeitet dagegen

Ist das Wasser aber sehr kalt bzw. der Temperaturunterschied von Wasser und Außentemperatur sehr groß, kommt es zu einem gegenteiligen Reflex, und zwar zu einer Hyperventilation. Darunter versteht man eine beschleunigte und vertiefte Atmung. Diese Schnellatmung hebelt den Tauchreflex aus und verhindert das unwillkürliche Luftanhalten: Jetzt kann Wasser in die Lunge eintreten und die Betroffene droht, zu ertrinken. Gleichzeitig fehlt die Luft, um nach Hilfe zu rufen.

Herzkranke besonders gefährdet

Auch ohne diese Reflexe kann ein Kältereiz durch Wasser gefährlich sein. Denn dadurch ziehen sich die Blutgefäße in Armen und Beinen zusammen und es steigen Blutdruck und Herzschlag. Bei Patient*innen mit Herzerkrankungen kann dies zu Herzrhythmusstörungen oder Herzstillstand führen.

Gegen Kälteschock und Kältereiz vorzubeugen ist einfach. Langsam ins Wasser gehen, auch wenn es vermeintlich warm genug ist. Ganz wichtig: Mit Alkohol zurückhalten. Der erweitert die Gefäße, was die Kreislaufbelastung noch zusätzlich vergrößert.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: sun ok/shutterstock.com