Gesundheit heute
Retinierte und verlagerte Zähne sowie Weisheitszähne
Retinierter Zahn (zurückgehaltener Zahn): Nicht oder nur teilweise durchgebrochener Zahn.
Verlagerter Zahn: Am falschen Platz oder in die falsche Richtung durchbrechender Zahn.
Müssen bei Kindern Milchzähne vorzeitig entfernt werden, können die nachkommenden Zähne am Durchbruch gehindert sein, da sich die Knochendecke über ihnen häufig wieder geschlossen hat.
Wann zum Arzt
In den nächsten vier Wochen, wenn sich die vorderen Zähne ineinander zu schieben scheinen
In den nächsten Tagen, wenn sich das Zahnfleisch beim Durchbrechen des Weisheitszahns entzündet.
Das macht der Arzt
Um retinierte und verlagerte Zähne sicher beurteilen zu können, benötigt der Zahnarzt ein Röntgenbild. Je nachdem, ob der Zahn nur Schwierigkeiten beim Durchbrechen hat oder ob er andere Zähne gefährdet, hilft der Arzt ihm dann entweder beim Durchbruch oder er entfernt ihn so bald wie möglich. Wenn aus ärztlicher Sicht nichts dagegen spricht, können verlagerte Zähne, die andere Zähne nicht gefährden, an der falschen Stelle durchbrechen und anschließend im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung mit einer festen Zahnspange an die passende Stelle der Zahnreihe manövriert werden.
Probleme beim Durchbruch von Weisheitszähnen. Wenn sich das Zahnfleisch beim Durchbruch des Weisheitszahns entzündet, entfernt der Zahnarzt nach einer örtlichen Betäubung vorsichtig die entzündeten Teile und legt den Zahn frei. Innerhalb weniger Tage heilt die Entzündung ab und der Zahn kann wie ein normaler Backenzahn benutzt werden.
Wenn ein Weisheitszahn nicht vollständig durchbrechen kann, kommt es bei unzureichender Reinigung unter der Zahnfleischkapuze zur Infektion und Entzündung des umliegenden Gewebes mit Schwellung und teils starken Schmerzen. Im akuten Stadium der Entzündung spült der Zahnarzt die Nische mit einem antibakteriellen Mittel und legt einen Medikamenten-Streifen unter die Zahnfleischkapuze. Dieser muss ggf. mehrmals gewechselt werden, bis die akute Entzündung abgeheilt ist. Da die Infektionen häufig wiederkommen, ist zu erwägen, den Zahn in einem entzündungsfreien Intervall zu entfernen.
Weisheitszähne sind die letzten Zähne, die im Gebiss durchbrechen, sodass sie sich oft nicht mehr regulär in die Zahnreihe einfügen. Häufig werden sie aus diesem Grund entfernt.
Zweimal täglich Zähne putzen – aber bitte mit einer sauberen Zahnbürste.
Auf Borstenhygiene achten
Keimfalle Zahnbürste
Regelmäßiges Zähneputzen soll Zahnfleisch und Zähne eigentlich gesund halten. Doch achtet man dabei nicht auf die Hygiene, wird die Zahnbürste zur Keimschleuder.
Gründlich schrubben reicht nicht
Mindestens zweimal täglich sollte man die Zähne putzen, damit Karies und Parodontose keine Chance haben. Gefährlich für die Zähne sind nicht nur Keime und Speisereste. Auch der Zahnbelag muss regelmäßig „weggeschrubbt“ werden, weil sich darunter gerne Bakterien verstecken.
Dabei landen die entfernten Speisereste und Keime allerdings nicht komplett im Abfluss. Viele bleiben zwischen den Borsten der Zahnbürste haften – selbst wenn diese nach dem Benutzen ausgespült wird. Das ergaben Laboruntersuchungen von Handzahnbürsten und Bürstenköpfen elektrischer Zahnbürsten. Die Forscher*innen fanden eine Unzahl von Keimen auf den Bürsten, darunter sogar Fäkalkeime aus dem Darm und Schimmelpilze. Letztere gelangen als Sporen aus der Luft zwischen die Borsten und genießen dort durch Feuchtigkeit und Speisereste ideale Wachstumsbedingungen.
Feuchtigkeit vermeiden
Das ist nicht nur eine wenig appetitliche Vorstellung, sondern sogar gesundheitsgefährdend. Denn derart verunreinigten Zahnbürsten übertragen die eigentlich schon entfernten Keime wieder zurück in den Mund. Das wiederum erhöht das Risiko für Karies und Parodontose. Doch die eigene Zahnbürste muss nicht zur Keimschleuder werden, solange man ein paar einfache Regeln beachtet:
- Zahnbürste nach dem Ausspülen immer gut trocknen lassen. Dazu die Bürste aufrecht hinstellen. Noch besser ist es, sie mit einem sauberen trockenen Tuch abzuwischen.
- Keine Schutzkappen oder geschlossene Aufbewahrungsbehälter verwenden! Darunter hält sich die Feuchtigkeit.
- Benutzt man zwei Zahnbürsten und davon je eine morgens und abends im Wechsel, trocknen die Borsten noch besser aus.
- Spätestens nach drei Monaten sollte man die Zahnbürste austauschen.
- Nach einer Erkältung oder einem Magen-Darm-Infekt sollte man sofort die Zahnbürste wechseln, um sich nicht erneut zu infizieren.
Ob andere Maßnahmen wie das Desinfizieren der Zahnbürste mit Mundwasser die Keime ausreichend vernichtet, ist umstritten. Übrigens: Manche Expert*innen raten von Bambuszahnbürsten ab. Diese sollen die Schimmelbildung begünstigen, weil sie unterhalb der Borsten mehr Hohlräume haben.
Quelle: Ökotest