Gesundheit heute

Fremdkörper in der Scheide oder Harnröhre

Bei Kindern sind es meist Arztspiele, bei erwachsenen Frauen ein vergessener oder „verlorener“ Tampon (z. B. durch Abreißen des Bändchens) – Fremdkörper in der Scheide (Vagina) sind nichts Seltenes. Wenn die Gegenstände stumpf sind, ist die Gefahr von Schäden gering. Ungewöhnlich sind Fremdkörper im After oder in der Harnröhre. Sie sind oft gewollt eingeführt, z. B. bei ungewöhnlichen Sexualpraktiken oder Doktorspielen. Hier ist in jedem Fall der Urologe oder ein Krankenhaus aufzusuchen. Nicht selten dienen Körperöffnungen wie der Enddarm als Versteck von Schmuggelware, hauptsächlich von Drogen.

Anzeichen und Beschwerden

Anzeichen sind ein Fremdkörpergefühl oder Schmerzen im Genitalbereich. Bei einem Fremdkörper in der Scheide kommt es häufig zu blutigem, eventuell unangenehm riechenden Ausfluss. Bei Fremdkörpern in der Harnröhre sind es Schmerzen beim Wasserlassen. Entzündet sich die Harnröhre, so kommt es ebenfalls zu Ausfluss und noch stärkeren Schmerzen.

Maßnahmen

Ein „verlorener“ Tampon kann vorsichtig selbst herausgeholt werden. Gelingt dies nicht, ist ein Frauen- oder Kinderarzt aufzusuchen. Bei allen anderen, feststeckenden Fremdkörpern gilt: Sofort Kinder-, Frauenarzt oder Urologe aufsuchen oder ins Krankenhaus gehen!

Das Anfassen des Genitalbereichs, insbesondere der Scheide, durch (fremde) Erwachsene kann größere Kinder, insbesondere Mädchen, traumatisieren. Fremdkörper sollten am ehesten von den Eltern oder von medizinischem Fachpersonal in Beisein eines Elternteils entfernt werden.

Von: Dres. med. Katharina und Sönke Müller; Dr. med. Arne Schäffle
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Vorsicht beim Sprung ins Wasser

Bei großen Temperaturunterschieden kann der Sprung ins Wasser gefährlich werden.

Vorsicht beim Sprung ins Wasser

Achtung Kälteschock

Was gibt es Schöneres, als bei großer Hitze ins kühle Nass zu springen? Doch hier ist Vorsicht angesagt: Durch einen Kälteschock kann die Erfrischung lebensbedrohlich sein.

Tauchreflex hält Wasser aus den Atemwegen

In der Sommerhitze sind Badeseen und das Meer verlockend. Denn je nach Lage ist das Wasser noch kühl genug für eine Erfrischung. Unvermittelt oder überhitzt sollte man allerdings nicht in kalte Gewässer springen. Denn dann droht ein lebensgefährlicher Kälteschock.

Dahinter stecken zwei körpereigene Reflexe. Zum einen der Tauchreflex. Durch ihn hält man unwillkürlich den Atem an, sobald Wasser ins Gesicht gelangt. Der Tauchreflex sorgt dafür, dass kein Wasser in die Atemwege eindringt. Gleichzeitig wird das parasympathische Nervensystem aktiviert und dadurch der Herzschlag verlangsamt.

Schnellatmung arbeitet dagegen

Ist das Wasser aber sehr kalt bzw. der Temperaturunterschied von Wasser und Außentemperatur sehr groß, kommt es zu einem gegenteiligen Reflex, und zwar zu einer Hyperventilation. Darunter versteht man eine beschleunigte und vertiefte Atmung. Diese Schnellatmung hebelt den Tauchreflex aus und verhindert das unwillkürliche Luftanhalten: Jetzt kann Wasser in die Lunge eintreten und die Betroffene droht, zu ertrinken. Gleichzeitig fehlt die Luft, um nach Hilfe zu rufen.

Herzkranke besonders gefährdet

Auch ohne diese Reflexe kann ein Kältereiz durch Wasser gefährlich sein. Denn dadurch ziehen sich die Blutgefäße in Armen und Beinen zusammen und es steigen Blutdruck und Herzschlag. Bei Patient*innen mit Herzerkrankungen kann dies zu Herzrhythmusstörungen oder Herzstillstand führen.

Gegen Kälteschock und Kältereiz vorzubeugen ist einfach. Langsam ins Wasser gehen, auch wenn es vermeintlich warm genug ist. Ganz wichtig: Mit Alkohol zurückhalten. Der erweitert die Gefäße, was die Kreislaufbelastung noch zusätzlich vergrößert.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: sun ok/shutterstock.com