Gesundheit heute

Durchfall mit Austrocknung

Durchfall (Diarrhoe) kann dem Körper pro Tag über drei Liter Flüssigkeit und Salze entziehen. Unbehandelt sind schwere Durchfälle deshalb lebensbedrohlich und ein Fall für das Krankenhaus.

Die Bedrohung geht dabei vom reinen Flüssigkeits- und Mineralverlust aus (Mineralstoffmangel). Die Verursacher des Durchfalls, verdorbene Lebensmittel oder Bakterien und Viren, sind dagegen in Mitteleuropa für den Kranken nur selten eine Gefahr, da die Giftstoffe und Bakterien nicht in nennenswerter Menge ins Blut übergehen. Auf Fernreisen ist dies unter Umständen anders (Übersicht). Zudem schafft es der Körper fast immer, die Durchfallverursacher durch den heftigen Durchfall, der ja anfangs oft auch mit Erbrechen einhergeht, wieder loszuwerden, bevor sie sich im Darm vermehren und über die Darmschleimhaut in größeren Mengen in den Körper eindringen können.

Besonders gefährdet sind Säuglinge, Kleinkinder, alte Menschen und bereits Erkrankte. Ein Säugling kann bereits nach weniger als 24 Stunden durch Erbrechen und Durchfall in den lebensbedrohlichen Zustand der Austrocknung (Dehydratation, Dehydrierung) geraten.

Anzeichen und Beschwerden

  • Mehr als dreimal am Tag heftiger, wässriger, flüssiger Stuhlgang; vor allem anfangs in Kombination mit Erbrechen
  • Diffuse oder krampfartige Bauchschmerzen
  • Abgeschlagenheit und leichtes Fieber.

Bei voranschreitender Austrocknung:

  • Durstgefühl
  • Trockene Lippen und trockener Mund
  • Dunkler, konzentrierter Urin oder fehlende Urinausscheidung
  • Eingesunkene Augen
  • Benommenheit.

Bei Säuglingen unter 6–9 Monaten: eingesunkene Fontanelle.

Maßnahmen

  • So viel Trinken wie möglich. Wunschgetränke – außer Alkohol – sind erlaubt. Stark säurehaltige und übersüße Getränke sind aber zu meiden (z. B. reine Fruchtsäfte oder auch das immer wieder gegen Durchfall gepriesene Cola). Die bei Durchfallerkrankungen entstehenden Salzverluste können durch Gemüsebrühe oder zweimal täglich eine Messerspitze Salz im Mineralwasser ausgeglichen werden. Insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder sind so genannte Rehydrierungslösungen ideal, die Zucker und Salz enthalten (z. B. Elotrans® Pulver oder Oralpädon®). Ähnliche Lösungen können Sie auch selbst herstellen: Nehmen Sie dazu 5 gestrichene Esslöffel Haushaltszucker plus 1,5 gestrichene Teelöffel Kochsalz plus 1 Glas (150 ml) Fruchtsaft. Der Fruchtsaft enthält Kalium (der beste Kaliumlieferant ist Orangensaft). Das Ganze mit stillem Mineralwasser oder abgekochtem Leitungswasser auf etwa 300 ml auffüllen. Die Mischung sollte nicht salziger als Tränen schmecken und nicht länger als einen Tag aufbewahrt werden.
  • Falls die Zufuhr von Flüssigkeit nicht möglich ist, rufen Sie umgehend einen Arzt oder bringen Sie den Betroffenen gleich ins Krankenhaus. In schweren Fällen wird eine Infusionsbehandlung im Krankenhaus durchgeführt. Auf keinen Fall sollten Sie Kleinkindern oder älteren Menschen mit schon vorangeschrittener Austrocknung Medikamente gegen Durchfall verabreichen.
  • Körperliche Schonung
  • Ab dem zweiten oder dritten Tag Aufbaukost: geriebene Äpfel, Zwieback, Salzstangen, Knäckebrot, Haferschleim, Karottensuppe, Joghurt.

Den Durchfall stoppende Medikamente wie z. B. Imodium® sind ein „zweischneidiges Schwert“: Sie sollten, wenn überhaupt, nicht ohne ärztlichen Rat eingenommen werden, weil sie die Verweildauer von Lebensmittelgiften im Darm und damit die Durchfalldauer verlängern können.

Von: Dres. med. Katharina und Sönke Müller; Dr. med. Arne Schäffler
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Mini-Apotheke für den Spielplatz

Nackte Knie trifft´s bei kleinen Unfällen auf dem Spielplatz besonders leicht.

Mini-Apotheke für den Spielplatz

Für kleine Blessuren gerüstet

Von der Schaukel gefallen und das Knie aufgeschürft, am Klettergerüst einen Splitter eingefangen: Auf dem Spielplatz kommt es schnell zu kleinen Unfällen. Kein Problem, wenn man eine kindgerechte Mini-Notfall-Apotheke dabei hat.

Kältekompressen und Zahnbox

Laufen, rutschen, hüpfen und toben: Gerade bei gutem Wetter ist auf den Spielplätzen richtig viel los. Damit man bei kleineren Blessuren nicht gleich die Heimreise antreten muss, sollte man immer eine kleine Spielplatz-Notfall-Apotheke parat haben. Dort hinein gehören:

  • Kälte-Sofort-Kompressen. Sie werden durch Drücken oder Schütteln aktiviert und kühlen angenehm bei Prellungen, Insektenstichen oder durch Rutschen ausgelösten kleinen Verbrennungen. Solche Sofort-Kompressen gibt es samt Beratung in der Apotheke.
  • Zeckenzange und Pinzette. Damit lassen sich nicht nur Zecken, sondern auch kleine Splitter gut entfernen. Wer zusätzlich eine Taschenlupe einsteckt, kann die kleinen Biester besser ausfindig machen.
  • Pflaster und Verbandsmaterial. Um für kleine Verletzungen oder Schürfwunden gewappnet zu sein, packt man am besten zwei oder drei verschiedene Größen ein. Praktisch sind auch spezielle Fingerpflaster.
  • Ampulle mit Kochsalz. Mit steriler NaCl-Lösung lassen die Augen ausspülen, wenn ein Insekt hineingeflogen ist. Auch zum Spülen kleiner Wunden ist NaCl gut geeignet.
  • Desinfektionsmittel. Besonders praktisch sind Sprays, um kleine Wunden zu desinfizieren.
  • Brand- und Wundgel. Kühlende Gele helfen bei leichten Verbrennungen, z. B. wenn das Kind am Sisalseil des Klettergerüsts abgerutscht ist oder sich beim Rutschen die Haut verbannt hat.
  • Rettungsbox für Zähne. Neigen Kinder zu besonders wilden Spielen, ist die Rettungsbox für Zähne eine gute Idee. Darin befindet sich eine gebrauchsfertige Nährlösung, in der ausgeschlagene Zähne oder Zahnbruchstücke 48 h aufbewahrt und sicher zur Zahnärzt*in transportiert werden können. Auf diese Weise erhöht sich die Chance auf eine erfolgreiche Replantation des Zahns. Zahn-Rettungsboxen gibt es von verschiedenen Herstellern, sie sind im Internet und in der Apotheke erhältlich.

Spezialtasche schützt Pflaster & Co.

Zum Transport der Spielplatz-Apotheke sollte man sich eine spezielle Tasche zulegen, in der die Utensilien wasserdicht, bruchsicher und geschützt vor Sonneneinstrahlung transportiert werden können. Auf diese Weise hat man die ganze nötige Ausrüstung schnell zur Hand und muss sie nicht für jeden Ausflug erst zusammensuchen.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Westend61/imago-images.de