Gesundheit heute

Wunden, offene

Je nachdem, wie stark offene Wunden bluten, werden unterschiedliche Maßnahmen ergriffen.

Leichte Blutungen hören innerhalb von 5–10 Minuten von selbst auf. Blutet die Wunde nach 10 Minuten noch immer, drücken Sie ein steriles Gazestück oder ein sauberes Stück Stoff auf die Wunde. Sobald die Blutung aufhört, decken Sie die Wunde mit einem Pflaster ab.

Stärkere Blutungen sind erkennbar daran, dass die Kleidung durchnässt wird. Entfernen Sie zunächst die Kleidung. Spritzt Blut aus der Wunde oder „pulsiert“ die Blutung, so ist eine Schlagader (Arterie) getroffen, bei einer langsam „sickernden“ Blutung ist wahrscheinlich eine Vene verletzt.

Drücken Sie ein Verbandspäckchen oder ein sauberes Taschentuch auf die blutende Stelle, am besten mit dem Handteller, mit festem und nicht nachlassendem Druck. Blutet es durch die verwendete Auflage, legen Sie eine weitere Lage darüber. Lassen Sie aber die durchgeblutete Auflage auf der Wunde, da sich darunter oft schon einzelne Gerinnsel geformt haben, die Sie mit der Auflage abziehen würden. Legen Sie keine Watte oder Zellstoff direkt auf die Wunde, diese losen Materialien verkleben und verunreinigen die Wunde zusätzlich.

Bei sehr starke Blutungen Lagern Sie den blutenden Körperteil hoch, also über dem Niveau des Herzens. Dadurch nimmt der Druck in den Gefäßen etwas ab. Manchmal wird bei starken Blutungen empfohlen, die Gliedmaße „abzubinden“, um das Blut zurückzustauen.

Wird die Manschette beim Abbinden zu eng angelegt, fließt überhaupt kein Blut mehr, wodurch die Gliedmaße geschädigt werden kann. Das Aufstauen ist deshalb nur gerechtfertigt, wenn eine Gliedmaße ganz abgetrennt ist.

Von: Dres. med. Katharina und Sönke Müller; Dr. med. Arne Schäffler
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Erste Hilfe beim Wespenstich

Beim Eisgenuss sollte man ganz genau hinschauen, ob es unerwünschte Mitessser gibt.

Erste Hilfe beim Wespenstich

Insektenalarm auf der Terrasse

Ob beim Erdbeerkuchen auf der Terrasse oder beim Eisverzehr im Park: Die süßen Aromen locken Wespen und Bienen in Scharen an. Wie schützt man sich davor und was hilft, wenn man gestochen wird?

Wespenplage in Aussicht

Insektenforscher*innen prophezeien bereits Ende Juli eine regelrechte Wespenplage in Deutschland. Denn schon der Juni war deutlich zu warm und zu trocken –eine ideale Voraussetzung für die Vermehrung der Insekten. Wer sich viel im Freien aufhält, muss deshalb mit Wespen- oder Bienenstichen rechnen. Vorbeugend helfen folgende Maßnahmen:

  • Speisen und Getränke abdecken.
  • Vor jedem Bissen schauen, ob ein Insekt auf Gabel, Glas oder Flaschenrand sitzt.
  • Süße Getränke mit einem Strohhalm trinken. Nicht aus Dosen trinken – sie sind wahre Wespenfallen.
  • Gleich nach dem Essen die Reste wegräumen.
  • Kommen Wespen oder Bienen angeflogen, Ruhe bewahren. Nicht um sich schlagen oder fuchteln, die Tiere auch nicht anpusten.

Stachel entfernen – aber ohne Pinzette

Im Gegensatz zu Wespen lassen Bienen nach dem Stich meist ihren Stachel zurück. Der sollte unverzüglich entfernt werden. Weil an dem Stachel aber fast immer noch die Giftblase hängt, darf man dafür keine Pinzette benutzen. Denn damit quetscht man die Blase und drückt weiteres Gift in den Stich. Besser ist es, den Stachel weg zu kratzen oder zu schnipsen.

Schmerzen, Schwellung, Brennen und Juckreiz sind die typischen Folgen nach Wespen- oder Bienenstichen. Jetzt hilft es, wenn man ein Notfall-Set zur Hand hat. Folgende Produkte machen die Stiche erträglich und schützen vor Infektionen:

  • Desinfektionsmittel, damit sich der Stich nicht infiziert.
  • Gift- oder Saugpumpen, um das Gift aus der Stichwunde herauszusaugen. Sie sind von verschiedenen Herstellern in der Apotheke erhältlich.
  • Stichheiler für unterwegs. Sie haben eine heiße Kontaktfläche, die man auf die Stichwunde drückt. Dadurch wird das Eiweiß im Wespengift zerstört.
  • Kältekompressen, um die Schwellung zu kühlen. Sofortkompressen werden durch Drücken oder Schütteln kalt. Eine weitere Option sind Kühlgele oder Kühlstifte, sie gibt es wie die Kompressen ebenfalls in der Apotheke.
  • Gele mit Antihistaminika oder niedrig dosiertem Kortison, sie lindern Juckreiz und Schwellung.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Geiger/shutterstock.com