Gesundheit heute

Ozontherapie

Wegen seiner keimtötenden Wirkung wird das sehr reaktionsfreudige Ozongas (O3) zur Desinfektion von Trinkwasser genutzt. Früher wurde es auch zusammen mit Sauerstoff in Magen, Darm, Blase und Scheide eingeblasen, um Infektionen zu behandeln. In der Alternativmedizin soll Ozon die Durchblutung in den feinsten Körpergefäßen verbessern, die Sauerstoffversorgung der Gewebe ankurbeln und das Immunsystem anregen. Die Verfechter berufen sich dazu auf eine Vielzahl von Erklärungen, nach denen Ozon im Körper etwa die roten Blutkörperchen gleitfähiger mache.

Das Ozon wird auf sehr unterschiedlichem Wege an den Patienten gebracht: Es wird z. B. unter die Haut injiziert, mit Hilfe eines Katheters in Körperöffnungen (z. B. den Anus) eingeleitet oder als „ozonisiertes“ Wasser getrunken. Wissenschaftlich ist eine spezifische Wirkung gegen Krankheiten nicht belegt.

Weiterlesen: Die verschiedenen Heilverfahren in Listenform

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Schwere und geschwollene Beine

Venenschwäche pflanzlich behandeln

Schwere Beine, geschwollene Füße und Schmerzen sind typische Symptome für eine Venenschwäche. Für deren Behandlung stehen pflanzliche Arzneimittel zur Verfügung.

Vor allem Frauen leiden – häufig aufgrund einer genetischen Bindegewebsschwäche – unter einer krankhaften Venenerweiterung. Sind die oberflächlichen Venen betroffen, zeigen sich die erweiterten Gefäße als Krampfadern. Haben sich die tieferliegenden Venen erweitert, sodass ihre Venenklappen nur unzureichend schließen, sprechen Mediziner von einer chronisch venösen Insuffizienz, kurz CVI. In der Folge sackt das Blut Richtung Fuß und es kommt zu Druckgefühlen, Schwellungen oder Schmerzen im Bein. „Venenerkrankungen bedürfen schon frühzeitig einer Behandlung, denn die ständige Stauung des Blutes kann im Laufe der Zeit zu einer Gewebeverhärtung führen. Dadurch wird das umliegende Gewebe schlechter mit Sauerstoff versorgt. Je früher die Behandlung daher beginnt, desto besser“, erklärt Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer.

Therapie mit pflanzlichen Arzneimitteln

Zur Eigentherapie einer Venenschwäche stehen verschiedene pflanzliche Arzneimittel – sogenannte Phytopharmaka – zur Verfügung. Unterschieden wird zwischen rationalen Phytopharmaka, die klinische Studien durchlaufen haben, und den traditionell angewendeten Phytopharmaka, deren Anwendung allein auf jahrelanger Erfahrung basiert. Zu den Arzneimitteln, für die klinische Studien existieren, gehören die Extrakte aus Rosskastaniensamen und Roten Weinlaubblättern. Beide reduzieren bestehende Wassereinlagerungen (Ödeme), verhindern deren Neubildung und wirken entzündungshemmend. Der Trockenextrakt des Roten Weinlaubblatts verbessert zudem die Sauerstoffversorgung im Beingewebe und verringert Schmerzen.

Wann eignet sich die Eigentherapie?

„Pflanzliche Arzneimittel können besonders im Anfangsstadium der Erkrankung und begleitend zu einer Kompressionstherapie einen gewissen Erfolg bringen“, berichtet die Apothekerin Günther. „Sie wirken allerdings nur bei regelmäßiger Einnahme in ausreichend hoher Dosierung und erst nach einem Zeitraum von einigen Wochen.“ Es gibt sie rezeptfrei in der Apotheke. Die Expertin warnt jedoch vor einer Selbstmedikation bei Schwangeren, Diabetikern und Patienten mit schwerwiegenden Grunderkrankungen. Auch wenn die Betroffenen unter Hautveränderungen oder schlecht heilenden Wunden leiden, sollte lieber der Arzt aufgesucht werden, rät Günther.

Quelle: Barmer

Von: Sandra Göbel