Gesundheit heute

Brücken

Brücken überspannen Lücken zwischen noch bestehenden Zähnen, die einen oder mehrere Zähne breit sind. Eine Brücke kann auch mehrere Lücken zwischen mehreren Zähnen bedecken oder einen fehlenden endständigen Zahn ersetzen (Freiend-Brücke). Brücken werden in der Regel aus Metall gegossen und an den sichtbaren Flächen mit einer zahnfarbenen Kunststoff- oder Keramikschicht überzogen. Eine Herstellung ganz aus Keramik ist ebenfalls möglich, häufig werden Aluminiumoxid oder Zirkoniumoxid verwendet. Vollkeramik ist jedoch relativ teuer.

Eine Brücke ist vor allem dann sinnvoll, wenn ihre Pfeiler (Zähne oder Implantate) noch stabil sind und noch lange halten können. Brücken sind gut verträglich und helfen, den Kiefer zu erhalten, da er ähnlich wie bei einem vollständigen Gebiss belastet wird. Sie halten etwa 10–15 Jahre. Bei sehr großen Lücken sollte eine Brücke einen zusätzlichen Haltepunkt in der Mitte haben (z. B. ein Implantat), dann kann sie durchaus den halben Kiefer überspannen.

Eine Brücke wird wie Kronen anhand von Abdrücken aus Metall gegossen bzw. aus einem Keramikblock gefräst. Die Pfeilerzähne erhalten Kronen oder Inlays, an denen die Brücke auf den Zähnen aufliegt. Dabei muss jedoch relativ viel gesunde Zahnsubstanz von den Pfeilern weggeschliffen werden. Alternativ klebt der Zahnarzt die Brücke nur fest (Klebebrücke, Maryland-Brücke). Diese Konstruktion ist jedoch nicht so stabil und nur im Frontzahnbereich geeignet.

Die Krankenkasse gewährt zur Versorgung einer Lücke im Seitenzahnbereich abhängig von der Lage und der Verblendgrenze einen Zuschuss. Die Regelversorgung ist eine teilweise kunststoffverblendete Brücke aus nicht-edlen Metallen. Eine Brücke aus Gold oder aus Keramik verursacht zusätzliche Kosten, die selbst gezahlt werden müssen.

Von: Dr. med. dent. Gisbert Hennessen, Thilo Machotta, Dr. med. Arne schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Mit Fluorid, aber ohne Titandioxid

Zähne putzen macht Spaß und die Beißerchen kariesfest – sofern ausreichend Fluoride in der Zahnpasta sind.

Mit Fluorid, aber ohne Titandioxid

Worauf achten bei Kinderzahnpasta?

Zähneputzen ist selbstverständlich – auch bei den Allerkleinsten. Doch welche Zahnpasta ist die richtige für Kinder? Und wie soll geputzt werden?

Zahnschutz auf mehreren Ebenen

Um Kinderzahnpasten wird schon lange gestritten. Fluoride sorgen dabei immer wieder für Diskussionen: Einerseits verspricht man sich von ihnen einen umfassenden Schutz der Zähne vor Karies. Sie verbessern die Mineralisierung der Zähne. Außerdem bilden sie mit Kalzium eine Art Deckschicht um die Zähne und neutralisieren Säuren, die den Zahnschmelz gefährden. Schließlich dringen Fluoride in Bakterien ein und hindern diese, kariesfördernde Säuren zu bilden.

Kritiker*innen befürchten allerdings, dass der Zusatz von Fluoriden auch schädlich sein könnte. Wird zuviel Fluorid eingenommen, kommt es zur Fluorose mit gelblich-bräunlichen Flecken auf den Zähnen. Auch Knochenschäden sind möglich. In der richtigen Dosierung kommt dies allerdings nicht vor, unterstreichen Expert*innen.

Deshalb ist es wichtig, bei Kindern auf die richtige Menge an Fluoriden zu achten. Kinder- und Zahnärzt*innen empfehlen folgendes Vorgehen:

  • Ab der Geburt bis zum ersten Zahn sollen die Fluoride als Tablette zugeführt werden.
  • Zwischen dem ersten Zahn und dem ersten Geburtstag haben Eltern zwei Möglichkeiten: Entweder sie geben dem Kind das nötige Fluorid weiter über Tabletten und putzen die Zähnchen zunächst mit fluoridfreier Zahnpasta. Oder sie lassen die Tabletten weg und nutzen fluoridhaltige Kinderzahnpasta.
  • Ab dem ersten Geburtstag sollen alle Kinder fluoridhaltige Zahnpasta verwenden.

Erst reiskorngroße, später erbsgroße Menge

Auch die Dosierung der fluoridhaltigen Kinderzahnpasta ist wichtig. Hier empfehlen Expert*innen, ab dem ersten Milchzahn die Zähnchen zweimal täglich mit einer reiskorngroßen Menge Kinderzahnpasta zu putzen (1000 ppm Fluorid). Vom zweiten bis zum sechsten Geburtstag kommt zweimal die gleiche Zahnpasta (1000 ppm Fluorid) in Erbsengröße auf die Bürste. Kinder über sechs Jahren verwenden zweimal täglich eine höher dosierte Zahnpasta (1500 ppm), die sie über die ganze Bürstenkopflänge auftragen.

Damit diese Portionen ausreichend Fluoride zuführen, muss der Fluoridgehalt der Zahnpasta stimmen. Stiftung Warentest hat 21 Kinderzahnpasten unter die Lupe genommen. In puncto Kariesprophylaxe durch Fluoridgehalt haben zwölf Pasten die Note sehr gut erhalten.

Titandioxid ist kritisch

Allerdings fanden die Tester*innen in neun Zahncremes den kritischen Farbstoff Titandioxid. Auch um diesen Stoff wird noch gestritten, er soll toxisch auf die Gene wirken. Dieser Vorwurf wurde bisher weder nachgewiesen noch entkräftet, das Bundesamt für Risikobewertung hat dazu eine Studie beauftragt. Insgesamt hält Stiftung Warentest deshalb nur drei Kinderzahnpasten für geeignet. Alle anderen schützen entweder nicht ausreichend vor Karies oder enthalten Titandioxid.

Quellen: pta heute, Stiftung Warentest, Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: alekso94/shutterstock.com