Gesundheit heute

Künstliche Tränen

Künstliche Tränen Künstliche Tränen (Filmbildner) sind Tränenersatzflüssigkeiten, sie haben praktisch keine Effekte auf den Organismus. Ihre Anwendung ist daher unbedenklich, sie können beliebig häufig getropft werden. Bei empfindlichen Augen oder wenn künstliche Tränen länger angewendet werden, sollten Sie die teureren Präparate ohne Konservierungsmittel bevorzugen, weil es sonst zu Allergien kommen kann.

Künstliche Tränen enthalten – genau wie der natürliche Tränenfilm – Schleim, Wasser und Fette. Als vernetzende Wirkstoffe, die den Tränenfilm stabilisieren, werden den Präparaten künstliche Polymere (z. B. Thilo-Tears® SE-Gel), Hyaluronsäure (z. B. Hylo-Comod®, Biolan®) und Cellulosederivate (z. B. Lacrisic®, Sic-Ophthal®, Lacrigel®) zugesetzt, die teilweise mit Fettbestandteilen kombiniert werden. Je nach Schweregrad wird der Augenarzt eine Empfehlung geben.

Neben den Wirkstoffen spielt die Viskosität eine große Rolle: Es gibt dünnflüssige oder zähflüssige Augentropfen und dickflüssige Gele. Je visköser, also zähflüssiger die Tropfen oder Gele sind, desto länger haften sie an der Augenoberfläche. Dafür dauert es nach der Anwendung länger, bis sie sich auf dem Augapfel verteilt haben und man wieder eine klare Sicht hat. Dünnflüssige Tropfen verteilen sich schnell und führen kaum zu Sichtbeeinträchtigungen. Sie sind daher besser für die Nachbenetzung von Kontaktlinsen geeignet. Über Nacht empfiehlt sich ein Gel.

Von: Dr. med Katharina Munk, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Augen im Homeoffice schützen

Stundenlange Arbeit am Computerbildschirm macht nicht nur die Augen müde.

Augen im Homeoffice schützen

Von Abstand bis Augengymnastik

Bei Homeoffice und Homeschooling sind durch die Dauersitzungen am PC schmerzende, tränende und trockene Augen oft mit inbegriffen. Hier gibt es einfache Tipps, wie man seinen Augen Gutes tut und unangenehmen Folgen vorbeugt.

Nicht für Bildschirme gemacht

Auch wenn das menschliche Auge technisch mit den hochwertigsten Kameras konkurrieren kann – konstruiert ist es für den Gebrauch im Freien und bei sehr viel Licht, erklärt Norbert Pfeiffer, Direktor der Mainzer Universitäts-Augenklinik. Durch stundenlanges im Halbdunkeln auf den Bildschirm starren leiden die Augen immens. Das ist laut Pfeiffer schon im normalen Büroleben so. Wenn Arbeit, Studium und Schule aufgrund der Pandemie ins Homeoffice verlagert werden, wird das Ganze noch schlimmer. Denn im Homeoffice starrt man mangels Ablenkung oft noch viel mehr auf den PC – meist sogar nur auf einen Laptop. Augenärzt*innen befürchten deshalb, dass immer mehr Menschen Augenprobleme entwickeln oder schon bestehende Augenprobleme sich massiv verschärfen.

Monitor einstellen und aus dem Fenster schauen

Zum Glück kann man einiges tun, um seine Augen zu entlasten:

  • Für ausreichend Beleuchtung sorgen! Als Mindestleuchtdichte am Arbeitsplatz gelten 400–500 Lux sein, wobei diffuses Licht alles gleichmäßig ausleuchten sollte.
  • Auch zu Hause einen möglichst großen Bildschirm nutzen. Möglichst wenig am Smartphone lesen, das kleine Display strengt die Augen zusätzlich an.
  • Regelmäßig Pausen einlegen, z. B. nach der 20-20-20-Regel. D.h., alle 20 Minuten für 20 Sekunden etwas fokussieren, das 20 Fuß (6 Meter) entfernt liegt. Wer am Fenster sitzt, schaut am besten in regelmäßigen Abständenin die Ferne.
  • Augen- und Gesichtsgymnastik machen. Augenrollen, Augenzusammenkneifen, Augenaufreißen und Gähnen im Wechsel entspannt die Muskulatur um die Augen herum.
  • Blaulichtanteil vom Monitor reduzieren. Auch wenn es noch nicht hundertprozentig bewiesen ist – zuviel Blaulicht soll der Netzhaut schaden. Um den Blaulichtanteil zu verringern, kann man die Farbtemperatur am Bildschirm auf 5 000 K einstellen oder den Nachtmodus wählen. Brillenträger können sich auch eine Brille mit Blaufilter zulegen.
  • Abstand halten! 40 bis 76 cm zum Monitor sind ideal, die Augen sollten auf der Höhe der Monitoroberkante sein. Außerdem sollte der Bildschirm so stehen, dass Spiegelungen vermieden werden – sie strengen die Augen zusätzlich an.
  • Für mindestens 50% Luftfeuchtigkeit im Raum sorgen. Evtl. Augentropfen oder Augenspray nutzen, Beratung dazu gibt es in der Apotheke.
  • In der Freizeit viel ins Freie gehen statt wieder nur vorm PC oder TV zu hocken.

Ganz wichtig: Bei immer wiederkehrenden Beschwerden oder wenn die Sehkraft nachlässt, zeitnah eine Augenarztpraxis aufzusuchen.

Quellen: Ärztezeitung

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: photothek/imago-images.de