Gesundheit heute

Reflexzonenmassage

Die Reflexzonenmassage baut auf der Beobachtung auf, dass bestimmte Areale des Körpermantels (Haut, Bindegewebe, Skelettmuskulatur und Knochenhaut) mit inneren Organen in Beziehung stehen. Die zu den Organen führenden Nerven entspringen teilweise demselben Rückenmarksegment wie die zum Körpermantel ziehenden Nerven. Diese Verschaltung von Nerven des Körpermantels mit Nerven der inneren Organe auf Rückenmarkebene erklärt, warum z.B. bei einem Herzinfarkt der Schmerz in den linken Arm ausstrahlt. Über diese Reflexzonen des Körpermantels lassen sich auch die inneren Organe beeinflussen.

Die Reflexzonenmassage stützt sich auf ein wissenschaftlich plausibles Konzept. Die Fußreflexzonenmassage dagegen folgt einer anderen, wissenschaftlich nicht belegten Theorie. Diese Massagetechnik geht von der Vorstellung aus, dass die inneren Organe mit der Fußsohle in Verbindung stehen und jeweils an bestimmten Punkten auf der Fußsohle abgebildet sind. Daher lassen sie sich nach der Theorie der Fußreflexzonenmassage auch von dort aus beeinflussen. Dazu streicht, drückt und reibt der Therapeut an den jeweiligen Organpunkten. Das Konzept wird auch zur Diagnose eingesetzt: Eine veränderte Hautbeschaffenheit oder Schmerzempfinden beim Druck auf einen bestimmten Organpunkt sollen auf Krankheiten in dem jeweils zugeordneten Organ hinweisen.

Die spezifische Wirkung des Verfahrens ist weder plausibel noch wissenschaftlich schlüssig belegt. Unspezifische Wirkungen sind wie bei anderen Massageverfahren aber durchaus anzunehmen.

Die Ausbildung zum Masseur ist staatlich geregelt und endet nach zweieinhalb Jahren mit einer Zulassung als Masseur und medizinischer Bademeister. Masseure dürfen Krankheiten nur auf ärztliche Anordnung behandeln.

In Deutschland übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die klassische Massage, die Reflexzonenmassagen und die Lymphdrainage. Selbst zu tragen sind jedoch neben der Rezeptgebühr 10 % der Behandlungskosten. Eine Fußreflexzonenmassage wird nicht übernommen. Auch Ganzkörpermassagen, fernöstliche und Wellnessmassagen müssen selbst bezahlt werden.

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
Zurück

Ingwer als Heilmittel

Heilpflanze des Jahres 2018

Der Ingwer-Shot – ein Gläschen gepressten Ingwers pur oder mit Zitrone und Honig – soll das Immunsystem in Schwung bringen. Doch Ingwer kann noch mehr für die Gesundheit tun.

Ingwer: Gut für Verdauung und Immunsystem

In der asiatischen Medizin hat Ingwer seit Jahrtausenden einen festen Platz unter den Arzneipflanzen. Nun wird die Heilkraft der Knolle auch in Europa zunehmend bekannt. Nicht ohne Grund trägt Ingwer den Titel „Heilpflanze des Jahres 2018“. Im Wurzelstock des Ingwers befinden sich bis zu drei Prozent ätherisches Öl, das unter anderem die Substanzen beta-Eudesmol, Zingiberen und Curcumen enthält. „Die in der Pflanze enthaltenen Substanzen helfen zum Beispiel gegen Reiseübelkeit und Brechreiz – und zwar vergleichbar gut wie chemische Mittel“, berichtet der Apotheker Sven Seißelberg. Darüber hinaus kurbelt das Immunsystem an, wirkt muskelentspannend und schmerzlindernd.

Ingwer anwenden: Frisch oder als Fertigmittel

Die Apotheke bietet viele verschiedene Darreichungsformen der Ingwer an, etwa Tabletten, Kapseln oder Tropfen. Wer lieber frischen Ingwer verarbeiten möchte, kann diesen zum Beispiel frisch geschält kauen oder als Heißgetränke aufbrühen. Dazu einfach frische Ingwerscheiben mit kochendem Wasser übergießen und einige Minuten ziehen lassen. Damit die wertvollen ätherischen Öle dabei nicht verdampfen, sollte die Tasse oder Kanne bis zum Trinken abgedeckt werden.

Auch pflanzliche Mittel können Wechselwirkungen hervorrufen – da macht Ingwer keine Ausnahme. Seine Inhaltsstoffe hemmen beispielsweise die Blutgerinnung. Wer also gerinnungshemmende Medikamente einnimmt oder chronisch krank ist, sollte Ingwer nur noch Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker als Arzneimittel anwenden. Vorsicht gilt auch für Patienten mit einem sensiblen Magen und Gallensteinen, denn Ingwer fördert die Bildung von Magensäure.

Quelle: Kaufmännische Krankenkasse (KKH)

Von: Sandra Göbel