Gesundheit heute

Wundversorgung

Bei der Wundversorgung können schwerwiegende Fehler auftreten. Deshalb sollte man sich auf die Wundbedeckung und bei stark blutenden Wunden auf die Blutstillung beschränken. Zum Selbstschutz vor einer möglichen Infektion sollte man bei stark blutenden Wunden – falls vorhanden – Einmalhandschuhe tragen.

Maßnahmen

Mit Ausnahme von Bisswunden lassen sich geringfügige Verletzungen selbst behandeln, wenn sie sauber sind, außerhalb des Gesichts liegen und nicht stark bluten. Bei Verletzungen an der Hand sind immer die oberflächlich verlaufenden Sehnen gefährdet. Prüfen Sie deshalb bei Wunden in diesem Bereich grundsätzlich die Beweglichkeit der Finger, bevor Sie sich für eine Behandlung in Eigenregie entscheiden. Eine Selbstbehandlung kommt in Betracht, wenn die Haut lediglich bis zu einer Tiefe von 5 mm durchtrennt ist und tiefer gelegene Strukturen wie Fettgewebe, Muskeln und Sehnen oder innere Organe nicht verletzt sind. Ansonsten erfordern sie eine Behandlung durch den Arzt.

Wenn Fettgewebe in einer Wunde zu erkennen ist oder tiefe Stichverletzungen vorliegen, sollte der Arzt aufgesucht werden.

An anderer Stelle besprochen: Behandlung von Bisswunden, Platzwunden, Schnittwunden und Schürfwunden

Jede Wunde ist anders, und eine falsche Behandlung ist schlimmer als gar keine. Die Wundbehandlung ist deshalb Aufgabe des Arztes. Ist ein Arzt nicht kurzfristig verfügbar, so soll man:

  • Verbrennungen ausgiebig mit Wasser kühlen
  • Verätzungen mit Wasser spülen
  • Wundverbände ausschließlich zur Abdeckung der Wunde anlegen.

Um offene Wunden vor Infektionen zu schützen, sollten sie keimfrei abgedeckt und anschließend verbunden werden. Hierfür verwendet man am besten mehrere Lagen Mullbinden aus dem Verbandskasten. Die Mullstücke sind steril verpackt. Das Dreiecktuch ist nicht steril und somit nicht zur Wundversorgung geeignet.

Das macht der Arzt

Der Arzt wird die Wunde gründlich säubern, desinfizieren und anschließend durch Kleben, Nähen oder Klammern verschließen. Ein Wundverschluss ist allerdings nur innerhalb der ersten sechs Stunden möglich, da sich später zunehmend Keime auf dem verletzten Gewebe ansiedeln und eine primäre Wundheilung verhindern. Ältere Wunden lässt der Arzt in der Regel offen; sie schließen sich langsam von selbst im Rahmen einer sekundären Wundheilung. Auch Bisswunden lässt er wegen der großen Infektionsgefahr offen oder näht sie nur mit wenigen Stichen, damit die infizierte Wundflüssigkeit abfließen kann.

Außerdem wird der Arzt den Impfschutz gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) prüfen und nötigenfalls auffrischen. Bei sauberen, geringfügigen Wunden gilt: Liegt die letzte Impfung länger als zehn Jahre zurück, ist eine Auffrischimpfung erforderlich, möglichst noch am Tag der Verletzung. Bei allen anderen, insbesondere stark verschmutzten Wunden, empfiehlt sich eine Impfung, sofern die letzte mehr als fünf Jahre zurückliegt, ebenso bei unbekanntem oder unvollständigem Impfschutz. Bei Bissen durch unbekannte oder verdächtige Tiere wird zusätzlich eine Tollwutimpfung notwendig.

Silberhaltige Wundauflagen fördern die Wundheilung und beugen einer bakteriellen Infektion vor. Die Leitlinien empfehlen Silberverbände bei Dekubitus, Ulcus crusis, diabetischem Fußsyndrom, Verbrennungen und transplantierter Haut. Nicht verwendet werden Silberverbände hingegen bei sauberen Operationswunden sowie während der Schwangerschaft und Stillzeit.

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster; Dr. med. Arne Schäffler
Zurück

UV-Schutz im Frühling

UV-Index beachten!

Der Winter ist auf dem Rückzug und die ersten Sonnenstrahlen locken ins Freie. Aber Vorsicht: Gerade im Frühling sollte man die UV-Belastung nicht unterschätzen. Welcher UV-Schutz jeweils der richtige ist, verrät der UV-Index.

Warum UV-Schutz?

Sonnenbrand, vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs haben eine gemeinsame Ursache: Ultraviolette Strahlen. Diese Strahlen machen den kurzwelligen Bereich des Sonnenlichts aus und sind weder fühl- noch sichtbar. „Ihre schädliche Wirkung merken wir erst dann, wenn die Hautzellen bereits geschädigt sind und der Körper darauf reagiert“, erklärt Professor Dr. Eckhard, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e.V. (ADP). „Das erzeugt dann ein unangenehmes Gefühl bis hin zu brennenden Schmerzen“, berichtet der Dermatologe.

Was macht den Frühling so gefährlich?

„Unterschätzen Sie nicht die Intensität der Frühlingssonne“, warnt Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. Dass die Sonnenstrahlen im Frühling so gefährlich sind, liegt an einer besonderen meteorologischen Konstellation. Normalerweise schützt die Ozonschicht vor den UV-Strahlen. Jetzt im Frühling fließt ozonarme Luft von den Polkappen und den Subtropen zu uns. Die Ozonschicht wird dünn und löchrig. Dadurch trifft mehr UV-Strahlung auf die Erdoberfläche. Das verlangt nach einem angemessenen UV-Schutz.

UV-Index informiert über Schutzmaßnahmen

Ob Sie einen Regenschirm benötigen, verrät der Wetterbericht. Über den nötigen UV-Schutz informiert der UV-Index (UVI). Der UVI sagt voraus, welche Tageshöchstwerte an sonnenbrandwirksamen UV-Strahlen zu erwarten sind. Er umfasst eine Skala von 1 bis 11+. Jedem Skalenabschnitt sind bestimmte Vorkehrungsmaßnahmen zugeordnet. Beispielsweise erfordern UVI-Werte von 1–2 keinen UV-Schutz. Ab einem UVI-Wert von 3 werden T-Shirt, Sonnenschutzmittel und Kopfbedeckung erforderlich. Bei UVI-Werten über 8 ist es besser, mittags nicht nach draußen zu gehen.

Was tun gegen UV-Belastung?

Das Bundesamt für Strahlenschutz veröffentlicht alle drei Tage auf seiner Webseite UVI-Werte für zehn Vorhersagegebiete in Deutschland. Im Frühling sind UVI-Werte zwischen 4 und 6 zu erwarten. Gut vorbereitet ist, wer sich langsam an die Frühlingssonne gewöhnt. Beispielsweise, indem er mittags einen sonnengeschützten Ort aufsucht.

Quelle: Deutsche Krebshilfe

Von: Susanne Schmid/ Sara Steer