Gesundheit heute

Fremdkörper in Speiseröhre und Magen

Ein Fremdkörper in der Speiseröhre oder im Magen ist in der Regel – im Gegensatz zum Fremdkörper in der Luftröhre – kein Notfall. Kleinere Fremdkörper werden fast immer innerhalb von drei Tagen wieder ausgeschieden.

Größere Fremdkörper können jedoch in der oberen Enge der Speiseröhre stecken bleiben. Betroffen sind typischerweise Kleinkinder, die beim Spielen Münzen, Nüsse oder Spielzeugteile verschlucken. Bei Erwachsenen handelt es sich überwiegend um Fischgräten, Knochensplitter oder Prothesenteile. Je nach Lage und Größe des verschluckten Gegenstands entstehen Beschwerden wie Druckgefühl, Stiche oder Schmerzen in den unteren Rachenabschnitten in Höhe des Kehlkopfs oder hinter dem Brustbein sowie Schluckbeschwerden.

Maßnahmen

Normalerweise helfen dieselben Tipps wie bei Fremdkörpern in der Luftröhre.

Bei verschluckten Heftzwecken, Nadeln oder Knopfbatterien ist zur Sicherheit ein Arzt aufzusuchen, der gegebenenfalls eine Röntgenaufnahme macht. Sitzt die Batterie nach sechs Stunden immer noch im Magen, so entfernt man sie durch eine Magenspiegelung, da sie durch den Magensaft zersetzt würde und ihr giftiger Inhalt austreten könnte. Auch sehr scharfe Gegenstände werden durch eine Magenspiegelung entfernt – gelingt dies nicht, so wird der Arzt trotzdem erst nach einigen Tagen zu einer offenen Operation mit Öffnung der Bauchwand raten, denn viele der Fremdkörper werden trotz ihrer scharfkantigen Form problemlos ausgeschieden.

Verschluckte Münzen werden fast immer innerhalb von ein paar Tagen bis zu einer Woche wieder ausgeschieden – ohne Verletzungen oder Schmerzen. Vergiften wird sich Ihr Kind an einem Cent oder anderem Euro-Kleingeld nicht (dies gilt jedoch nicht für alle Währungen). Wenn Ihr Kind würgt, viel „speichelt“, erbricht oder Schmerzen beim Schlucken oder in der Brust hat, sollten Sie sofort zum Arzt gehen. Auch bei Bauchschmerzen oder Unruhe gehört das Kind in die Klinik – die Münze könnte dann in der Speiseröhre feststecken. Die Münze muss in diesem Fall durch eine Magenspiegelung „herausgefischt“ werden. Das gilt auch, wenn eine größere Münze zwar bis in den Magen gelangt ist, dann aber nicht „weiter“ will. Wenn die Münze nach einer Woche noch immer nicht im Stuhl war, wird wahrscheinlich geröntgt und die Münze gegebenenfalls durch eine Spiegelung geborgen.

Von: Dres. med. Katharina und Sönke Müller; Dr. med. Arne Schäffle
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Mini-Apotheke für den Spielplatz

Nackte Knie trifft´s bei kleinen Unfällen auf dem Spielplatz besonders leicht.

Mini-Apotheke für den Spielplatz

Für kleine Blessuren gerüstet

Von der Schaukel gefallen und das Knie aufgeschürft, am Klettergerüst einen Splitter eingefangen: Auf dem Spielplatz kommt es schnell zu kleinen Unfällen. Kein Problem, wenn man eine kindgerechte Mini-Notfall-Apotheke dabei hat.

Kältekompressen und Zahnbox

Laufen, rutschen, hüpfen und toben: Gerade bei gutem Wetter ist auf den Spielplätzen richtig viel los. Damit man bei kleineren Blessuren nicht gleich die Heimreise antreten muss, sollte man immer eine kleine Spielplatz-Notfall-Apotheke parat haben. Dort hinein gehören:

  • Kälte-Sofort-Kompressen. Sie werden durch Drücken oder Schütteln aktiviert und kühlen angenehm bei Prellungen, Insektenstichen oder durch Rutschen ausgelösten kleinen Verbrennungen. Solche Sofort-Kompressen gibt es samt Beratung in der Apotheke.
  • Zeckenzange und Pinzette. Damit lassen sich nicht nur Zecken, sondern auch kleine Splitter gut entfernen. Wer zusätzlich eine Taschenlupe einsteckt, kann die kleinen Biester besser ausfindig machen.
  • Pflaster und Verbandsmaterial. Um für kleine Verletzungen oder Schürfwunden gewappnet zu sein, packt man am besten zwei oder drei verschiedene Größen ein. Praktisch sind auch spezielle Fingerpflaster.
  • Ampulle mit Kochsalz. Mit steriler NaCl-Lösung lassen die Augen ausspülen, wenn ein Insekt hineingeflogen ist. Auch zum Spülen kleiner Wunden ist NaCl gut geeignet.
  • Desinfektionsmittel. Besonders praktisch sind Sprays, um kleine Wunden zu desinfizieren.
  • Brand- und Wundgel. Kühlende Gele helfen bei leichten Verbrennungen, z. B. wenn das Kind am Sisalseil des Klettergerüsts abgerutscht ist oder sich beim Rutschen die Haut verbannt hat.
  • Rettungsbox für Zähne. Neigen Kinder zu besonders wilden Spielen, ist die Rettungsbox für Zähne eine gute Idee. Darin befindet sich eine gebrauchsfertige Nährlösung, in der ausgeschlagene Zähne oder Zahnbruchstücke 48 h aufbewahrt und sicher zur Zahnärzt*in transportiert werden können. Auf diese Weise erhöht sich die Chance auf eine erfolgreiche Replantation des Zahns. Zahn-Rettungsboxen gibt es von verschiedenen Herstellern, sie sind im Internet und in der Apotheke erhältlich.

Spezialtasche schützt Pflaster & Co.

Zum Transport der Spielplatz-Apotheke sollte man sich eine spezielle Tasche zulegen, in der die Utensilien wasserdicht, bruchsicher und geschützt vor Sonneneinstrahlung transportiert werden können. Auf diese Weise hat man die ganze nötige Ausrüstung schnell zur Hand und muss sie nicht für jeden Ausflug erst zusammensuchen.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Westend61/imago-images.de