Gesundheit heute

Spiegelung des Augenhintergrunds

Mit der Spiegelung des Augenhintergrunds (Funduskopie, Ophthalmoskopie), auch kurz Augenspiegelung genannt, beurteilt der Augenarzt oder der Optometrist die innere Oberfläche des Augapfels und stellt so Veränderungen an Netzhaut, Aderhaut, Papille und den versorgenden Blutgefäßen des Auges fest. Bei der Untersuchung blickt der Arzt mit einem elektrischen Augenspiegel (Ophthalmoskop) durch die Pupille hindurch in das Innere des Auges. Trübungen der Hornhaut oder der Linse sowie Blutungen im Auge erschweren den Einblick oder machen ihn unmöglich. Man kann sich die Spiegelung des Augenhintergrunds vorstellen, als ob man durch ein kleines Loch in einen Fußball blickt. Wenn das Loch sehr klein ist, sieht man nur einen kleinen Ausschnitt der Innenwand. Will man einen größeren Bereich oder auch den Teil der Innenwand beurteilen, der nahe des Lochs liegt, muss man das Loch vergrößern und einen Spiegel benutzen. Deshalb weitet der Augenarzt zur Beurteilung von Veränderungen am äußeren Rand der Netzhaut die Pupille mit speziellen Augentropfen.

Bei der indirekten Opththalmoskopie hält der Augenarzt eine Lupe in etwa 13 cm Entfernung bei ausgestrecktem Arm vor das Auge des Patienten. In der anderen Hand hält er die Lichtquelle oder er benutzt einen Untersuchungshelm. Der Arzt kann die Lupe auch in den Strahlengang einer Spaltlampe halten. Das Bild des Augenhintergrunds steht bei der indirekten Opththalmoskopie auf dem Kopf und ist spiegelverkehrt. Der Vorteil gegenüber der direkten Untersuchung ist die größere Übersicht bei allerdings nur 1,5- bis 6-facher Vergrößerung.

Bei der direkten Opththalmoskopie geht der Augenarzt mit dem Augenspiegel möglichst nah an das Patientenauge heran. Das starke Licht des Geräts wird durch einen Spiegel in das Auge gelenkt. Der Arzt sieht ein aufrechtes Bild in etwa 16-facher Vergrößerung, allerdings aufgrund der starken Vergrößerung nur einen kleinen Ausschnitt.

Von: Dr. rer. nat. Katharina Munk, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
Zurück
Was bringen Blaulichtfilter?

Ob Brillen mir Blaulichtfilter die Augen bei der PC-Arbeit vor Ermüdung schützen, ist fraglich.

Was bringen Blaulichtfilter?

Für Bildschirmarbeit oft empfohlen

Nicht nur beim Neukauf einer Brille bieten Fachgeschäfte gern Gläser mit Blaulichtfiltern an. Auch für Menschen ohne Sehschwäche gibt es inzwischen entsprechende Spezialbrillen. Doch können die Filter die Augen wirklich schützen?

Soll Wachheit am Tag verbessern

Blaulichtfiltern sagt man einige Vorteile nach: Weil sie den blauen Anteil des Lichts von Computerbildschirmen und Smartphones filtern, sollen sie vor einer schnellen Ermüdung der Augen schützen. In der Folge verspricht man sich eine verbesserte Schlafqualität und eine erhöhte Wachheit am Tag. Außerdem wird vermutet, dass das Filtern des blauen Lichts langfristig vor Netzhautschäden bewahrt.

Ob diese Annahmen zutreffen, hat nun ein Forscherteam anhand von 17 kontrollierten Studien untersucht. Die Daten stammten von 619 Erwachsenen, die Brillen mit Blaulichtfiltern oder normale Brillen nutzten. Die Nachbeobachtungszeit bestand aus bis zu fünf Wochen.

Augenstress wird nicht verringert

Die Ergebnisse waren enttäuschend. Die Ermüdung der Augen während der PC-Arbeit wurde durch das Tragen von Brillen mit Blaulichtfiltern nicht verringert. Es gab auch keinen Beweis dafür, dass die Filter die Flickerfrequenz reduzieren. Im Vergleich zu filterlosen Gläsern besserten die Blaulichtfilter-Brillen auch die Wachheit am Tag nicht.

Für eine Aussage über die Schlafqualität reichten die Studiendaten allerdings nicht aus. Und aufgrund der Kürze der Beobachtungszeit ließ sich auch der Einfluss auf eventuelle Netzhautschäden nicht beurteilen.

Nach diesen Ergebnissen sind Blaulichtfilter ungeeignet, die Augenbelastung bei Bildschirmarbeit zu verringern, resümieren die Autor*innen. Um die Effekte der Filter insgesamt beurteilen zu können, sind ihrer Meinung nach dringend größere klinische Studien erforderlich.

Bessere Tipps zum Augenschonen

Wer viel am Bildschirm arbeitet, sollte sich also besser nicht auf den Blaulichtfilter seiner Brille verlassen, sondern folgende Tipps von Augenärzt*innen beherzigen:

  • Einen möglichst großen Bildschirm mit hoher Auflösung und hoher Pixeldichte wählen.
  • Kontraste optimal einstellen – sowohl zu wenig als auch zu starker Kontrast strengen das Auge an. 
  • Pausen machen und den Blick umherschweifen lassen – am besten aus dem Fenster in die Ferne.
  • 20-20-20-Regel anwenden. Das bedeutet, nach 20 Minuten Bildschirmarbeit 20 Sekunden lang ein Objekt fixieren, das 20 Fuß (6 Meter) entfernt ist.

Quelle: Cochrane Library

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Rawf8 / Alamy / Alamy Stock Photos