Gesundheit heute

Untersuchung mit der Spaltlampe

Mithilfe der Spaltlampe beurteilt der Augenarzt die vorderen Augenabschnitte: Feinstruktur, Lage und Dicke der Gewebe können bei 6 bis 60-facher Vergrößerung sehr genau untersucht werden. Die Spaltlampe sendet ein schmales, spaltförmiges Lichtbündel aus, das einen optischen Schnitt durch die transparenten Abschnitte des Auges ermöglicht. Bei der Untersuchung sitzt der Patient dem Arzt gegenüber und legt sein Kinn auf eine Stütze. Der Arzt beleuchtet das zu untersuchende Auge mit der Spaltlampe und betrachtet gleichzeitig die vorderen Augenabschnitte durch das im Gerät integrierte Mikroskop.

Mit einem Kontaktglas (Gonioskop), das nach Gabe eines Betäubungstropfens auf das Auge aufgesetzt wird, kann der Augenarzt den Kammerwinkel und damit das trabekuläre Maschenwerk und die Weite des Kammerwinkels beurteilen. Durch einen speziellen Spiegel innerhalb des Kontaktglases wird das gebündelte Untersuchungslicht umgelenkt und der Kammerwinkel beleuchtet.

Von: Dr. rer. nat. Katharina Munk, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Was bringen Blaulichtfilter?

Ob Brillen mir Blaulichtfilter die Augen bei der PC-Arbeit vor Ermüdung schützen, ist fraglich.

Was bringen Blaulichtfilter?

Für Bildschirmarbeit oft empfohlen

Nicht nur beim Neukauf einer Brille bieten Fachgeschäfte gern Gläser mit Blaulichtfiltern an. Auch für Menschen ohne Sehschwäche gibt es inzwischen entsprechende Spezialbrillen. Doch können die Filter die Augen wirklich schützen?

Soll Wachheit am Tag verbessern

Blaulichtfiltern sagt man einige Vorteile nach: Weil sie den blauen Anteil des Lichts von Computerbildschirmen und Smartphones filtern, sollen sie vor einer schnellen Ermüdung der Augen schützen. In der Folge verspricht man sich eine verbesserte Schlafqualität und eine erhöhte Wachheit am Tag. Außerdem wird vermutet, dass das Filtern des blauen Lichts langfristig vor Netzhautschäden bewahrt.

Ob diese Annahmen zutreffen, hat nun ein Forscherteam anhand von 17 kontrollierten Studien untersucht. Die Daten stammten von 619 Erwachsenen, die Brillen mit Blaulichtfiltern oder normale Brillen nutzten. Die Nachbeobachtungszeit bestand aus bis zu fünf Wochen.

Augenstress wird nicht verringert

Die Ergebnisse waren enttäuschend. Die Ermüdung der Augen während der PC-Arbeit wurde durch das Tragen von Brillen mit Blaulichtfiltern nicht verringert. Es gab auch keinen Beweis dafür, dass die Filter die Flickerfrequenz reduzieren. Im Vergleich zu filterlosen Gläsern besserten die Blaulichtfilter-Brillen auch die Wachheit am Tag nicht.

Für eine Aussage über die Schlafqualität reichten die Studiendaten allerdings nicht aus. Und aufgrund der Kürze der Beobachtungszeit ließ sich auch der Einfluss auf eventuelle Netzhautschäden nicht beurteilen.

Nach diesen Ergebnissen sind Blaulichtfilter ungeeignet, die Augenbelastung bei Bildschirmarbeit zu verringern, resümieren die Autor*innen. Um die Effekte der Filter insgesamt beurteilen zu können, sind ihrer Meinung nach dringend größere klinische Studien erforderlich.

Bessere Tipps zum Augenschonen

Wer viel am Bildschirm arbeitet, sollte sich also besser nicht auf den Blaulichtfilter seiner Brille verlassen, sondern folgende Tipps von Augenärzt*innen beherzigen:

  • Einen möglichst großen Bildschirm mit hoher Auflösung und hoher Pixeldichte wählen.
  • Kontraste optimal einstellen – sowohl zu wenig als auch zu starker Kontrast strengen das Auge an. 
  • Pausen machen und den Blick umherschweifen lassen – am besten aus dem Fenster in die Ferne.
  • 20-20-20-Regel anwenden. Das bedeutet, nach 20 Minuten Bildschirmarbeit 20 Sekunden lang ein Objekt fixieren, das 20 Fuß (6 Meter) entfernt ist.

Quelle: Cochrane Library

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Rawf8 / Alamy / Alamy Stock Photos