Gesundheit heute

Untersuchung von Mund und Rachen

Zur Untersuchung von Mundhöhle und Mundrachen benutzt der HNO-Arzt üblicherweise einen Mundspatel und eine Stirnlampe bzw. einen Stirnspiegel. Damit kann er den Zustand der Schleimhaut, der Zunge und der Gaumenmandeln beurteilen. Bei der indirekten Spiegeluntersuchung des Nasenrachens führt der Arzt einen kleinen abgewinkelten Spiegel durch die Mundhöhle hinter den weichen Gaumen. Hierzu muss er die Zunge mit dem Spatel herunterdrücken, was bei empfindlichen Menschen einen Würgereflex auslöst. Bei Bedarf betäubt der Arzt die Schleimhaut mit einem Spray (z. B. Xylocain®). Lässt sich der Nasenrachen auf diesem Weg nicht ausreichend beurteilen, führt der Arzt ein Endoskop über die Nase ein (Nasenspiegelung) und schiebt es in den Nasenrachen vor (endoskopische Untersuchung des Nasenrachens).

Zur Sicherung der Diagnose kann der Arzt neben den genannten Maßnahmen bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT oder Kernspin einsetzen, sie sind vor allem zur detaillierten Darstellung der Knochen- bzw. Weichteilstrukturen sinnvoll.

Von: Prof. Dr. med. Gerhard Grevers, Dr. Ute Koch, Thilo Machotta, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Rauchstopp nützt auch Krebskranken

Schluss mit dem Rauchen: Das lohnt sich auch noch mit der Diagnose Lungenkrebs.

Rauchstopp nützt auch Krebskranken

20 Monate länger leben

Nichtrauchen schützt vor Lungenkrebs, das ist bekannt. Doch nützt ein Rauchstopp auch noch, wenn der Krebs schon in der Lunge sitzt? Auf jeden Fall, zeigt eine neue Studie.

Weiterrauchen trotz Lungenkrebs?

In Deutschland erkranken jährlich etwa 85 000 Menschen an Lungenkrebs, weil sie geraucht haben oder noch rauchen. Manche Patient*innen geben die ungesunde Gewohnheit auf, sobald sie die Diagnose „Lungenkrebs“ erhalten. Andere meinen, dass sich ein Rauchstopp dann nicht mehr lohnt – und rauchen einfach weiter.

Doch damit verschenken sie wertvolle Lebenszeit, wie eine Studie an 517 neu diagnostizierten Lungenkrebspatient*innen zeigt (89% Männer, Durchschnittsalter bei Diagnose 61 Jahre). Alle Patient*innen wurden vor der Therapieaufnahme zu ihrem Lebensstil befragt. In den folgenden Jahren ermittelten die Forscher*innen anhand der Krankenakten jährlich das Fortschreiten des Tumors, den Gesundheitszustand und die Form der Therapie. In der durchschnittlich sieben Jahre dauernden Nachbeobachtungszeit verstarben 327 der Betroffenen, 273 von ihnen an ihrem Lungenkrebs.

Mehr als die Hälfte raucht weiter

43% der Lungenkrebspatient*innen hatten nach der Diagnose mit dem Rauchen aufgehört. Das zahlte sich aus: Ihre Überlebenszeit war mit 6,6 Jahren um 21,6 Monate länger als die der noch immer Rauchenden (4,8 Jahre). Auch verlängerte sich bei ihnen die Phase, in der ihr Tumor nicht weiter fortschritt (5,7 Jahre vs. 3,9 Jahre bei den Raucher*innen). Zudem lag die 5-Jahres-Überlebensrate bei den Nicht-Mehr-Rauchenden mit 61% höher als bei den Rauchenden (49%.).

Rauchstopp senkt Sterberisiko

Unter Berücksichtigung anderer Einflussfaktoren (Alter, Begleiterkrankungen) berechneten die Wissenschaftler*innen auch das Sterberisiko. Es ergab sich, dass die Lungenkrebspatient*innen mit Rauchstopp ein um 25% niedrigeres Risiko hatten, an ihrem Lungenkrebs zu versterben. Dieser Effekt war unabhängig davon, ob sie vorher viel oder wenig geraucht hatten und wie weit fortgeschritten der Lungenkrebs war.

Lungenkrebspatient*innen können ihre Überlebenszeit mit einem Rauchstopp erheblich steigern, betont das Forscherteam. Es ist also nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören. Hilfe und Beratung dafür dabei bieten die Apotheken und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter www.rauchfrei-info.de.

Quellen: SpringerMedizin, Deutsches Krebsforschungszentrum

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: wavebreakmedia/shutterstock.com