Gesundheit heute

Hautgefäßfehlbildung und Hautgefäßneubildungen

Viele Menschen leiden unter kleinen Äderchen, die rot oder blau durch die Haut schimmern, und besonders im Sommer nur schwer zu kaschieren sind. Diese Besenreiser treten besonders häufig an der Oberschenkelrückseite oder in den Kniekehlen auf. Ist das Gesicht betroffen, spricht man von Couperose. (Krampfadern werden an anderer Stelle besprochen).

Feuermale sind fleckige Hautveränderungen, die eine dunkelrote bis rötlich-violette Färbung annehmen. Ursache der Feuermale ist immer eine nachlassende Spannung der Gefäßwände: Die Äderchen weiten sich, Blut fließt verstärkt durch und wird als Röte sichtbar. Bei Blutschwämmchen handelt es sich um gutartige Gefäßneubildungen, deren Ursache bislang nicht eindeutig geklärt ist. Durch Verödung oder Lasertherapie können Blutschwämmchen sicher und wirkungsvoll behandelt werden. 

Der Eingriff

Größere Besenreiser werden meist verödet, indem der Arzt einen Wirkstoff in die betroffene Vene injiziert. So wird eine lokale Entzündungsreaktion auslöst, wodurch die Gefäßwände miteinander verkleben. Unterstützt wird dieser Vorgang durch Kompressionsstrümpfe, die zusätzlichen Druck auf das Gefäß ausüben. Kleinere Besenreiser und erweiterte Äderchen im Gesicht (Couperose) verdampft der Arzt mit einem gepulsten Farbstofflaser (Lasertherapie). Der gebündelte Lichtstrahl zielt dabei ausschließlich auf den roten Blutfarbstoff in den Gefäßen und verschweißt die Äderchen, ohne das umliegende Gewebe in Mitleidenschaft zu ziehen. Beide Behandlungen dauern 10–20 Minuten und sind so gut wie schmerzfrei, bei der Laserbehandlung werden zuweilen betäubende Salben eingesetzt. Unter Umständen sind mehrere Sitzungen nötig, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Nachbehandlung

Einen Tag nach einer Verödungsbehandlung ist der Patient wieder fit, muss aber für mindestens fünf Tage einen Kompressionsstrumpf tragen. Das Ergebnis des Eingriffs wird erst nach einiger Zeit sichtbar, weil der Körper die nun nicht mehr passierbaren Gefäße noch abbauen muss. Eine Laserbehandlung verbessert das Hautbild sofort. Allerdings können Schwellungen, Rötungen und Blaufärbungen auftreten und bis zu zwei Wochen anhalten. In manchen Fällen bilden sich auch Krusten. Spezielle Pflegesalben wie z. B. Bepanthen® unterstützen den Heilungsprozess. Nach einer Couperosebehandlung darf man sich am nächsten Tag wieder Schminken, Saunabesuche sind erst nach einem Monat wieder erlaubt. Für mindestens sechs Wochen sollte die Haut nicht der Sonne ausgesetzt werden, danach empfiehlt es sich, einen Sunblocker aufzutragen.

Risiken und Gegenanzeigen

Vor einer Besenreiserbehandlung sollte der Arzt Krampfadern ausschließen. Die Verödung gilt als risikoarm, bei manchen Patienten treten Hautverfärbungen und Unverträglichkeitsreaktionen gegen den injizierten Wirkstoff auf. In seltenen Fällen kommt es zu einer Thrombose. Wird statt der zu behandelnden Vene das umliegende Gewebe getroffen, stirbt dieses ab. Es entsteht ein brauner Fleck, der aber mit der Zeit wieder verschwindet.

Nach einer Laserbehandlung besteht die Möglichkeit einer Hyperpigmentierung des behandelten Hautbezirks. Diese Nachdunkelung ist meist vorübergehend und bildet sich nach einer gewissen Zeit zurück. Bei unsachgemäß durchgeführten Laserbehandlungen kann es jedoch zu bleibenden Pigmentflecken und zur Narbenbildung kommen.

100–150 € pro Sitzung

Von: Dr. Nicole Schaenzler, Dr. Hans-Hermann Wörl, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Narbenpflege

Narbenpflege

Narben sind nicht nur unschön, sondern oft auch schmerzhaft und lästig juckend. Die richtige Behandlung und eine sorgsame Pflege helfen, Probleme mit Narben zu vermeiden.

Hautgewebe schrumpft und verhärtet

Die Gefahr, dass Narben zurückbleiben, ist besonders groß bei tiefen Wunden. Das dann entstehende, vernarbte Gewebe bleibt blass, ist verhärtet und oft auch schrumpelig. Das liegt daran, dass dem Narbengewebe Schweiß- und Talgdrüsen fehlen, die die Feuchtigkeit der Haut regulieren. Außerdem ist es weniger elastisch als Gewebe gesunder Haut. Der Grund: Es wird zu viel <sondertextlink>28z11|Kollagen</sondertextlink> gebildet, wodurch die Gewebefasern steifer werden. Im schlimmsten Fall wuchern Narben sogar. Dann bilden sich Dellen und Wülste.

Ausreichend Schutz bieten

Um solche Folgen zu verhindern, sollten frische Narben in den ersten sechs bis zwölf Monaten sorgfältig gepflegt werden. Insbesondere empfiehlt es sich, sie vor intensiver Sonnenstrahlung, Kälte, Druck oder Reibung zu schützen. Narben tut es daher gut, mit langer, lockerer und nicht scheuernder Kleidung bedeckt zu sein. Das schützt sie außerdem vor dem Austrocknen. Wichtig ist auch, der Narbe Ruhe zu gönnen. Das heißt vor allem, Spannung und mechanischen Zug durch Sport und andere körperliche Belastungen zu vermeiden.

Narben kitten mit Silikon

Zusätzlich gibt es in der Apotheke Narbenpflegemittel. Sie enthalten entzündungshemmende, fetthaltige und wasserbindende Stoffe – unter anderem Kamille, Allatonin und Harnstoff. Diese Substanzen unterstützen die Haut dabei, möglichst narbenfrei abzuheilen. So dämmen sie etwa die Gewebeschädigung ein, spenden der Haut Feuchtigkeit, lindern den Juckreiz und kurbeln die Durchblutung an. All das braucht die Haut, um gesund nachzuwachsen.

Auch Narben mit  Silikongelen oder Silikonverbänden zu behandeln, begünstigt die Hautregeneration. Das Silikon dichtet die Haut dabei regelrecht ab. So bleibt das Narbengewebe feucht und es bildet sich weniger Kollagen. Das Ergebnis: gesunde, elastische Haut statt lästiger Vernarbungen. Silikoncremes werden direkt auf die Narbe aufgetragen, niemals jedoch auf offene Wunden.

Von: Anke Kopacek; Bild: 123rf.com