Gesundheit heute

Ursachen sexueller Funktionsstörungen

Von einer sexuellen Funktionsstörung (sexuellen Dysfunktion) spricht man, wenn die eigene Sexualität nicht befriedigend ausgelebt werden kann und der oder die Betroffene darunter leidet.

Sexuelle Funktionsstörungen sind seltener durch körperliche und häufiger durch psychische Ursachen bedingt. Nicht selten handelt es sich jedoch um ein Zusammenspiel beider Faktoren. Hierzu gehören z. B. auch Leistungsdruck und zunehmende Unsicherheit in der Arbeitswelt.

Sexuelle Funktionsstörungen sind bei beiden Geschlechtern weit verbreitet und die Zahl der Personen, die sich Beratung und therapeutische Hilfe wünschen, nimmt zu. Die häufigsten Probleme bei Frauen sind sexuelles Desinteresse, gefolgt von Erregungsschwierigkeiten und Orgasmusschwierigkeiten und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Bei Männern ist der vorzeitige Orgasmus das häufigste Problem, es folgen mangelndes sexuelles Interesse und Erektionsstörungen.

Neben den sexuellen Funktionsstörungen gibt es auch eine ganze Reihe von chronischen Erkrankungen, die das lustvolle Er- und Ausleben von Sexualität einschränken (können). Wird die sexuelle Störung durch solch eine Erkrankung (mit)verursacht, ist das vorrangige Therapieziel, die Grunderkrankung zu behandeln und die Beschwerden z.B. durch eine Schmerztherapie zu lindern. Darüber hinaus kann man versuchen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen durch Reduzierung der Dosis oder einen Medikamentenwechsel auszuschalten.

Weiterlesen:

  • Paar- und Sexualtherapie
  • Wann hilft die Sexualmedizin?

Weiterführende Informationen

  • Weitere Internetseiten
  • B. Gromus: Was jede Frau über weibliche Sexualität wissen will. Ein Ratgeber zu sexuellen Problemen für Frauen und ihre Partner. Hogrefe, 2005. Guter Überblick über die sexuellen Störungen, Therapien und Hilfe zur Selbsteinschätzung.
  • D. Ecker: Aphrodites Töchter. Wie Frauen zu erfüllter Sexualität finden. Mosaik bei Goldmann, 2003. Ein Ratgeber, der Mut macht, seinen eigenen Körper besser kennen zu lernen und eventuelle „Störungen" einschätzen zu können.
  • www.urologenportal.de – Internetseite des Berufsverbands der Deutschen Urologen e. V., Düsseldorf: Informationen zu sexuellen Funktionsstörungen bei Männern, Therapien und gesetzlichen Regelungen.
  • www.impotenz-selbsthilfe.de - Internetseite der Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz), München: Informationen zu sexuellen Funktionsstörungen bei Männern, Therapien und Adressen.
  • C. Dieme: Vorzeitiger Samenerguss. Stillwasser, 2003. Ratgeber mit Erfahrungsberichten und zahlreiche Hilfestellungen (auch für die Partnerin). Mehr Informationen zu Buch und Problem gibt es auch unter www.vorzeitige-ejakulation.de.

Von: Dr. med. David Goecker, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Dampfen stört die Erektion

E-Zigaretten haben etliche schädliche Auswirkungen, darunter auch auf die Potenz.

Dampfen stört die Erektion

Vorsicht E-Zigarette

Tabakrauchen schadet der Potenz – das ist schon lange bekannt. Auch elektrische Zigaretten sind da keine Alternative. Denn Dampfen soll die Manneskraft ebenfalls dämpfen.

13 000 Männer im Test

Tabakrauchen ist krebserregend und erhöht das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Deshalb steigt so mancher Nikotinsüchtige auf die scheinbar gesündere E-Zigarette um. Doch auch beim Nikotindampfen zeigen sich immer mehr gesundheitsschädliche Auswirkungen.

Ob die E-Zigarette ebenso wie das konventionelle Rauchen die Potenz beeinträchtigt, haben jetzt US-amerikanische Forscher*innen an 13.000 Männern untersucht. Sie alle waren zwischen 20 und 65 Jahre alt und gaben Auskunft über ihr Rauchverhalten und ihr Sexualleben. Etwas mehr als ein Drittel von ihnen rauchte regelmäßig Tabakprodukte, vor allem Zigaretten. Rund 5% griffen zur E-Zigarette. Die restlichen Teilnehmer waren aktuell nikotinabstinent.

Dampfen verdoppelt Risiko

20% aller Teilnehmer dieser Studie wiesen eine erektile Dysfunktion auf. Dabei war das Risiko für Erektionsstörungen unter den Dampfern mehr als doppelt so hoch wie bei den Männern, die noch nie zur E-Zigarette gegriffen hatten. Das Impotenzrisiko der Dampfer war unabhängig von Alter, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen Risikofaktoren erhöht, berichten die Forscher*innen.

Männer, die das klassische Tabakrauchen aufgegeben hatten und nur noch zur E-Zigarette griffen, wiesen ein noch höheres Risiko für Erektionsstörungen auf als diejenigen Männer, die gleich mit dem Dampfen angefangen hatten.

Besser auf Rauchen und Dampfen verzichten

Wer E-Zigaretten raucht, ist damit hinsichtlich seiner Potenz nicht auf der sicheren Seite, betonen die Studienautor*innen. Männer mit Erektionsproblemen sollten deshalb besser sowohl auf das klassische Tabakrauchen als auch auf das Dampfen von E-Zigaretten verzichten.

Quelle: American Journal of Preventive Medicine

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Cavan Images/imageo-images.de