Gesundheit heute

Augenverletzungen

Am häufigsten entstehen Augenverletzungen durch einen Schlag gegen den Augapfel, durch Fremdkörper im Auge oder durch Chemikalien, die ins Auge geraten.

Die meisten im Haushalt verwendeten Chemikalien wie Haushaltsalkohol, Seife, Terpentin oder Öle reizen das Auge zwar stark, aber nur kurzzeitig. Gefährlich sind vor allem Säuren und Laugen wie WC-Reiniger oder Kalk.

Anzeichen und Beschwerden

  • Andauernde Schmerzen im Auge oder bei Augenbewegungen
  • Das Auge juckt, tränt, ist gerötet oder getrübt.
  • Verschwommene Sicht
  • Die Pupillen sind ungleich groß oder nicht mehr rund.
  • Geschwollene Lider.

Maßnahmen

Befindet sich der Fremdkörper im Augenwinkel, so entfernen Sie ihn mit dem Zipfel eines sauberen Taschentuchs. Befindet sich der Fremdkörper unter dem Lid, soll der Betroffene weit nach oben und unten blicken. Sieht er nach oben, ziehen Sie das Unterlid nach unten, sieht er nach unten, ziehen Sie das Oberlid nach oben. Sehen Sie einen Fremdkörper, so entfernen Sie ihn mit dem Zipfel eines Taschentuchs. Gelingt das Entfernen des Fremdkörpers nicht, waschen Sie das Auge mit lauwarmem Wasser aus. Das Auge dabei ein paar Mal auf- und zumachen. Sitzt ein Fremdkörper im Auge fest, etwa im Bereich der Pupille oder der Iris, so rühren Sie ihn nicht an, er muss vom Augenarzt entfernt werden.

Sind Chemikalien oder Staub ins Auge gelangt, waschen Sie das Auge intensiv aus (Anleitung). Suchen Sie in jedem Fall anschließend sicherheitshalber einen Augenarzt auf.

Bei Anschwellung, wenn das Auge nicht schmerzt, legen Sie eine kühle Kompresse auf das Auge.

Von: Dres. med. Katharina und Sönke Müller; Dr. med. Arne Schäffler
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Keine Wasserperlen für Kleinkinder!

Wasserperlen können ihr Volumen bis auf das Fünfache vergrößern und auf diese Weise in Gehörgängen und Darm gehörigen Schaden anrichten.

Keine Wasserperlen für Kleinkinder!

Darm, Ohr und Nase in Gefahr

Viele Kinder lieben es, mit Wasser- oder Zauberperlen zu spielen. Doch die kleinen bunten Kügelchen sind gefährlich. Werden sie verschluckt oder ins Ohr gesteckt, drohen schwere gesundheitliche Folgen.

Ausdehnung bis zum Fünffachen

Wasserperlen sind Kügelchen aus Polyacrylamid und wurden ursprünglich als Wasserreservoir für Schnittblumen entwickelt. Unter dem Namen Zauberperlen oder Glibberkugeln konnten die kleinen Kunststoffkugeln auch die Kinderzimmer erobern. Denn die weniger als 1 cm großen bunten Perlen haben es in sich: Sie dehnen sich bei Kontakt mit Wasser auf das bis zu Fünffache aus und können sich oft auch klebrig verbinden. Benutzt werden sie nicht nur zum Spielen oder Zaubern. Manche Hersteller bieten sie auch als Sensorik-Kugeln zur Förderung motorischer Fähigkeiten an.

Die kleinen Kugeln bergen jedoch ein großes Risiko. Da sie bunt und weich sind, können sie leicht mit Bonbons verwechselt werden. Nach dem Verschlucken landen sie im Darm und schwellen dort durch die Aufnahme von Flüssigkeit an. Mit lebensgefährlichen Folgen, wie ein Fall aus den USA zeigt. Dort hatte sich ein zehn Monate alter Junge eine einzige Zauberperle einverleibt und einen Darmverschluss erlitten. Die Ärzte konnten ihn retten, mussten jedoch einen Teil des Dünndarms entfernen.

Hörverlust und Atemnot

Doch nicht nur der Darm ist durch die Perlen in Gefahr. Wenn die Kügelchen ins Ohr gesteckt werden und dort aufquellen, kann das Trommelfell zerreißen. Im schlimmsten Fall führt dies zu Hörverlust. Besteht der Verdacht, dass ein Kind sich eine Wasserperle ins Ohr gesteckt hat, sollte deshalb sofort die Hals-Nasen-Ohrenärzt*in aufgesucht werden.

Auch in der Nase haben die Perlen nichts zu suchen. Dort schädigen sie die Nasenschleimhaut und lösen Schnupfen und allgemeine Beschwerden wie Unruhe und Appetitlosigkeit aus. Gelangen die Kugeln in die Bronchien, kann dies zu Lungenentzündung und schwerste Atemnot führen.

Ältere Geschwister über Gefahr aufklären

Für Kleinkinder sind solche Perlen als Spielzeug nicht geeignet, warnt Kinderarzt Till Dresbach von der Uniklinik Bonn. Auch größere Kinder sollten nur unter Aufsicht damit spielen. Ältere Geschwister müssen über die Gefahren der Wasserperlen aufgeklärt werden – damit sie ihre kleinen Geschwister nicht etwa damit füttern oder die Dinger zum Spaß in Ohr oder Nase stecken.

Quellen: Ärztezeitung, kindernotfall-bonn.de

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Elizaveta Galitckaia / Alamy / Alamy Stock Photos