Gesundheit heute

Insektenstiche

Insektenstiche sind in der Regel ungefährlich. Meist kommt es lediglich zu einer schmerzhaften Rötung und Schwellung sowie zu Juckreiz an der Stichstelle. Eine lebensbedrohliche Situation entsteht hingegen, wenn durch Bienen-, Wespen- oder Hornissenstiche im Mund-Rachen-Raum die Schleimhäute anschwellen und Ersticken droht, oder eine hochgradige Allergie auf ein Insektengift besteht (allergischer Schock).

Maßnahmen

Wespen, Hornissen und Hummeln ziehen ihren Stachel in der Regel aus der Wunde zurück. Bei einem Bienenstich bleibt der Stachel dagegen meist in der Haut zurück. Versuchen Sie, den Stachel mit dem Fingernagel oder einer Messerkante vorsichtig herauszukratzen. Nicht mit einer Pinzette, denn dann könnte die Giftdrüse am oberen Stachelende erneut ausgedrückt werden.

Um einer Entzündung vorzubeugen, sollten die Einstichstellen nicht aufgekratzt werden. Zur ersten Reizlinderung haben sich neben kühlenden Umschlägen auch auf die Stichstelle gelegte Zwiebel- oder Zitronenscheiben oder Kompressen mit verdünntem Essig bewährt. Falls vorhanden, ist die Verwendung von antihistaminikumhaltigen Salben oder Gelen (z. B. Tavegil® Gel, Fenistil® Gel) sinnvoll, am besten frisch aus dem Kühlschrank oder der Kühlbox, denn die niedrigen Temperaturen lindern Schwellung und Juckreiz zusätzlich. Alternativen sind Stifte oder Kühl-Roll-ons, die mit Verdunstungskälte arbeiten, oder sogenannte Stichheiler. Bei letzteren handelt es sich um kleine Geräte, die das Insektengift über einen Wärmeimpuls neutralisieren. Dicke Quaddeln können kurzfristig mit rezeptfreien Hydrocortison-Präparaten behandeln werden.

Bei Insektenstichen im Mund-Rachen-Raum hilft sofortiges Kühlen mit kalten Getränken, Lutschen an Eiswürfeln oder kalte Umschläge (von außen). Tritt keine rasche Besserung ein, ist auf jeden Fall der Notarzt zu verständigen.

Nofallset

Menschen, die eine Insektengiftallergie haben, sollten sich ein Notfallset verschreiben lassen und dieses immer mit sich führen. Es enthält:

  • Ein schnell wirksames Antihistaminikum zur oralen Aufnahme (die Dosierung muss alters- und gewichtsabhängig angepasst werden).
  • Ein Glukokortikoid zur oralen Aufnahme (Dosierung: 30 ml für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren).
  • Einen Autoinjektor mit Epinephrin (Adrenalin) zur subkutanen (unter die Haut) Injektion in den Oberschenkel (Für Kinder gibt es spezielle Adrenalin-Autoinjektoren mit niedrigerer Wirkstoffmenge).

Bei einer Bienen- oder Wespengiftallergie ist zudem eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) zu erwägen.

Von: Dres. med. Katharina und Sönke Müller; Dr. med. Arne Schäffler
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Mini-Apotheke für den Spielplatz

Nackte Knie trifft´s bei kleinen Unfällen auf dem Spielplatz besonders leicht.

Mini-Apotheke für den Spielplatz

Für kleine Blessuren gerüstet

Von der Schaukel gefallen und das Knie aufgeschürft, am Klettergerüst einen Splitter eingefangen: Auf dem Spielplatz kommt es schnell zu kleinen Unfällen. Kein Problem, wenn man eine kindgerechte Mini-Notfall-Apotheke dabei hat.

Kältekompressen und Zahnbox

Laufen, rutschen, hüpfen und toben: Gerade bei gutem Wetter ist auf den Spielplätzen richtig viel los. Damit man bei kleineren Blessuren nicht gleich die Heimreise antreten muss, sollte man immer eine kleine Spielplatz-Notfall-Apotheke parat haben. Dort hinein gehören:

  • Kälte-Sofort-Kompressen. Sie werden durch Drücken oder Schütteln aktiviert und kühlen angenehm bei Prellungen, Insektenstichen oder durch Rutschen ausgelösten kleinen Verbrennungen. Solche Sofort-Kompressen gibt es samt Beratung in der Apotheke.
  • Zeckenzange und Pinzette. Damit lassen sich nicht nur Zecken, sondern auch kleine Splitter gut entfernen. Wer zusätzlich eine Taschenlupe einsteckt, kann die kleinen Biester besser ausfindig machen.
  • Pflaster und Verbandsmaterial. Um für kleine Verletzungen oder Schürfwunden gewappnet zu sein, packt man am besten zwei oder drei verschiedene Größen ein. Praktisch sind auch spezielle Fingerpflaster.
  • Ampulle mit Kochsalz. Mit steriler NaCl-Lösung lassen die Augen ausspülen, wenn ein Insekt hineingeflogen ist. Auch zum Spülen kleiner Wunden ist NaCl gut geeignet.
  • Desinfektionsmittel. Besonders praktisch sind Sprays, um kleine Wunden zu desinfizieren.
  • Brand- und Wundgel. Kühlende Gele helfen bei leichten Verbrennungen, z. B. wenn das Kind am Sisalseil des Klettergerüsts abgerutscht ist oder sich beim Rutschen die Haut verbannt hat.
  • Rettungsbox für Zähne. Neigen Kinder zu besonders wilden Spielen, ist die Rettungsbox für Zähne eine gute Idee. Darin befindet sich eine gebrauchsfertige Nährlösung, in der ausgeschlagene Zähne oder Zahnbruchstücke 48 h aufbewahrt und sicher zur Zahnärzt*in transportiert werden können. Auf diese Weise erhöht sich die Chance auf eine erfolgreiche Replantation des Zahns. Zahn-Rettungsboxen gibt es von verschiedenen Herstellern, sie sind im Internet und in der Apotheke erhältlich.

Spezialtasche schützt Pflaster & Co.

Zum Transport der Spielplatz-Apotheke sollte man sich eine spezielle Tasche zulegen, in der die Utensilien wasserdicht, bruchsicher und geschützt vor Sonneneinstrahlung transportiert werden können. Auf diese Weise hat man die ganze nötige Ausrüstung schnell zur Hand und muss sie nicht für jeden Ausflug erst zusammensuchen.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Westend61/imago-images.de