Gesundheit heute

Quallenbisse

Die Begegnung mit einer Qualle kann äußerst schmerzhaft sein. Ihre langen Fangarme (Tentakeln) sind mit Nesselzellen ausgestattet, die bei Berührung giftiges Sekret absondern; dieser Vorgang wird fälschlich als Quallenbiss bezeichnet. Die an der Nordostküste Australiens vorkommende Seewespe gilt sogar als das giftigste Meerestier der Welt! Aber auch in der Nord- und Ostsee gibt es Quallenarten, z. B. die Feuer- oder Kompassqualle, deren Gift den Menschen verletzen kann.

Maßnahmen

Nach einem Quallenkontakt sollte man sofort ans Ufer schwimmen und die an der Haut hängengebliebenen Fangarme mit Salzwasser befeuchten und mit Sand bestreuen. Danach schabt man sie vorsichtig ab, z. B. mit einer Plastikkarte oder der stumpfen Seite eines Messers. Keinesfalls die Fangarme mit Süßwasser oder Alkohol abwaschen, denn dann könnten noch inaktive Nesselkapseln aufplatzen und den Schmerz verstärken. Sind die Fangarme entfernt, lindern Kältepacks oder Brandgele (z. B. Soventol® Gel, Tavegil® Gel) die Hautreizungen. Aufgeschnittene Tomaten haben sich zur Schmerzlinderung ebenfalls bewährt.

Von: Dres. med. Katharina und Sönke Müller; Dr. med. Arne Schäffler
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Vorsicht beim Sprung ins Wasser

Bei großen Temperaturunterschieden kann der Sprung ins Wasser gefährlich werden.

Vorsicht beim Sprung ins Wasser

Achtung Kälteschock

Was gibt es Schöneres, als bei großer Hitze ins kühle Nass zu springen? Doch hier ist Vorsicht angesagt: Durch einen Kälteschock kann die Erfrischung lebensbedrohlich sein.

Tauchreflex hält Wasser aus den Atemwegen

In der Sommerhitze sind Badeseen und das Meer verlockend. Denn je nach Lage ist das Wasser noch kühl genug für eine Erfrischung. Unvermittelt oder überhitzt sollte man allerdings nicht in kalte Gewässer springen. Denn dann droht ein lebensgefährlicher Kälteschock.

Dahinter stecken zwei körpereigene Reflexe. Zum einen der Tauchreflex. Durch ihn hält man unwillkürlich den Atem an, sobald Wasser ins Gesicht gelangt. Der Tauchreflex sorgt dafür, dass kein Wasser in die Atemwege eindringt. Gleichzeitig wird das parasympathische Nervensystem aktiviert und dadurch der Herzschlag verlangsamt.

Schnellatmung arbeitet dagegen

Ist das Wasser aber sehr kalt bzw. der Temperaturunterschied von Wasser und Außentemperatur sehr groß, kommt es zu einem gegenteiligen Reflex, und zwar zu einer Hyperventilation. Darunter versteht man eine beschleunigte und vertiefte Atmung. Diese Schnellatmung hebelt den Tauchreflex aus und verhindert das unwillkürliche Luftanhalten: Jetzt kann Wasser in die Lunge eintreten und die Betroffene droht, zu ertrinken. Gleichzeitig fehlt die Luft, um nach Hilfe zu rufen.

Herzkranke besonders gefährdet

Auch ohne diese Reflexe kann ein Kältereiz durch Wasser gefährlich sein. Denn dadurch ziehen sich die Blutgefäße in Armen und Beinen zusammen und es steigen Blutdruck und Herzschlag. Bei Patient*innen mit Herzerkrankungen kann dies zu Herzrhythmusstörungen oder Herzstillstand führen.

Gegen Kälteschock und Kältereiz vorzubeugen ist einfach. Langsam ins Wasser gehen, auch wenn es vermeintlich warm genug ist. Ganz wichtig: Mit Alkohol zurückhalten. Der erweitert die Gefäße, was die Kreislaufbelastung noch zusätzlich vergrößert.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: sun ok/shutterstock.com